A Star Is Born |
Aufstieg und Fall zweier Musikstars
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 23 Februar 2019 |
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Kurzinhalt: Nach seinem jüngsten Auftritt möchte sich Musik-Superstar Jack in irgendeiner Bar einfach nur ein paar Drinks hinter die Binde schütten. Doch in jenem Lokal in dass es ihn schließlich verschlägt findet ein Karaoke-Abend statt – wo er dann schließlich die Bekanntschaft von Ally macht, deren gesangliches Talent ihn auf Anhieb begeistert. Die beiden ziehen daraufhin gemeinsam durch die Nacht, lernen sich dabei näher kennen, und Jack wird dabei immer klarer, welch enormes Talent in Ally schlummert. Er lädt sie daraufhin zu seinem nächsten Konzert ein – wo er sie dann für ein Lied auf die Bühne holt. Damit beginnt Allys kometenhafter Aufstieg. Zuerst begleitet sie "nur" Jack auf dessen Tour, in weiterer Folge wird ihr aber auch ein eigener Plattenvertrag angeboten. Vor allem aber entwickelt sich zwischen den beiden eine intensive Liebesbeziehung – die jedoch in weiterer Folge immer wieder auf eine harte Probe gestellt wird. Einerseits, da Jacks eigene Karriere langsam aber sicher den Bach runterzugehen scheint, und andererseits aufgrund seiner zunehmend problematischen Trinksucht… Review: ![]() Highlight des Films war dabei für mich ganz klar die erste Performance von "Shallow". Dem Lied kam man ja, wenn man Radio hört, in den letzten Monaten nicht aus, und auch wenn ich es dort eh auch schon ganz nett fand, zählt es für mich zu jenen Songs, die Live einfach nochmal eine ganz andere Wirkung entfalten (ähnlich wie z.B. auch "Love of My Life" von Queen; auf dem Album nett, aber halt ganz was anderes, wenn es live gespielt wird und die ganze Halle oder das Stadion mitsingen). Also, "live" halt. Die "Konzertversion" im Film hatte für mich jedenfalls nochmal einiges mehr an Power dahinter, und hätte ich den Film letztes Jahr schon gesehen, hätte sich diese Szene jedenfalls berechtigte Hoffnungen auf die Auszeichnung für den "Feel Good"-Moment des Jahres, oder zumindest Platz zwei in dieser Kategorie, machen dürfen. Eben diese Entwicklung findet dann – aus meiner Sicht (auch wenn Allys Karriere in Wahrheit erst danach so richtig in Fahrt kommt) – mit jener Szene ihren Höhepunkt, als Jack Ally dazu einlädt, mit ihrem neu geschriebenen Song sein Konzert zu beenden. Diese erste gefühlte Dreiviertelstunde war wirklich klasse, und da stand ich stellenweise tatsächlich schon bei einer 8er oder gar 9er-Wertung. Leider jedoch: Mit dem, was danach kam, konnte ich deutlich weniger anfangen. Das beginnt schon bei der weiteren Entwicklung rund um Ally. Nun war diese grundsätzlich nicht uninteressant, vor allem aufgrund der Meta-Ebene, die zumindest ich darin zu erkennen mochte. Denn hier verwandelt sich diese Ausnahme-Künstlerin mit starker Stimme in den xten-Retortenpopstar; und spätestens beim SNL-Auftritt war die "Gagaifizierung" dann abgeschlossen. Hier musste ich auch unweigerlich an den Pink-Song "Don't Let Me Get Me" denken: "L.A. told me, you'll be a popstar, all you have to change, is everything you are." ![]() Hauptgrund dafür – und auch, dass der Film mit zunehmender Laufzeit für mich an Reiz verlor – ist wohl, dass Ally in weiterer Folge immer mehr in den Hintergrund rückte. Ja selbst bei ihrem Triumph bei den Grammys geht es letztendlich weniger um sie, als um ihren zunehmend kaputten (mittlerweile) Ehemann Jack. Eben das war für mich insofern der größte Knackpunkt am Film, als ich Jack sowohl von der Figur her als auch seiner weiteren Entwicklung betrachtet deutlich weniger interessant fand, als alles, was um Ally herum passierte. Klar, wie Auf- und Abstieg zweier Stars hier gegenübergestellt werden, hatte schon einen gewissen Reiz. Und natürlich ist es grundsätzlich immer schöner, erhebender und erfreulicher, eine Erfolgsstory zu verfolgen, als jemandes Absturz. Und doch habe ich mittlerweile genug Filme über Künstler, Sportler usw. am absteigenden Ast gesehen, um zu wissen, dass – richtig umgesetzt – diese mich ebenfalls zu begeistern vermögen. Aber im vorliegenden Fall fand ich Jack als Figur halt einfach völlig uninteressant, und war daher auch nur bedingt daran interessiert, was in weiterer Folge mit ihm geschieht. Vor allem aber war es die Wendung am Ende (ich vermute mal, die früheren Versionen der Geschichte sind auch schon so ausgegangen?), die mich eiskalt erwischt hat. Aber nicht auf positiv-schockierende Art und Weise, vielmehr konnte ich diese Entscheidung einfach nicht nachvollziehen. Ich meine, die Motivation dahinter ist mir schon klar, aber hätte es dafür nicht auch andere Lösungen gegeben? Ich behaupte auch nicht, dass es dafür so überhaupt keine Anzeichen dafür gegeben hätte, wie das ganze ausgeht. Aber an diesem spezifischen Punkt der Story wollte diese Entscheidung für mich keinen Sinn ergeben. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Universal Pictures International)
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