Memory: The Origins of Alien |
Alexandre O. Philippe auf den Spuren von "Alien"
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 01 Dezember 2019 |
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Kurzinhalt: In seiner jüngsten Filmdokumentation wendet sich Alexandre O. Philippe Ridley Scotts Meisterwerk "Alien" zu, und ergründet mit Hilfe zahlreicher Experten dessen Entstehungsgeschichte. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Beitrag von Dan O' Bannon. Darüber hinaus wirft er u.a. einen Blick auf mythologische Einflüsse und filmischen Vorreiter, analysiert einzelne Szenen und/oder Elemente des Films, beschäftigt sich natürlich auch mit seinem Erbe… Review: ![]() Philippe umgeht diesen potentiellen Stolperstein aber schon allein aufgrund der unterschiedlichen Zugänge, von denen er sich dem Phänomen "Alien" nähert. So setzt er sich z.B. ausführlich mit der Entstehung des Films auseinander – und hier meine ich jetzt nicht die Dreharbeiten, die eben in den diversen Making Of-Materialien schon gut dokumentiert sind, sondern vielmehr alles, was davor kam. Hier steht vor allem Dan O'Bannon im Mittelpunkt, der für "Alien" ja das Drehbuch lieferte. Philippe beschäftigt sich hier nun mit seinem Werdegang, mit jenen Interessen, die dann eben auch seine Arbeit bei "Alien" beeinflussten, und wirft auch einen kurzen Blick auf Jodorowsky's gescheitertes "Dune"-Projekt, dass schon einige Talente, die später für "Alien" zusammenkommen sollten, vereinte. Besonders interessant fand ich dabei die Auseinandersetzung mit jenen Einflüssen, die Dan O'Bannon zu "Alien" inspirierten, angefangen von früheren, thematisch ähnlich gelagerten Filmen, über Romane und Comics, Kunstwerke (wie die Arbeiten von Francis Bacon), bis hin zur griechischen Mythologie. Der zweite wesentliche Teil geht dann in Richtung Filmanalyse, und sieht sich sowohl einzelne Szenen als auch Ridley Scotts Inszenierung genauer an, um z.B. zu erklären, wie der Film vor allem in der ersten Hälfte Spannung aufbaut (und sieht sich in weiterer Folge eben u.a. auch an, was Scott damals so gut gemacht hat, was er scheinbar in den darauffolgenden Szenen leider wieder verlernt hat). Auch diese Elemente konnten mir – möglicherweise da ich nun mal selber Filme bespreche – sehr gut gefallen. ![]() Fazit: Ich bin ja großer "Alien"-Fan, dementsprechend war ich auch auf diese Doku im Vorfeld schon sehr gespannt. Zugleich kenne ich auch schon einiges an Hintergrundmaterial zur Entstehung des Films; sprich, rasend viel Neues war für mich da jetzt nicht drunter. Dennoch fand ich es interessant, es in dieser Form nochmal präsentiert und zusammengefasst zu bekommen. Besonders gut gefiel mir dabei, wie man sich einerseits mit jenen Mythologien befasst, die den Film den Weg ebneten, und andererseits jene Teile der Doku, die in den Bereich der Filmanalyse gingen. Vor allem die Betrachtung von Ridley Scotts Inszenierungsstil fand ich dabei interessant – während man in einigen Teilbereichen aus meiner Sicht wiederum übers Ziel hinausschoss, und mehr an Bedeutung und Absicht hineininterpretierte, als aus meiner Sicht drin war. Schade fand ich allerdings, dass man sich gar so auf die Chestbuster-Szene konzentrierte, und alles was danach kam überwiegend ausblendete. Als großer Filmmusik-Liebhaber hätte ich es zudem schön gefunden, wenn man neben dem künstlerischen Beitrag der Autoren, der Designer und Ridley Scotts auch Jerry Goldsmiths Musik mehr (oder besser gesagt: überhaupt irgendeine) Beachtung geschenkt hätte. Und ein bisschen zu mystisch wurde mir das ganze teilweise auch. Dennoch halte ich "Memory" letztendlich für Filmfans im Allgemeinen und "Alien"-Fans im Besonderen für absolut empfehlenswert. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Screen Media Films)
Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2019
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