Soylent Green - Jahr 2022… die überleben wollen |
Bedrückende Dystopie einer übervölkerten Erde
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 08 Dezember 2018 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 2022 haben Umweltverschmutzung und Überbevölkerung zu einer akuten Knappheit an Ressourcen und Lebensraum geführt. Allein in New York leben über 40 Millionen Menschen. Als einer der CEOs der Soylent Corporation ermordet wird, übernimmt Detective Robert Thorn die Ermittlungen. Sein Verdacht fällt schon bald auf den Bodyguard des Opfers, da dieser just an diesem Abend mit Simonsons Frau unterwegs war. Dass der Angreifer – vermeintlich ein Mann von der Gosse – just diesen Zeitpunkt für den Überfall ausgewählt haben soll, erscheint ihm dann doch als zu großer Zufall. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen auch von seinem guten Freund Sol, mit dem er sich die Wohnung teilt. Als er aus Simonsons Apartment nicht nur einige Luxusartikel, sondern auch Aufzeichnungen der Soylent Corporation mitgehen lässt, und Sol diese durchstöbert, macht sein Freund eine unfassbare Entdeckung… Review: ![]() Doch "Soylent Green" belässt es eben nicht nur dabei, sondern denkt auch weiter, was eine solche Welt für Auswirkungen hätte. Die Reichen leben in Luxusapartments (allerdings auch schon keinen großen Villen mehr), die als zusätzliches Accessoire eine Frau bieten, die sich um all ihre – natürlich auch sexuellen – Bedürfnisse kümmert. Damit hat sich auch das Bild der Prostitution gewandelt, weg von einer flüchtigen Gesellschaft, für die mit Geld bezahlt wird, hin zu einer dauerhaften Geschäftsbeziehung, wo die Frauen für ihre Dienste in – vergleichsweise – Luxus leben können. Eine nicht minder erschütternde Idee sind die Selbstmordzentren, die dann auch für den meines Erachtens stärksten Moment des Films verantwortlich waren. Trotz des Alters des Films will ich hier nicht spoilern, aber wer ihn gesehen hat wird wissen, was ich meine. Diese Szene ist mir wirklich sehr nahe gegangen – und ich fand dieses Selbstmordzentrum gerade auch deswegen, weil es eben diesen fast schon angenehm und erstrebenswert erscheinen lässt, ungemein erschreckend. Aber auch die Szene mit den Protesten – wo die Leute dann schließlich auf Bagger geschaufelt werden – war nicht ohne. Und dann ist da natürlich noch die große Auflösung am Ende im Hinblick auf das neue, den englischen Originaltitel spendende Produkt "Soylent Green", welche auch in direktem Bezug zum Mord an Simonson steht. Zwar fand ich die Idee dahinter letztendlich erschreckender als die Art und Weise, wie es hier offenbart und/oder umgesetzt wurde (wobei die Tatsache, dass es just Juden sind, welche diesen Holocaust aufdecken, dem Ganzen schon nochmal zusätzliches Gewicht verlieh), dennoch verfehlte auch dieser Twist die gewünschte Wirkung bei mir nicht. Ich finde, das ist einfach ein ganz ein grausig-fürchterlicher Gedanke. Und den daraus dann resultierenden Showdown fand ich ungemein packend. Zugegeben, die Szenen unter Tags, wo mit einem Grünstich die Umweltverschmutzung verbildlicht werden soll, sind ein bisserl cheesy. Die Romanze zwischen Thorn und Shirl fand ich auch eher entbehrlich (und halt vor allem auch extrem klischeehaft). Und man kann durchaus argumentieren, dass der Film durchaus einen noch düsteren Ausgang des Geschehens vertragen hätte. Insgesamt war ich von "Jahr 2022… die überleben wollen" aber – trotz seines Alters – sehr angetan. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 Universal Pictures)
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