Ich bin Legende - Last Man on Earth |
Vincent Price ist der letzte Mensch auf Erden
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 06 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Vor ein paar Jahren begann sich ein Virus wie ein Lauffeuer unter den Menschen auszubreiten. Alle Toten die begraben werden kommen kurz darauf als Vampire zurück, um die Lebenden anzugreifen. Der Wissenschaftler Dr. Robert Morgan, der die Seuche untersucht, und hofft, ein Heilmittel zu finden, verliert zuerst seine Tochter, und schließlich auch seine Frau. Ein paar Jahre später scheint er – der gegen das Virus immun ist – der letzte Mensch auf Erden zu sein. In der Nacht verbarrikadiert er sich in seinem Haus vor den Vampiren, die an seine Tür klopfen und nach seinem Blut trachten. Dieses ist unter anderem mit Knoblauch, Spiegel und Kreuzen gesichert. Unter Tags wiederum macht er nicht nur die notwendigen Erledigungen, sondern macht seinerseits Jagd auf die Vampire, die er, wenn er sie in ihren Verstecken ruhend findet, mit selbst geschnitzten Pfählen umbringt. Es ist eine trostlose, eintönige Existenz. Dann jedoch trifft er auf einmal unter Tags – im Sonnenlicht – auf eine Frau. Begeistert darüber, doch nicht der/die einzige Überlebende der Apokalypse zu sein, fallen sie sich in die Arme, und lädt er Ruth in die Sicherheit seiner eigenen vier Wände ein. Noch nicht alles ist so, wie es den Anschein hat… Review: ![]() Ich bin zwar üblicherweise nicht der größte Fan von Voice Over-Kommentaren, sah in diesem spezifischen Fall aber den Sinn – wenn nicht gar die Notwendigkeit – dahinter. Immerhin hat Robert, als (vermeintlich) letzter Mensch auf Erden, niemandem, mit dem er sich austauschen, und damit auch, an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben kann. In einem Buch ist das kein Problem, dort schreibst du einfach, was die jeweilige Person denkt. Im Film hast du aber in so einem Fall dann eigentlich fast keine andere Wahl, als solch ein Voice Over einzubauen (man hätte ihn ev. auch noch ein Tagebuch führen lassen können, aber ja). Sehr gelungen fand ich zudem den kurzen Flashback zum Ausbruch der Seuche. Auch dieser entstammt ja der Vorlage, ich fand es hier aber fast noch drastischer umgesetzt, als im Roman. Möglicherweise, weil man das Geschehen in verfilmter/inszenierter Form doch nochmal die Spur intensiver verfolgt. Jedenfalls ging mir die Entwicklung dort – nicht nur aufgrund der aktuellen Ereignisse – durchaus nahe. Er dreht zudem ab dem Zeitpunkt, wo Robert auf Ruth stößt, noch einmal so richtig auf. Beim Finale weicht der insgesamt sehr vorlagentreue Film (kein Wunder, hat Richard Matheson selbst doch am Drehbuch mitgeschrieben) dann zwar leicht vom Roman ab, grundsätzlich behält er aber den Ausgang bei, und hatte es mir dieses Ende dann ebenfalls noch einmal sehr angetan; tatsächlich ist es im Film fast noch tragischer als im Buch, da es Robert hier ja gelang, ein Heilmittel zu finden. Aber auch vom Showdown abgesehen gelingt es dem Film sehr gut, einzelne Spannungsmomente – wie z.B. wenn Robert in der Kirche einschläft – einzubauen. Die Schwarz/Weiß-Photographie war ebenfalls wunderschön. Und Vincent Price war halt nun mal ein ausgesprochen ausdrucksstarker Darsteller, der mit seinem Charisma und seiner Ausstrahlung auch nochmal sehr viel zum Gelingen des Films beiträgt. Wenn man etwas kritisieren wollen würde, dann wohl die Darstellung der Vampire, die es irgendwie doch ein bisschen an einem Gefühl der Bedrohung vermissen lässt. Diesbezüglich fühlte ich mich ein bisschen an "Die Nacht der lebenden Toten" (für den "Ich bin Legende" wohl ein starker Einfluss gewesen sein dürfte) erinnert. Ansonsten hat der Film für mich aber auch mehr als 55 Jahre später immer noch super funktioniert. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1964 American International Pictures)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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