Saint Maud |
Der neueste Horror-Streich aus dem Hause A24
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 09 Oktober 2020 |
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Kurzinhalt: Nach einem schweren Schicksalsschlag hat sich Maud Gott zugewandt, und ist zur Nonne geworden. Seither wird sie von einer Agentur als Pflegerin vermittelt. Ihr jüngster Auftrag führt sie zur ehemaligen Tänzerin Amanda, die Krebs im Endstadium, und damit nur mehr wenige Wochen zu leben hat. Doch Amandas sündhafter Lebenswandel ist der gottesfürchtigen Maud zunehmend ein Dorn im Auge. Als der Konflikt zwischen den beiden eskaliert und Maud gefeuert wird, droht sie endgültig jeglichen Halt zu verlieren. Letzten Endes sieht sie nur mehr einen – radikalen – Weg, um Amandas Seele zu retten, und zugleich selbst zur Heiligen zu werden… Review: ![]() "Saint Maud" brilliert vor allem in der ersten Hälfte, wo sich langsam eine zwar zarte, aber dennoch nette Spannung aufbaut. Hauptverantwortlich dafür ist die höchst interessante Dynamik zwischen Maud und Amanda. Schon allein die Unterschiede zwischen den Figuren macht diese Konstellation höchst brisant. Generell sprach mich das Setup – mit der Pflege einer sterbenden Person – durchaus an, und sorgte für so manchen eindringlichen Moment. Und dann sind beide Rollen von Morfydd Clark und Jennifer Ehle auch noch absolut phantastisch gespielt. Leider aber verliert der Film aus meiner Sicht ab dem Punkt, wo es zum Bruch zwischen den beiden kommt, doch einiges an Reiz. Auf sich allein gestellt ist Maud als Figur leider längst nicht so interessant, wie in Kombination mit Amanda. Der Film litt zudem aus meiner Sicht darunter, dass es zwar durchaus Andeutungen dazu gibt, was Maud einst widerfahren ist, dass sie auf diese radikale Weise zu Gott trieb, wir es aber leider nie genau erfahren. Man vergleiche das mit "Hereditary" oder "Midsommar", wo wir die besagten Schicksalsschläge direkt miterlebten. Jedenfalls machte es mir diese Lücke etwas schwer, so richtig in die Figur hineinzufühlen, ihren Werdegang nachvollziehen zu können, und damit auch, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Zum Ende hin dreht "Saint Maud" dann nochmal ordentlich auf, und endet mit einer durchaus markerschütternden Szene. Im Mittelteil gelang es ihm aber eben leider halt nur bedingt, mich zu packen, und generell muss ich sagen: Eine wirklich beängstigende Stimmung verströmte "Saint Maud" leider nie. Was dann auch hauptverantwortlich dafür sein dürfte, dass sich der Film für mich länger anfühlte, als seine nur 84 Minuten. Immerhin: Inhaltlich konnte mich "Saint Maud" mit seinen religionskritischen Tönen durchaus ansprechen. Ähnlich mitgerissen und in seiner Stimmung gefangen wie die zuvor erwähnten Horror-Highlights von A24 hat mich "Saint Maud" aber leider nicht. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 StudioCanal)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2020
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