Anacondas: Die Jagd nach der Blut-Orchidee |
Bemühte Kino-Fortsetzung zum Schlangen-Horror
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 06 Oktober 2020 |
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Kurzinhalt: Ein Pharmaunternehmen sieht in der sogenannten Blutorchidee, die im Dschungel Bormeos wächst, den Schlüssel zu einem längeren Leben. Man will ein Exemplar der Pflanze an sich bringen, um sie genauer zu untersuchen – und in weiterer Folge mit den potentiell heilenden und lebensverlängernden Stoffen natürlich auch reich werden. Ein Expeditionsteam wird zusammengestellt, dass in den Dschungel aufbricht, um die Orchidee sicher zu stellen. Dort angekommen chartert man ein Boot – was sich jedoch insofern als schwierig gestaltet, als in der Regenzeit kaum jemand dazu bereit ist, über den Fluss zu fahren. Letztendlich finden sie aber dann doch noch einen Kapitän, den sie – mit entsprechender Gefahrenzulage – dazu überreden können, sie zu befördern. Doch der Regen und die dementsprechend überlaufenden, reißenden Flüsse sind noch die geringste Gefahr, der sich das Team bei seiner Expedition stellen muss – ist doch für jene Anacondas des Dschungels, die aufgrund ihres langen Lebens, das sie wiederum der Blutorchidee verdanken, außergewöhnlich groß werden, gerade Paarungszeit… Review: ![]() Im Falle von "Die Jagd auf die Blutorchidee" hat sich dies in meinen Augen auch zumindest ansatzweise gelohnt (es mag auf den ersten Blick, angesichts der Wertung, vielleicht nicht so scheinen; allerdings sei daran erinnert, dass "Anaconda" von mir nur 3 von 10 Punkten einstreichen konnte). Teilweise ist dies sicherlich auf die unterschiedlichen Erwartungshaltungen zurückzuführen, an die ich an beide Filme herangegangen bin. An "Anaconda" stellt man halt als Hochglanz-Hollywoodproduktion mit hochkarätiger Besetzung doch andere Ansprüche, als an ein vergleichsweise billiges Sequel (wo ich doch ziemlich überrascht war, dass dieses in die Kinos kam, wirkt es doch insgesamt wie eine dieser typischen DTV-Fortsetzungen). Dies gilt nicht zuletzt auch für die DarsterllerInnen-Riege. Wo ich von der Leistung (so man es überhaupt so nennen kann) von Jon Voight, Jennifer Lopez, Eric Stoltz, Ice Cube, Owen Wilson und Co. im ersten Teil doch sehr enttäuscht war, ist man bei solchen No-Names wie sie hier versammelt wurden ja schon froh, wenn sie über Porno-Niveau ("Warum liegt hier eigentlich Stroh rum?") agieren. Tatsächlich schlagen sie sich überraschend wacker, und stehen den A-Listern aus dem ersten Teil kaum in was nach, wobei vor allem Johnny Messner mit einer recht charismatischen Performance bestach. Aber auch KaDee Strickland war recht solide. Zudem fand ich den Film halbwegs kurzweilig. Ja, ok, die erste Hälfte ist noch nicht sonderlich aufregend, was auch daran liegt, dass uns hier die sehr eindimensionalen Figuren auf rudimentärste Art und Weise vorgestellt werden. Sobald dann aber die Schlangen in Aktion treten, gibt es durchaus die eine oder andere gelungene Szene, wie z.B., wenn die Gruppe durch den Fluss watet, und sich die Anacondas unter der Wasseroberfläche abzeichnen. Auch der Krokodil-Angriff zuvor war recht cool. Und vor allem der Showdown macht dann durchaus Laune. ![]() Fazit: Ich habe mir nicht viel erwartet, und auch nicht viel bekommen. Wobei vermutlich auch genau das der Hauptgrund dafür sein dürfte, dass mich "Anacondas" nicht ähnlich enttäuscht hat wie der Vorgänger. Weil der versprach ja mit dem Budget und der hochkarätigen Besetzung ein B-Film auf A-Niveau zu sein, was er dann für mich überhaupt nicht einhalten konnte. "Die Jagd nach der Blutorchidee" hatte hingegen von vornherein keine solchen Anwandlungen, hier ist genau drin, was draufsteht. Zwar gibt es doch einige Abzüge für die selbst für einen solchen Film etwas zu klischeehaften und eindimensionalen Figuren, die mäßig getricksten CGI-Schlangen (die halt einfach nicht den gleichen Charme haben, wie – selbst schlechte – mechanische Effekte), sowie dafür, wie absolut 08/15, auf dem Reißbrett entstanden und damit vorhersehbar er ist. Dafür ist das Schauspiel solide, baut sich der Film nett auf, und gab es vor allem doch ein paar Highlights, wie die Anaconda im Fluss, oder auch den Showdown mit der Schlangengrube. Was natürlich noch lange nicht heißt, dass er gut ist; immerhin konnte er aber für mich den schwachen Vorgänger knapp hinter sich lassen. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2004 Columbia TriStar Film)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2020
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