Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot |
You may now kill the Bride!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 05 Oktober 2019 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Grace hat gerade in die reiche Le Domas-Dynastie hineingeheiratet. Ihre Hochzeitsnacht verläuft jedoch nicht ganz so, wie sie sich das eigentlich vorgestellt hat: Denn statt diese mit ihrem Gatten Alex zu verbringen, wird sie vielmehr in den Speisesaal gerufen, wo ihr eine Box ausgehändigt wird. In dieser befindet sich eine Karte, die bestimmt, welches Spiel die Familie nun ab Mitternacht spielt – so verlangt es die Tradition. Das meiste davon – Schach, Dame usw. – ist harmlos, doch gibt es auch die Karte "Hide and Seek", also Verstecken spielen. Und das wird bei der Domas-Familie in einer besonders brutalen Variante gespielt: Grace muss sich bis zum Sonnenaufgang vor den anderen Familienmitgliedern verstecken – denn wenn es ihnen gelingt, sie zu finden, werden sie die Braut töten. Und so muss sich Grade nun völlig unvorbereitet einem gnadenlosen Spiel auf Leben und Tod stellen… Review: ![]() Leider geht eben dieser "sense of fun", der die ersten 30-45 noch dominiert, in weiterer Folge leider überwiegend flöten – was dann insofern für mich nur bedingt funktioniert hat, als am Ausgang des Geschehens nie wirklich ein Zweifel besteht. Sprich, der Versuch, krampfhaft einen auf spannend zu machen, misslingt doch eher. Generell stellte sich das Werbematerial in weiterer Folge doch eher als irreführend heraus. Dies ist nicht einer jener Filme, wo sich dann herausstellt, dass die vermeintliche Beute ebenfalls über Zähne verfügt, und Grace dann "You're Next"-mäßig den Spieß umdreht und ihrerseits Jagd auf die Familie macht. Nehmt nur die Schrotflinte, die sie auf dem Poster in den Händen hält: Der Munitionsgürtel um ihre Schultern stellt sich nämlich als Attrappe heraus. Und so ist Grace wesentlich passiver, als von mir erwartet – und lässt darüber hinaus so mache Gelegenheit, ein Familienmitglied oder auch den Butler zu ermorden, ungenutzt verstreichen. Was ich akzeptieren hätte können, wenn der Film das bis zuletzt durchgezogen hätte; dann hätte sich darin nämlich eine nette Message verstecken können, dass man nicht zwingend mit den gleichen Mitteln zurückschlagen muss, bzw. Monster nur dann besiegen kann, wenn man selbst zum Monster wird. Nur: Zum Ende hin, wo es ein bestimmter Twist erfordert, lässt sie ihrem Zorn erst recht freien Lauf, und tötet ein Familienmitglied. Und generell wurde ihr leider aufgrund der Erfordernisse des Drehbuchs im weiteren Verlauf des Films immer wieder mal ihre Handlungsmacht genommen, und musste sich von anderen oder auch einfach dem glücklichen Zufall retten lassen. Auch das enttäuschte mich. Am meisten störte mich aber die Wendung am Ende, (Achtung, Spoiler!) wo sich der vermeintliche Aberglauben rund um den Fluch dann vielmehr als Tatsache herausstellt. Damit gibt "Ready or Not" der Familie zumindest ansatzweise Recht, und legitimiert rückwirkend ihr Verhalten. Wenn es beim Fluch nur darum gegangen wäre, ihren Status und ihren Reichtum zu bewahren, wäre das was anderes. Aber es stand ja tatsächlich das Leben der gesamten Familie – inklusive der (mehr oder weniger unschuldigen) Kinder auf dem Spiel. Damit werden aus den Tätern Opfer, die einfach keine andere Wahl hatten (Spoiler Ende). Und das hat mich dann doch ziemlich gestört. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Fox Searchlight Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2019
Kommentar schreiben
|