Upgrade
Launiges SF-B-Movie im Stil der 80er-Jahre-Videothekenkracher Kategorie: Filme - Autor: Björn Flügel - Datum: Samstag, 04 Mai 2019
 
 
Upgrade
Originaltitel: Upgrade
Produktionsland/jahr: USA 2018
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Leigh Whannell
Produzenten: U.a. Jason Blum, Brian Kavanaugh-Jones & Kylie Du Fresne
Drehbuch: Leigh Whannell
Filmmusik: Jed Palmer
Kamera: Stefan Duscio
Schnitt: Andy Canny
Genre: Science Fiction/Thriller
Heimkino-Premiere Deutschland: 11. April 2019
Kinostart USA:/strong> 01. Juni 2018
Laufzeit: 100 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 16
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Logan Marshall-Green, Melanie Vallejo, Steve Danielsen, Betty Gabriel, Simon Maiden u.a.


Kurzinhalt: In nicht allzu ferner Zukunft arbeitet Grey Trace für Keen, den Inhaber eines erfolgreichen Computertechnikspezialisten. Dieser präsentiert ihm und seiner Frau Asha den Prototyp der künstlichen Intelligenz namens STEM. Nach einem Verkehrsunfall werden Grey und Asha auch noch überfallen, wobei sie getötet und er querschnittsgelähmt wird. Keen bietet ihm daraufhin an, ihm STEM zu implantieren, damit er wieder laufen kann. Die Operation gelingt. Als STEM beginnt, mit Grey zu sprechen und ihm Hinweise auf den Überfall liefert, sucht dieser die Tatbeteiligten auf und übergibt STEM die Kontrolle über seinen Körper, um sich an ihnen zu rächen. Doch nach und nach gewinnt die künstliche Intelligenz immer mehr die Oberhand…

Review: Szenenbild. "Upgrade" hatte bei mir eigentlich von vornherein schlechte Karten, als die Scheibe vor einigen Tagen ihren Weg in meinen heimischen Blu-ray Player fand. Die Story um einen Computerchip, der aus einem Querschnittsgelähmten einen ultrastarken, unverwundbaren Racheengel macht, schien mir viel zu abstrus, als dass sie mich ansprechen könnte. Dass der Streifen schon einige Publikumspreise abgestaubt hatte, weckte zwar mein Interesse, aber das allein wäre für mich kein Grund gewesen, ihn mir unbedingt anzusehen. Jetzt und an dieser Stelle möchte ich sagen, dass "Upgrade" einer der Gründe ist, weshalb ich meine Arbeit für fictionBOX liebe: Ich bekomme so manchen Film empfohlen oder vorgelegt, dem ich normalerweise kaum Beachtung schenken und damit 90, 100, 120 Minuten - je nachdem - herausragende Filmunterhaltung verpassen würde. Tatsächlich ist "Upgrade" einer dieser Fälle, wo ich direkt Lust habe, ihn mir mindestens noch ein zweites Mal anzusehen. Das soll schon etwas heißen!

Man muss natürlich bereit sein, sich auf die Story einzulassen und die Prämisse als so gegeben hinzunehmen. Bloß nicht wissenschaftlich und in Vulkanier-Manier hinterfragen! Dann erwartet den geneigten Zuschauer nämlich ein abwechslungsreiches, schonungsloses, witziges und ausgesprochen hübsch anzusehendes Action-/SciFi-Drama. Der Film experimentiert bewusst mit den Konventionen des etablierten Filmemachens. So gelang es ihm, mich bereits mit der gesprochenen Titelsequenz einzufangen. Auch die Kameraarbeit hat im Genre einen Sonderstatus: Wo andere Vertreter des Genres oftmals wegblenden oder verwackeln, hält hier die Kamera direkt drauf und behält selbst im unübersichtlichsten bzw. brutalsten Szenario den Überblick. Als Zuschauer ist man ganz nah dabei. Die aus dem Trailer bekannte "Kieferschlitzer-Szene" dürfte schon bald unter Genre-Fans Kultstatus erreichen! Der Hauptprotagonist ist hier kein typischer Anti-Held. Zwar ist er von Rachegelüsten gesteuert, aber verfügt über klare Moralvorstellungen und hadert mit sich, weshalb er in den entscheidenden Momenten seinem implantierten Computerchip namens STEM die Steuerung übergibt. Eine tolle Idee, die den gesamten Film letztendlich ungemein "erfrischend anders" macht! Auch ist dieses Setting gut für manche witzige und ausgezeichnet geschriebene Wortgefechte zwischen Mensch und Betriebssystem. Schlussendlich wartet "Upgrade" noch mit einer faszinierenden und ausgesprochen cleveren Finalszene auf. Insgesamt ist deutlich spürbar, worum es allen Beteiligten geht: Der Film soll Spaß machen, sein Publikum gut unterhalten und sich selbstbewusst präsentieren.

Fazit: "Upgrade" macht wirklich Spaß! Er ist gut inszeniert und zieht sein Ding konsequent bis zum Schluss durch. Natürlich sollte man die Grundidee nicht wissenschaftlich hinterfragen, aber der Film macht auch ziemlich deutlich, dass er eben das NICHT will. Es sollen über ihn keine filmhistorischen oder philosophischen Abhandlungen verfasst werden! "Upgrade" ist astreines Unterhaltungskino, also holt euch Knabberzeugs und Bier und macht es Euch vor Eurem Bildschirm bequem - 100 Minuten solide Unterhaltung sind garantiert!

Wertung:8 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2018 Universal Pictures)


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