Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast |
Unnötiges, aber zumindest optisch nettes Sequel
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 16 Oktober 2019 |
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Kurzinhalt: Ein Jahr nach Ben Willis Rachefeldzug, und somit zwei Jahre nach jener schicksalhaften Sommernacht, in dem Julie und ihre Freunde bei einem Autounfall diesen überfahren hatten, hat Julie ihr Trauma immer noch nicht überwinden. Vor allem die Tatsache, dass Ben Willis Leiche nie gefunden wurde, setzt ihr zu. Ist er etwa immer noch irgendwo dort draußen, und lauert nur auf seine nächste Chance, um bittere Rache zu nehmen? Sie ist dementsprechend verschreckt, leidet unter schweren Alpträumen, und traut sich kaum aus dem Haus. Mit einem Kurzurlaub auf den Bahamas, den sie über den Radiosender vom College gewonnen haben, wollen ihre Freunde Julie auf andere Gedanken bringen. Keiner von ihnen ahnt, dass es sich um eine Falle handelt, und der Killer nur dafür sorgen will, dass sich Julie und ihre Freunde an einem einzelnen, aufgrund der Sturmsaison von der Außenwelt abgeschnittenen Ort befinden, um sie einen nach dem anderen auf brutale Art und Weise zu ermorden… Review: ![]() Dennoch war ich insofern positiv überrascht, als ich den Film eher schwach in Erinnerung hatte, dann aber vor allem vom ersten Drittel noch ziemlich angetan war. Was insbesondere dort, aber generell den ganzen Film über besticht, ist wie viel feiner und hübscher er visuell im Vergleich zum Vorgänger ist. Jim Gillespie inszenierte zwar solide und verstand es ansatzweise, Spannung aufzubauen, optisch war sein Film aber doch eher fad. Im Gegensatz dazu fällt bei der Fortsetzung die intensive Verwendung von Farben auf; zudem besticht sie mit dem einen oder anderen optisch interessanten Einfall (die Beichtszene zu Beginn, oder auch der Schatten des Killers, der sich in der Disco hinter Julie abzeichnet). Es hilft auch, dass Jennifer Love Hewitt vom ersten Film auf den zweiten nicht nur noch einmal hübscher und attraktiver geworden ist, sondern auch was ihr schauspielerisches Talent betrifft zugelegt hat. Dies war auch insofern wichtig, als der erste, auch wenn sie eindeutig das "final girl" war, noch mehr ein Ensemble-Film war, während sie hier nun, trotz der (reduzierten) Rückkehr von Freddie Prinze Jr. als Ray sowie den angenehm diversen Neuzugängen, eindeutig die Hauptlast trägt. Aber auch die Cameo-Auftritte von bekannten Gesichtern wie Jeffrey Combs, John Hawkes und Jack Black stechen positiv ins Auge. Das Setting auf einer abgeschiedenen und von einem Hurrikan heimgesuchten Insel der Bahamas hatte es mir ebenfalls angetan. Und generell war vor allem die erste halbe Stunde, in der man sich noch ausführlich mit Julies Trauma auseinandersetzte, noch sehr gelungen – und für mich eigentlich sogar besser als der erste Teil. Leider aber fiel der Film in weiterer Folge doch zunehmend in sich zusammen. ![]() Fazit: "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" ist zwar ein doch ziemlich überflüssiges und dem Vorgänger unterlegenes Sequel, sollte Fans von Teenie-Slashern aber dennoch gut unterhalten. Er punktet vor allem mit einer starken Performance von Jennifer Love Hewitt in der Hauptrolle, der optisch feineren Inszenierung, sowie einer sehr guten ersten halben Stunde, die sich mit Julies – verständlichem – Trauma nach den Ereignissen aus dem ersten Film auseinandersetzt. Das Setting rund um die abgeschiedene Insel war zwar grundsätzlich auch ganz nett, allerdings verlor sich der Film in weiterer Folge leider zunehmend in abgedroschenen Genre-Klischees, ärgerte ich mich über das teils dämliche Verhalten der Figuren, fieberte ich mangels Bindung zu den anderen Charakteren nur mit Julie mit, störte ich mich am blöd-offensichtlichen Benson-Twist, und fand ich vor allem das Finale dämlich. Dank der gelungenen ersten Hälfte sowie einem insgesamt soliden Unterhaltungswert ist "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" zwar insbesondere für Slasher-Fans einen Blick wert. Trotzdem bin ich froh darüber, dass Ben Willis danach nun scheinbar doch endlich vergessen hat, was Julie und Ray vor was weiß ich wie vielen Sommern getan haben. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 Columbia TriStar Film)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2019
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