Scanners III - The Takeover |
Überraschend enttäuschend-trashiges Sequel
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 28 Oktober 2020 |
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Kurzinhalt: Nach einem tragischen Unfall, der seinem besten Freund das Leben kostete, zieht sich der Scanner Alex Monet nach Thailand zurück. Dort möchte er, mit Hilfe der Mönche in einem Kloster, endlich die vollständige Kontrolle über seine Fähigkeiten erlangen, um ähnliche Unfälle in der Zukunft ausschließen zu können. Erst, wenn ihm dies gelungen ist, will er wieder zurückkehren. Zwei Jahre später probiert seine Stiefschwester Helena ein experimentelles Medikament aus, das die oftmals schwerwiegenden Nebenwirkungen, unter denen Scanner aufgrund ihrer Fähigkeiten leiden – nicht zuletzt starke Migräneanfälle – reduzieren soll. Doch die Arznei befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsstufe, und hat einige unerwünschte Nebenwirkungen. So verstärkt sie einerseits die Fähigkeiten der Scanner, vor allem aber sorgt sie zu einer Änderung ihrer Persönlichkeit. So wird Helena plötzlich rachsüchtig, intrigant und machtgeil. Sie reißt die Kontrolle über die Firma an sich, wofür ihr jedes Mittel – und jedes Opfer – recht ist. Nachdem ein Versuch, ihren Bruder in Thailand zu ermorden, scheitert, kehrt dieser in die Heimat zurück, wo es schließlich zum Showdown der beiden Geschwister kommt… Review: ![]() Bei "The Takeover" funktioniert nämlich so gut wie gar nichts. Das "so gut wie" bezieht sich in erster Linie auf einzelne ganz nette Action- und Stunteinlagen (die Explosion des Motorrads in der Luft, die Verfolgungsjagd auf dem Dach) und sporadisch auftretende interessante (inszenatorische) Einfälle wie z.B. die Farbverfälschung des Bilds nach dem Augenlasern. Der Rest hingegen ist einfach nur katastrophal. Das beginnt schon beim Drehbuch, dass mit seiner Familienintrige bei einer Seifenoper wie "Dallas" oder "Der Denver-Clan" besser aufgehoben wäre, als in einem "Scanners"-Film. Über die teils völlig überzeichnete Darstellung (wie z.B. rund um den "bösen" Doktor), die es mir schwer bis unmöglich machte, das Geschehen ernst zu nehmen. Bis hin zu den furchtbaren schauspielerischen Leistungen. Sagt über den Vorgänger was ihr wollt, aber der hatte mit David Hewlett einen talentierten Schauspieler, der viel zum Gelingen des Films beitrug. "The Takeover" hingegen hat Liliana Komorowska (die Ehefrau des Regisseurs – das allein sollte schon alle Warnglocken schrillen lassen) und Steve Parrish, die sich beide, überaus zurückhaltend ausgedrückt, nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckern, und vor allem in den Scanner-Szenen völlig daran scheitern, ihre telekinetischen Kräfte plausibel zu vermitteln. Die Grimassen, die sie dabei schneiden, regen eher dazu an, laut loszulachen, als sich zu fürchten (wie z.B., wenn Steve Parrish so dreinschaut, als würde er auf dem Klo mit einem besonders hartnäckigen Stück Scheiße kämpfen – was andererseits irgendwie schon als Analogie auf den Film funktioniert). Generell wirkt die ganze Produktion noch einmal um einiges billiger als im Vorgänger, so als wäre dort ein bisschen Budget übrig geblieben, und man hätte sich daraufhin gedacht, drehen wir halt noch einen weiteren Film. Oder vielleicht ist auch das ganze Geld für den kurzen Thailand-Ausflug draufgegangen, was weiß man. Jedenfalls lässt es der Film an interessanten und/oder sympathischen Figuren ebenso vermissen, wie an einer spannenden Handlung. Das schwache Drehbuch, dass dann auch noch mit so Schmankerl wie "I had no choice, Joyce." aufwartet, sowie der peinlich-trashige Showdown geben "The Takeover" dann schließlich den Rest. Fazit: ![]() Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 Ascot Video)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2020
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