Invasion |
Die bisher schwächste Verfilmung des Stoffes
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 15 Dezember 2019 |
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Kurzinhalt: Nach einer Space Shuttle-Katastrophe mehren sich die Meldungen von Menschen, die ihre Bekannten und Geliebten nicht mehr wiedererkennen, und behaupten, diese wären durch emotionslose Drohnen ersetzt worden. "Mein Mann ist nicht mehr mein Mann", und so weiter. Anfangs tut die Psychiaterin Carol Bennell dies als Massenpsychose ab – bis ihr selbst zunehmend Zweifel kommen. So entdeckt sie z.B. bei einem Freund ihres Sohns Oliver eine geheimnisvolle Substanz, die sie ihrem Freund Dr. Ben Driscoll gibt. Dieser wiederum gibt sie an Dr. Stephen Galeano weiter, der in einem Labor arbeitet, und die Probe analysieren soll. Schon bald zeigt sich, dass es sich um einen außerirdischen Organismus handelt, der scheinbar, wenn man einmal infiziert wurde, während man schläft aktiv wird. Kurz darauf werden sie allesamt Zeugen einer ebensolchen Metamorphose. Doch es scheint einige Menschen – darunter auch Oliver, der sich zur Zeit bei seinem ebenfalls bereits umgewandelten Vater, und Carols Ex-Mann, Tucker befindet – zu geben, die gegen den außerirdischen Parasiten immun sind. In eben diesen könnte der Schlüssel darin liegen, die Invasion doch noch zurückzuschlagen… Review: ![]() Aus meiner Sicht liegen die Probleme des Films ganz woanders, nämlich am Drehbuch. Dieses hat genau einen einzigen halbwegs neuen Gedanken zu bieten. Denn in allen bisherigen Verfilmungen des Stoffes war die Invasion durch die Körperfresser ganz eindeutig etwas, dass es zu bekämpfen galt. "Invasion" jedoch spielt mit dem Gedanken, ob man denn der Menschheit und dem Planeten wirklich etwas Gutes damit tut, sie zurückzuschlagen. Eben dies geschieht zwar leider, wohl aufgrund des mangelnden Vertrauens des Filmstudios in die kognitiven Fähigkeiten der Zuschauer, dank der am Ende nochmal wiederholten Rede des russischen Botschafters mit dem Holzhammer, aber es bietet immerhin mehr Stoff zum Nachdenken, als man dies heutzutage bei Blockbustern sonst gewohnt ist. Von dieser nicht uninteressanten Idee abgesehen mangelt es "Invasion" aber leider völlig an neuen Akzenten, welche ihn von den früheren Verfilmungen abheben würde. Zwar wertet ihn die hochkarätige Besetzung (inklusive eines kleinen Gastauftritts der Veteranin der Interpretation aus den 70ern, Veronica Cartwright) – wobei sich aus dieser letztendlich nur Nicole Kidman so richtig hervortut, die eine engagierte Performance zeigt; die anderen agieren teilweise bereits vor ihrer Übernahme durch die Außerirdischen wie emotionslose "Pod-People" – zweifellos auf (Randnotiz: Kurz nach "Casino Royale" sind hier Daniel Craig und Jeffrey Wright wieder vereint; und spielen in einem Film, wo die zentrale Rolle des Sohns von Jackson Bond gespielt wird. Sachen gibt's!). Und auch so manche Szene, wo sich Carol ihre Emotionen nicht anmerken darf, um nicht aufzufliegen – wie z.B. beim Selbstmord der beiden Leute, die vom Dach springen – ist durchaus eindringlich. ![]() Fazit: Abseits der Argumentation, dass die Pod-People ja vielleicht recht haben könnten (zumindest das war neu, und regt zum Nachdenken an – wenn's auch leider mit dem Holzhammer serviert wird), erweist sich "Invasion" als gänzlich überflüssiges Remake, dem es an neuen Ideen mangelt. Jack Finneys Romanvorlage wird hier zwar routiniert abgespult, kann aber halt beim mittlerweile vierten Mal längst nicht mehr so erschrecken, wie das bei den früheren Interpretationen gelang. Generell vermögen es weder Oliver Hirschbiegel noch der für Nachdrehs verpflichtete James McTeigue, was Spannung und paranoide Stimmung betrifft an die früheren Verfilmungen anzuknüpfen. In erster Linie ist es aber das Ende, welches "Invasion" dann noch einmal ordentlich runterzieht, war dieses doch sehr enttäuschend, und Hollywood pur. Da helfen leider auch die hochkarätige Besetzung (wobei von der Leistung her eigentlich nur Nicole Kidman wirklich positiv hervorsticht; der Rest wirkt eher unmotiviert) sowie einzelne durchaus eindringliche Momente nicht mehr viel. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2007 Warner Bros.)
Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2019
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