Serenity - Flucht in neue Welten |
Filmische Fortsetzung zur kurzlebigen SF-Serie
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 04 November 2018 |
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Kurzinhalt: Mal Reynolds und seine Crew sind Glücksritter. Unterwegs in der Serenity, einem Schiff der Firefly-Klasse, nehmen sie einen Auftrag nach dem anderen an – egal ob legal oder illegal – um über die Runden zu kommen, und das Geld für die notwendigen Reparaturen und den Treibstoff des Schiffes, sowie ihre eigene Verpflegung, aufzutreiben. Aktuell haben sie jedoch ein ganz anderes, deutlich schwerwiegenderes Problem: Seit rund acht Monaten gehören neben dem Piloten Wash, Mals ehemaliger Kriegskameradin Zoe, dem Söldner Jayne, und der Mechanikerin Kaylee, auch der Arzt Simon Tam und seine Schwester River der Crew an. Auf letztere hat es jedoch die Allianz, welche den erforschten Weltraum kontrolliert, abgesehen – hat man doch an ihr als Kind Experimente durchgeführt, die ihre telepathischen Fähigkeiten gesteigert haben. Nach einigen gescheiterten Versuchen, River wieder zurückzuholen, beauftragt man den höchst gefährlichen "Operative" damit, die Mission zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Dieser lockt die Serenity-Crew in eine Falle – und stellt Mal vor eine schwierige Wahl: River aufzugeben, oder die Vernichtung seines Schiffes und den Tod seiner Crew zu riskieren… Review: ![]() Diesmal konnte ich – im Gegensatz zur Erstsichtung – den Film aus der Perspektive einer Fortsetzung zur Serie, bzw. in gewisser Weise (weitere Sequels waren zwar ursprünglich angedacht, wurden dann jedoch aufgrund des nicht überragenden Einspielergebnisses verworfen) einem Finale für "Firefly", betrachten und bewerten, und auch als solches schneidet er meines Erachtens sehr gut ab. "Serenity" greift in erster Linie die fortlaufende Handlung rund um River Tam auf, wo nach den vierzehn Folgen der Serie ja noch einige Fragen offen geblieben waren. So erfahren wir hier endlich genauer, was mit River angestellt wurde, aber auch, wovor die Allianz solche Angst hat. Doch es ist nicht nur die Story rund um River, die hier weitererzählt wird. Nachdem sie in der Serie mehrmals erwähnt wurden, können wir hier nun unseren ersten Blick auf die Reaver erhaschen – und in weiterer Folge wird dann auch das Geheimnis ihrer Herkunft gelüftet. Und auch die Story rund um Inara, die am Ende der Serie ja gerade im Begriff war, die Serenity zu verlassen, wird hier aufgegriffen. Der Film setzt dabei, statt unmittelbar an "Firefly" anzuknüpfen, in etwa sechs Monate nach deren letzten Episode "Der Kopfgeldjäger" an. Nach den bisherigen fehlgeschlagenen Versuchen, River Tam zu fangen – u.a. eben auch in besagter Episode – beauftragt die Allianz nun den Operative. Dargestellt von einem damals noch weitgehend unbekannten Chiwetel Ejiofor, der vor einigen Jahren für seine Darstellung in "12 Years A Slave" für den Oscar nominiert wurde, schaffen Whedon und er mit dem sogenannten "Operato" den bisher besten, bedrohlichsten und denkwürdigsten Bösewicht der Reihe. Von Beginn an strahlt Ejiofor eine so bestechende wie beunruhigende Ruhe, Überzeugung und Selbstsicherheit aus, die ich echt beängstigend fand. Er vermittelt einem das Gefühl, genau zu wissen, dass er einen erwischen wird – weshalb er es auch nicht nötig hat, zu laufen, oder sich groß anzustrengen. Eben diese Überzeugung, die er ausstrahlt, verleihen ihm eine ungeheure, bedrohliche Präsenz. ![]() Wie schon bei der Serie liegt die größte Stärke von "Serenity" in den Figuren und ihren Interaktionen miteinander, und damit einhergehend dem netten Humor, der sich insbesondere in den Dialogen wiederfindet. Zugegebenermaßen hat bei mir wieder einmal nicht jeder Gag gezündet; wenn man Whedons typischen Stil mal kennt, kann man die eine oder andere Pointe schon vorausahnen, weshalb diese dann halt nur bedingt funktionieren. Insgesamt trägt der Humor jedoch viel zum Unterhaltungswert des Films bei. Im Gegensatz zur Serie, die ja ohne größere dramatische oder gar tragische Momente ausgekommen ist, ist "Serenity" aber eben auch keine reine, oberflächliche aber doch eher belanglose Unterhaltung. Vielmehr gibt es diesmal doch den einen oder anderen Verlust innerhalb der Serenity-Crew zu beklagen. Dies verleiht der Geschichte nicht nur an (emotionalem) Gewicht, und steuert so manch berührenden Moment bei (das allein wäre schon positiv genug), sondern sorgt vor allem auch dafür, dass der Showdown dann wirklich spannend wird. Denn wenn sich mal die erste Figur aus der Stammbesetzung verabschiedet hat, ist man sich nicht mehr sicher, wie das Ganze ausgehen wird, und ob der Rest von ihnen überlebt, oder es nicht doch noch die eine oder andere (weitere) Person erwischen wird. Insofern war dieser Tod an dieser Stelle genau die richtige dramaturgische Entscheidung, da zumindest ich Whedon danach (und natürlich auch aufgrund der Tatsache, dass "Serenity" als potentielles Finale für die Serie gedacht war) so ziemlich alles zugetraut habe. Eben dies machte "Serenity" wesentlich spannender, als dies sonst oftmals bei solchen Serien der Fall ist (wo die Hauptfiguren meist ja doch im Leo zu stehen scheinen). Der Film zeichnet sich darüber hinaus durch ein hohes Erzähltempo und so manch interessante Offenbarung und/oder überraschende Wendung aus. Was die Musik betrifft, trat hier zwar David Newman an (statt Greg Edmundson, der die Serie vertont hat, zurückzuholen), dieser macht seinen Job aber ebenfalls gut. Die letzte wesentliche Stärke des Films sind aber die Spezialeffekte. Hier hat sich Universal Pictures nun wahrlich nicht lumpen lassen; die Weltraum-CGI-Effekte stellen eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu Serie dar, und können sowohl quantitativ als auch qualitativ auch dreizehn Jahre später immer noch überzeugen. Damit hat "Serenity" dann letztlich auch alles, was man für ein packendes, episches Science Fiction-Abenteuer braucht! Fazit: ![]() Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2005 Universal Pictures)
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