Jodorowsky's Dune |
Doku über einen nie verwirklichten Film
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 13 Dezember 2019 |
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Kurzinhalt: Mitte der 70er erwarb ein französisches Konsortium die Filmrechte an Frank Herberts Science Fiction-Epos "Dune – Der Wüstenplanet". Der chilenische Kult-Regisseur Alejandro Jodorowsky (u.a. "El Topo" und "Holy Mountain"), der vom Roman fasziniert war, bemühte sich daraufhin darum, das Drehbuch schreiben und Regie führen zu dürfen – und bekam für beides den Zuschlag. Doch bereits die Vorproduktion sollte Jahre in Anspruch nehmen. Künstler wurden beauftragt, um Frank Herberts Welt optisch zum Leben zu erwecken, das Drehbuch in einem umfassenden Storyboard dargestellt, und die ersten Rollen mit teils prominenten Personen besetzt. Letztendlich sollte sich das Projekt jedoch als zu ambitioniert herausstellen. Als es nicht mehr gelang, das nötige Geld für das immer teurer werdende Projekt aufzutreiben, wurde "Dune" schließlich eingestellt – ehe ein paar Jahre später David Lynch seine umstrittene Version, produziert von Dino DeLaurentiis, ins Kino bringen sollte. Doch auch wenn Jodorowsky's Dune nie das Licht der Welt erblicken sollte, so hat es die Filmwelt nichtsdestotrotz nachhaltig beeinflusst… Review: ![]() Zwar bin ich mir nach Sichtung der Doku selber nicht sicher, ob mir der Film letztendlich gefallen hätte oder nicht. Zumal meine bisher einzige Erfahrung mit Jodorowsky, "La Danza de la Realidad", mich nur bedingt überzeugen konnte (und auch nicht wirklich animierte, weiter in sein Schaffen vorzudringen). So viel lässt sich aber sagen: Es wäre in jedem Fall ein bemerkenswerter und außergewöhnlicher Film geworden. Insofern fand ich diesen flüchtigen Eindruck, und das sich daraus ergebende "Was wäre wenn?", sehr spannend und interessant. Und so lange sich nicht jemand findet, der Jodorowsky's "Bibel" – inklusive sämtlicher Storyboards – kommerziell auflegt (so Jodorowsky und/oder sein Nachlass dazu überhaupt seine Zustimmung geben würde), ist diese Dokumentation zugleich die beste wie auch einzige Möglichkeit, sich ein Bild davon zu verschaffen, wie dieses Science Fiction-Epos vielleicht hätte aussehen können. Von diesem Aspekt abgesehen ist "Jodorowsky's Dune" letztendlich eine typische Making Of-Dokumentation – nur halt mit dem wesentlichen Unterschied, sich rein auf die Vorproduktion zu konzentrieren, da ja nie mit den Dreharbeiten begonnen wurde. Insofern beschäftigt sich der Film auch etwas stärker mit dem Aspekt der Finanzierung, der sonst in solchen Making Of-Dokumentationen ja meist keine allzu große Rolle spielt, sowie natürlich dann auch dem tragischen Ausgang des Ganzen, als das Filmprojekt letztendlich als das Budget laufend stieg in sich zusammenfiel. Neben den Einblicken in Jodorowskys Pläne, die eine Vorstellung davon geben, wie sein "Dune" hätte aussehen können, fand ich aber vor allem auch den Blick auf das Erbe dieses gescheiterten Filmprojekts interessant. Denn auch wenn es Alejandro Jodorowsky leider nicht vergönnt gewesen sein mag, dieses Traumprojekt von ihm umzusetzen und fertigzustellen, so sollte es dennoch große Auswirkungen auf die Filmwelt haben. Denn: sein "Dune"-Film vereinte u.a. die Talente von H.R. Giger, Jean "Moebius" Giraud und Dan O'Bannon. Sprich: Ohne Jodorowsky's gescheitertes "Dune"-Projekt hätte es "Alien" in seiner jetzigen Form mit großer Wahrscheinlichkeit nie gegeben. Aber auch potentielle Einflüsse auf andere große, bekannte Filmprojekte werden beleuchtet – und machen deutlich, wie groß das Erbe dieses Filmprojekts, trotz (oder vielleicht gerade auch wegen?) seines Scheiterns, ist. Insofern kann man Jodorowsky und seinen Mitstreitern für ihre damaligen Bemühungen nur danken. Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 Sony Pictures Classics)
Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2019
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