Stargate Origins: Catherine |
Billig produziertes Prequel zu Film & Serie
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 05 November 2018 |
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Kurzinhalt: Vor zehn Jahren fand Professor Paul Langford in Ägypten einen seltsamen Ring aus Metall. Zehn Jahre später ist er bei dessen Erforschung, bei der ihm mittlerweile auch seine Tochter Catherine hilft, keinen Schritt weiter. Vor allem der Zweck des Gebildes erschließt sich ihnen nach wie vor nicht. Eines Abends werden sie von einem Nazi-Wissenschaftler und seinen Soldaten überfallen. Dr. Wilhelm Brücke behauptet, dass es sich beim Ring um ein Tor zu den Sternen handeln würde – und meint, dieses auch in Betrieb nehmen zu können. Mit Hilfe von Symbolen, die bei einem Artefakt in Deutschland gefunden wurden, sowie dem laufenden Motor eines Jeeps, gelingt es ihm in der Tat, das Stargate zu aktivieren. Zusammen mit Paul Langford, den er als Geisel nimmt, bricht er auf, um herauszufinden, was sich auf der anderen Seite der Pforte befindet. Kurz darauf gelingt es Catherine, ihren Bewacher auszuschalten. Sie wendet sich an den britischen Soldaten James Beal, den sie vor kurzem zufällig auf einem Markt kennengelernt hat. Zusammen mit dessen Kameraden Wasif, der sich ihnen anschließt, versuchen sie, das Stargate zu aktivieren, und ihren Vater zu retten… Review: ![]() Das beginnt beim starken digitalen Look, geht über die begrenzten Sets, die spartanische Ausstattung und das reduzierte Figurenensemble, sowie die durchwachsenen schauspielerischen Leistungen, bis hin zu den nur sehr spärlich auftretenden Effekten. Besonders schlimm fand ich den Raum, wo zuerst Langford/Brücke und später dann auch Catherine und ihre Begleiter landen. Die Säulen im sehr kleinen Raum wirken wie angemalt (was sie natürlich auch sind). Und generell sind die Sets erstmals noch sehr klein und begrenzt; bis mal die erste vernünftige Landschaftsaufnahme auftaucht, ist die Hälfte des Films auch schon wieder rum. In der zweiten Hälfte wird es dann zwar besser. Einerseits sieht das Ganze teilweise professioneller aus, und man hat generell nicht mehr ganz so stark das Gefühl, dass der Film um jenes Geld entstanden ist, das große Hollywoodproduktionen an einem Tag allein fürs Catering ausgeben. Dennoch ist das niedrige Budget auch später immer wieder mal offensichtlich, und generell merkt man "Catherine" stark an, dass dies ein Testballon war, um zu schauen, ob die Marke "Stargate" noch zieht. Das Problem dabei ist halt: Die extrem billige Machart, die vor allem die erste Hälfte dominiert (was ich insofern für ganz besonders unklug halte, als es mich nicht wundert, wenn bei der ursprünglichen Webserie die meisten alteingesessenen Fans nach 2-3 Folgen entnervt abgedreht und nicht mehr weitergeschaut haben; ich hätte vielmehr gleich mal optisch nett gestartet, im Mittelteil gespart, und dann zum Showdown wieder mehr Geld rausgehaut), wird langjährige Fans, die sowohl im Kinofilm als auch den nachfolgenden Serien einen gewissen Produktionsstandard zu erwarten gelernt haben, vor den Kopf stoßen. Und neue Fans wird man mit diesem Billigsdorferprodukt ohnehin nicht gewinnen. Und so beißt sich der Goa'uld hier doch ein bisschen in den eigenen Schwanz, und fürchte ich, dass "Catherine" eine selbsterfüllende Prophezeiung werden dürfte. Sprich: Vanishing Angle/MGM waren von vornherein skeptisch, ob mit "Stargate" (die geplanten, die Serien ignorierenden, direkten Sequels zum Kinofilm liegen nach dem "Independence Day: Resurgence"-Flop ja auch auf Eis), nahmen wenig Geld in die Hand – was wiederum viele Stargate-Fans vergraulen und das mangelnde Vertrauen in die Marke bestätigen wird. ![]() Ist "Stargate Origins: Catherine" also nun ein völliger Reinfall? Wenn ihr mich das nach der ersten Hälfte gefragt hättet, hätte ich ohne zu zögern mit einem klaren und eindeutigen "Ja" geantwortet. Jedoch, wie vorhin schon erwähnt, dreht der Film sowohl was die Produktionsqualität, aber auch die Story betrifft, in der zweiten Hälfte doch nochmal auf. Na ja, zumindest ein bisschen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch dann bleibt der Film immer noch ein völlig überflüssiges Prequel, dass den Film und/oder die Serie in keinster Weise aufwertet. Selbst als ganz großer "Stargate"-Fan muss man "Origins" sicherlich nicht gesehen haben, und gerade unter diesen wird es einige geben, die ihn sich ansehen und daraufhin wünschen werden, sie hätten es nicht getan. Denn letztendlich hat "Catherine" so gut wie gar nichts mehr mit jenem guten, alten "Stargate" aus dem Kinofilm und den nachfolgenden Serienfortsetzungen "SG-1", "Atlantis" und "Universe" gemein – und muss somit das Experiment, das Universum durch diese Webserie wiederzubeleben, als gescheitert betrachtet werden. Und doch würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass der Film durchgehend grottenschlecht war, und überhaupt keine positiven Aspekte hatte. Die Verknüpfung von Nazis mit dem Stargate-Programm (was dem ganzen einen gewissen "Indiana Jones"-Touch gibt) hat schon einen gewissen Reiz – zumal "Catherine" auch die Ähnlichkeiten zwischen diesen und den Goa'uld schön herausarbeitet. Überaus positiv fand ich auch die Inkludierung eines schwulen Pärchens (inklusive entsprechendem Kuss). Die Besetzung macht zwar größtenteils ebenfalls keinen übermäßig hochwertigen Eindruck, aber zumindest zwei Highlights haben sich diesbezüglich dann doch eingeschlichen: Einerseits Connor Trinneer, der zwar für den älteren Professor Langford angesichts des Altersunterschieds wie eine eher seltsame Wahl wirkt (aber ev. hatte man ursprünglich vor, bei einem entsprechenden Erfolg nochmal in der Zeit zurückzugehen?), und andererseits die bezaubernde Ellie Gall, die mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung rettet, was zu retten ist. Die späteren Landschaftsaufnahmen der Wüste können ebenfalls durchaus gefallen. In erster Linie zehrt "Catherine" aber (mehr als 20 Jahre später) immer noch von David Arnolds einprägsamer Titelmelodie, die, wenn Robert Allaire sie zitiert, echtes "Stargate"-Feeling aufkommen – und den geneigten Zuschauer sich an bessere Zeiten zurückerinnern – lässt. Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 MGM)
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