Robocop 2 |
Der zweite Einsatz des Cyborg-Polizisten
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 02 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Robocop tut auch weiterhin in Detroit sein Möglichstes, um Verbrechen zu verhindern, und die Unschuldigen der Stadt zu beschützen. Als jedoch das Defizit der Stadt immer größer wird und man deshalb Sparmaßnahmen bei der Polizei plant, und daraufhin unter den Polizisten eine Streikbewegung ausbricht, droht er damit schon bald allein auf weiterer Flur zu stehen. Zudem droht eine neue Droge, Nuke genannt, die Stadt zusätzlich im Chaos versinken zu lassen. Cain, der Anführer jener Bande, welche die Droge verhökert, wird von seinen Anhängern, wie bei einer Sekte, kultisch verehrt. Der neue Chef von OCP erwägt aufgrund der nicht in den Griff zu kriegenden Verbrechenswelle, sowie einer nach einem misslungenen Einsatz sinkenden Popularität von Robocop, ihn durch ein Nachfolgemodell zu ersetzen. Doch die bisherigen Versuche, jenen Prozess, der Alex Murphy das Leben rettete, zu wiederholen, scheitern, da der Schock des Bewusstseinstransfers für die Testpersonen zu groß ist. Daraufhin möchte man es mit – psychotischen – Verbrechern versuchen. Und so fällt die Wahl für den ersten Prototypen des neuen Robocop-Modells just auf den bei einem Polizeieinsatz lebensgefährlich verletzten Cain… Review: ![]() Insgesamt betrachtet ist er aber Paul Verhoevens Klassiker klar und deutlich unterlegen. Hauptrgrund dafür ist das Drehbuch, dass wie eine wilde Mischung verschiedener Geschichten wirkt, die nicht wirklich ein stimmiges, überzeugendes Ganzes ergeben. Fast könnte man den Eindruck gewissen, dass man nicht wusste, welche Story man in der Fortsetzung erzählen will – und deshalb einfach mal alles was man sich so überlegt hat in einen Topf warf. Da gibt es die Geschichte rund um Detroit vor dem Bankrott, den Streik der Polizei, die Nuke-Droge, zugleich aber auch die entsprechende Bewegung rund um den (Sekten-)Anführer Cain, dann noch alles rund um das Robocop-Nachfolgemodell, zu Beginn gibt es zudem einen kurzen Nebenplot rund um Alex' Witwe, und mittendrin steckt – zweifellos der größte Fremdkörper des Films – wiederum ein davon eigentlich völlig losgelöster Plot rund um den umprogrammierten, (familien)freundlichen (aber halt zugleich nutzlosen) Robocop (eine Art Kommentar auf die Beschwerden wegen der Brutalität des ersten Films?). Und ja, die ersten genannten Handlungsstränge gehen dann mehr oder weniger ineinander über (wobei sie doch eher nur figurentechnisch, nicht jedoch thematisch, in Verbindung zueinander stehen) – aber der Rest steht letztendlich völlig für sich. Es fehlt der rote Faden, und generell eine kleine – thematische und narrative – Linie. Zudem ist der Film, eben aufgrund dieser vielen und teilweise beliebig/überflüssig wirkender Handlungsstränge mit knapp zwei Stunden Laufzeit auch einfach zu lang. Es hilft auch nicht, dass viele Elemente sehr stark vom ersten Film kopiert wirken – wie z.B. Robocops Zerstörung, welche die Hinrichtung von Alex Murphy widerspiegelt. So gut ich die Stop Motion-Animation auch fand, aber das Design des neuen Robocops war leider überaus schwach (und in keinster Weise ein Vergleich mit dem geilen ED-209 aus dem ersten). Und im Gegensatz zu besagter Stop Motion-Animation sind die frühen CGI-Effekte leider überaus schlecht gealtert. Last but not least: Basil Poledouris geht dem Film in meinen Ohren enorm ab; wobei es zugegebenermaßen auch sicher nicht hilft, dass ich noch nie der größte Fan von Leonard Rosenmans Filmmusiken war. All dies führt schließlich dazu, dass "Robocop 2", trotz einzelner guter und/oder interessanter Ansätze, Verhoevens großem Klassiker nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen kann. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1990 Orion Pictures)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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