Apollo 13 |
Ron Howard rollt die Beinahe-Katastrophe auf
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 08 Dezember 2019 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Den Amerikanern ist es gelungen, den Wettlauf zum Mond mit Russland für sich zu entscheiden – auch wenn man dafür teils schmerzliche Verluste, wie die Crew von Apollo 1, in Kauf nehmen musste. Von dieser Katastrophe abgesehen ist das Raumfahrtprogramm bislang jedoch überwiegend reibungslos über die Bühne gegangen. Das öffentliche Interesse hat indes nach der ersten erfolgreichen Mondlandung mit Apollo 11, wo mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin zum ersten Mal zwei Menschen einen fremden Himmelskörper betraten, merklich nachgelassen. Die von Jim Lovell angeführte Mission von Apollo 13 wird nicht einmal mehr Live im Fernsehen übertragen. Dann jedoch kommt es während des Flugs zu einer Explosion. An eine Landung auf dem Mond ist nicht mehr zu denken, nun geht es einzig und allein nur mehr darum, die drei Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise wieder sicher zurück auf die Erde zu bringen. Eine Herausforderung, die nicht nur den drei Astronauten, sondern auch der Flugzentrale sowie den Technikern auf der Erde alles abverlangt… Review: ![]() Besonders beeindruckt hat mich zudem, wie glaubwürdig man die Szenen in der Schwerelosigkeit umgesetzt hat – was halt u.a. auch daran liegt, dass diese teilweise, Parabelflügen sei Dank, tatsächlich in der Schwerelosigkeit gedreht wurden. Wie der Film generell eine wunderbare, beeindruckende Authentizität verströmt. Und auch James Horners angemessen heroischer Score hat es mir angetan. Die größte Stärke ist aber zweifellos die packende Story selbst. Klar weiß man als halbwegs informierter bzw. interessierter Zuschauer, dass alles gut ausgegangen ist, aber Ron Howard gelingt es dennoch, die damaligen Ereignisse sehr packend auf die Leinwand zu bringen. Und William Broyles Jr. und Al Reinert (der später auch an "From the Earth to the Moon" mitwirken sollte – wie ja auch Ron Howard und Tom Hanks) haben auf Basis des Sachbuchs von Jim Lovell und Jeffrey Kluger ein sehr gutes Drehbuch geschaffen, dass auf der einen Seite die mehrtägigen damaligen Ereignisse dramaturgisch auf etwas über zwei Stunden verdichtet, zugleich jedoch auch nicht darauf vergisst, die Mission von Apollo 13 in einen historischen Kontext zu setzen, bzw. auch die Vorgeschichte (eben mit der Katastrophe von Apollo 1, sowie dem erfolgreichen Flug von Apollo 11) aufzurollen. Während der Mission selbst schwenken sie dann immer wieder zwischen dem Geschehen in der Raumkapsel, wo sich die Astronauten immer widrigeren Bedingungen gegenübersehen, und jenem auf der Erde, wo man versucht, einen Weg zu finden, sie sicher nach Hause zu bringen, hin und her. Und auch auf die Familien zu Hause, die nichts weiter tun können, als gespannt vor dem Fernseher zu sitzen, zu hoffen und zu beten, wird nicht vergessen. In erster Linie sind es aber unvergessliche Momente wie "Houston, wir haben ein Problem" oder auch jene Szene, wo die Techniker auf der Erde alles Material dass die Astronauten selbst an Bord haben vor sich legen, um daraus einen Filter zu basteln, die in Erinnerung bleiben. "Apollo 13" mag kein Film sein, den man sich alle paar Wochen, Monate oder auch Jahre ansieht; nicht zuletzt, als die Story halt soweit bekannt (und doch auch ein bisschen dünn) ist. Aber er schafft es, eine reale Beinahe-Katastrophe auf packende Art und Weise nachzuerzählen – und das, ohne dass die US-Patriotischen Töne (wenn auch zweifellos vorhanden) dabei jemals Überhand nehmen würden. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1995 Universal Pictures)
Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2019
Kommentar schreiben
|