Feedback - Sende oder stirb |
Fesselndes Kammerspiel mit starkem Eddie Marsan
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 17 Oktober 2019 |
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Kurzinhalt: Jarvis Dolan ist der Moderator einer kontroversen politischen Sendung im britischen Radio. Gerade erst sind er und seine Familie aufgrund seiner sehr liberalen Haltung von rechtsextremen Terroristen entführt worden. In seiner aktuellen Sendung, zu der auch ein alter Freund und Kollege eingeladen ist, möchte er nun diesbezüglich ein hochbrisantes Tonband abspielen. Doch seine Pläne für die aktuelle Sendung werden komplett über den Haufen geworfen, als das Studio von mehreren maskierten Angreifern besetzt wird. Jarvis denkt sofort an einen terroristischen Hintergrund, doch die Motive der Täter sind diesmal persönlicher. Es geht um eine verhängnisvolle Nacht vor ein paar Jahren, als Jarvis und sein Freund Andrew gemeinsam auf Tour waren. Dieser soll nun live im Radio ein Geständnis darüber ablegen, was damals im Hotelzimmer vorgefallen ist – wenn nicht, wird zuerst die Studiocrew, und danach Andrew und Jarvis selbst, dies mit dem Leben bezahlen… Review: ![]() Eine weitere wesentliche Stärke des Films ist zweifellos Eddie Marsan, einen Darsteller, den ich grundsätzlich sehr schätze, der jedoch zumeist auf Nebenrollen abonniert ist. Hier darf er mal in einer Hauptrolle zeigen, was er draufhat, und brilliert mit seinem bestechenden Portrait eines Mannes, der es gewohnt ist, immer die Kontrolle zu haben, und in dieser Extremsituation nun verzweifelt versucht, an dieser festzuhalten, bzw. sie wiederzuerlangen. Der sich daraus ergebende Konkurrenzkampf, in dem sich die Machtverhältnisse zwischen ihm und den Angreifern immer wieder verschieben, war packend mitzuverfolgen. Der letzte große Pluspunkt ist dann der unbefriedigende Ausgang des Geschehens; mehr kann ich dazu aus Spoilergründen hier leider nicht sagen, aber auf meiner Sicht trifft "Feedback" hier genau den Nerv der Zeit, und macht den geneigten Zuschauer idealerweise fuchsteufelswild – und das ist auch gut so. Nun ist der Film trotz dieser Stärken zugegebenermaßen nicht perfekt. Wie jeder Film der überwiegend nur in einer begrenzten Location spielt tut er sich da und dort etwas schwer, Spannung und Tempo aufrecht zu erhalten. Einzelne Plotentwicklungen sind schon sehr bequem (oder eben unbequem), wie z.B., dass just an diesem Abend Jarvis' Tochter im Studio ist. Und in Teilbereichen ist "Feedback" sehr vorhersehbar, wobei ich mich vor allem an der in den letzten Jahren zunehmend in Mode gekommenen Art und Weise, wie man der Theaterregel rund um "Chekov's gun" etwas zu sklavisch folgt, und auf einmal jedes kleinste Detail dass erwähnt oder gezeigt wird in weiterer Folge für den Plot wichtig wird, störte. Der diesbezügliche Klassenprimus an unfreiwilliger Komik wird wohl auf immer und ewig das Fahne schwenken aus "White House Down" bleiben; ähnliche Untiefen erreicht "Feedback" zwar zum Glück nicht, aber z.B. beim Raum mit dem schrägen Toneffekt oder auch dem Handzeichen fühlte ich mich doch zumindest ansatzweise daran erinnert. Insgesamt ist "Feedback" aber ein sehr gutes und packendes Stück (Heim-)Kino. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Pandastorm)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2019
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