I Am Legend |
Solides, aber dem Original unterlegenes, Remake
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 18 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Eine auf ein experimentelles Mittel gegen Krebs zurückgehende Seuche hat fast die gesamte Menschheit dahingerafft, bzw. in finstere, zombie-artige Kreaturen, die das Tageslicht scheuen, verwandelt. Robert Neville ist der einzige Überlebende im Großraum New York. Einst war er bei der Forschungsabteilung des Militärs – diese Fähigkeit nutzt er nun, um zu versuchen, ein Heilmittel für die Seuche zu finden. Sein einziger ständiger Begleiter ist sein Hund Sam. Gemeinsam suchen sie im zunehmend überwucherten New York nach Nahrung, sowie nach möglichen anderen Überlebenden. Als eines der von ihm kreierten Heilmittel bei einer Ratte zu funktionieren scheint, gilt es zudem, einen der verwandelten Infizierten einzufangen, um es an diesem auszuprobieren. Dann jedoch geht alles schief: Nicht nur zeigt sein Serum keine Wirkung, bei einem Ausflug geht er zudem den Infizierten in die Falle. Zwar gelingt es ihm gerade noch vor Sonnenuntergang, sich ins Auto zu retten, doch Sam wurde gebissen. Und so verliert Robert auch noch seinen letzten, treuen Begleiter. Doch gerade, als jedwede Hoffnung verloren scheint, stellt sich heraus, dass noch zwei andere Überlebende seinem Ruf, nach New York zu kommen, gefolgt sind… Review: ![]() Was ebenfalls beeindruckt, sind die Aufnahmen des menschenverlassenen und langsam aber sicher von der Natur zurückeroberten New York. Das ist auch so ziemlich der einzige Punkt, wo "I Am Legend" der ersten Verfilmung mit Vincent Pryce – die insgesamt für mich immer noch das Nonplusultra darstellt – voraus ist. Zwar gab es auch dort ein paar nette Aufnahmen verlassener Straßen, aber wenn du statt irgendwelcher austauschbarer Locations vielmehr eine Metropole wie New York dafür heranziehst, inklusive bekannter Orte wie den Times Square, hat das natürlich gleich eine ganz andere Wirkung. Und dann gibt es, insbesondere in der ersten Hälfte, ein paar wirklich packende Momente. Ok, zugegeben, das mit den Hunden ist insofern ein bisschen unfreiwillig komisch, als ich mich ernstlich frage, ob sich die echt von einem so kleinen Sonnenstrahl von ihrer Beute abhalten lassen würden, aber kann man sich darauf einlassen, ist die Szene sehr spannend. Der absolute Höhepunkt war für mich aber, als Robert seinem Hund in das Lagerhaus folgt. Das war echt verdammt packend inszeniert. Als letzter Pluspunkt sei dann noch die durchaus emotionale Szene hervorgehoben, wo Robert Sam einschläfern muss. Ich mag zwar absolut kein Hundetyp sein, aber da hatte ich dann doch ein Tränchen in den Augen, und fühlte mit Robert mit. Zumal dieser Moment von Will Smith auch fantastisch gespielt war. Anderes ist hingegen weniger gelungen. Einer der größten Kritikpunkte ist die Umsetzung der Zombies. Grundsätzlich zwar verständlich, dass man nur auf CGI setzte, da man sie eben so weit als möglich "entmenschlichen" wollte. Und wenn man sich z.B. Gollum ansieht, wird auch deutlich, dass die Technologie damals eigentlich weit genug gewesen wäre, um solche Kreaturen mittels CGI umzusetzen. Leider aber ist die Qualität in "I Am Legend" leider von jener aus "Der Herr der Ringe" – eine Trilogie, die fünf Jahre zuvor begann – weit entfernt. Was nicht heißt, dass sie grottenschlecht aussehen würden. Aber ihnen ist halt die PC-Herkunft jederzeit anzusehen, was ihnen einen gewissen künstlichen Touch verleiht. Jedenfalls zeigt es nur wieder einmal, wie herausragend die Arbeit des Effektteams bei "Der Herr der Ringe" ist, wo die CGI-Kreaturen im direkten Vergleich weitaus besser gealtert sind. ![]() Fazit: "I Am Legend" ist eine grundsätzlich solide Neuadaption des Stoffes, die jedoch in meinen Augen nicht an die Erstverfilmung "Ich bin Legende – Last Man on Earth". Zwar hat man mit Will Smith die perfekte Kombination aus Schauspieler und Filmstar für die Hauptrolle gefunden, sind die Aufnahmen des menschenverlassenen New York zweifellos beeindruckend, und gibt es insbesondere in der ersten Hälfte ein paar wirklich packende Szenen, sowie den einen oder anderen berührenden Moment. Was "I Am Legend" jedoch herunterzieht, sind die CGI-Infizierten, die sich qualitativ zudem – obwohl ein paar Jahre später entstanden – nicht mit der Arbeit an der "Herr der Ringe"-Trilogie messen, und generell ihre Computer-Herkunft nie so recht verbergen können. Ich fand zudem, dass der Film im letzten Drittel, trotz aller spektakulärer Szenen rund um die heranstürmende Masse an Infizierten, auch was die Spannung betrifft doch eher abbaut. Und dann tat ich mir auch noch mit den beiden dargebotenen Enden – sowohl in der Kino- als auch der alternativen Schnittfassung – schwer, da sie mir beide auf ihre jeweilige Art und Weise zu glücklich waren. Und so ließ mich "I Am Legend", trotz eines noch sehr vielversprechenden Starts, letztendlich doch ein bisschen enttäuscht zurück. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2007 Warner Bros.)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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