Armee der Finsternis |
Herrlich absurd-blöde Fantasy/Horror-Komödie
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 30 Oktober 2018 |
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Kurzinhalt: Ash wurde ins Portal gezogen, und landet nun im Mittelalter. Dort wird er irrtümlich den Truppen eines verfeindeten Lords angerechnet und gefangen genommen. Man wirft ihn in einen Schacht, wo ihn eigentlich der Tod erwarten soll – doch mit Hilfe seiner Kettensäge und seinem Gewehr gelingt es ihm, das dort lauernde Übel auszuschalten. Daraufhin sind die Bewohner der Burg davon überzeugt, dass es sich bei ihm um jenen prophezeiten Retter handelt, der sich vom Fluch der Deadites befreien wird. Ash hat daran eigentlich kein Interesse – er möchte einfach nur in seine eigene Zeit zurückkehren. Doch die Gelehrten behaupten, eben dies mit Hilfe des Buchs der Toten erreichen zu können, wenn er es ihnen bringt. Und so begibt er sich auf die gefährliche und beschwerliche Reise, auf der er es u.a. nicht nur mit Miniaturausgaben seiner selbst, sondern auch einem großen, gemeinen Zwilling zu tun bekommt. Auf einem Friedhof findet er dann schließlich das Necronomicon – verhaspelt sich jedoch bei jenen Worten, die er unbedingt aussprechen sollte, ehe er dieses an sich nimmt. Und so erweckt er eine Armee aus Toten zum Leben, die – angeführt von seinem bösen Zwilling – unaufhaltsam auf die Burg zumarschiert… Anmerkung: Dieses Review bezieht sich (vornehmlich) auf die längste und von Sam Raimi präferierte Director's Cut-Filmfassung. Review: ![]() Jedenfalls fühlte ich mich auch diesmal wieder von "Army of Darkness" bestens unterhalten. Eine seiner größten Stärken ist dabei für mich sein Einfallsreichtum. Angefangen vom Kampf im Burgverließ, über die "Gullivers Reisen"-Hommage, die Szene mit dem drei Büchern am Friedhof, bis hin zur Skelettarmee, wo man einem der großen Vorreiter der Effektkünstler, Ray Harryhausen, Tribut zollt, ist "Armee der Finsternis" ungemein einfalls- und abwechslungsreich. Auch der Humor trägt viel zum Gelingen bei. Vor allem Ash gibt wieder zahlreiche witzige Sprüche zum Besten, aber auch einige andere Figuren geben manch erinnerungswürdiges zum Besten ("I may be bad, but I feel… gooooood!"). Und generell ist der Film halt einfach herrlich albern, und mit zahlreichen Gags gespickt. Da ist es dann auch kein großes Drama, wenn – zumindest bei mir – nicht jeder davon zünden wollte. Sehr schön fand ich auch wieder Ash selbst, der bestenfalls ein überaus widerstrebender Held ist – wenn denn überhaupt. Denn einerseits holt er selbst das Necronomicon aus reinem Selbstzweck, und andererseits versemmelt er dann auch noch die Worte "Klaatu Verata Nekto" (dies wiederum eine nette Anspielung auf "Der Tag, an dem die Erde still stand") und macht die Situation für die Leute in der Burg eher schlimmer, als besser. Erst am Ende (nachdem, quasi als Strafe, seine mittelalterliche Freundin – eine überaus attraktive Embeth Davidtz – gestohlen wurde) reißt er sich zusammen, und führt die Krieger ("With science!") in den Kampf. Eben dieses Finale ist für mich dann auch mit die größte Stärke des Films. Die Skelettarmee ist absolut phantastisch und ungemein charmant umgesetzt, mit einer Mischung aus Stop Motion-Effekten, Kostümen, und mechanischen Skeletten bzw. -teilen. Da haben sich Sam Raimi und seine Effektleute echt mal ordentlich ausgetobt. Wobei selbst beim actionreichen Finale der Humor nie gänzlich verloren geht (wie z.B., wenn die Skelettarmee wenn sie anrückt fleißig musiziert) – dabei jedoch nie auf Kosten der Spannung geht. Je nach Filmfassung gibt es dann auch nochmal ein sehr unterschiedliches Ende. Im einen landet Ash – nachdem er einen Tropfen zu viel getrunken hat – hundert Jahre in der Zukunft in einem postapokalyptischen London. Dies spiegelt zwar sehr schön das Ende von "Tanz der Teufel 2" wieder (inklusive neuerlichem "Noooo!"-Ruf), ich muss aber gestehen, das Kino-Ende im S-Mart-Markt ist schon auch sehr cool, und hat für mich fast den größeren Kultfaktor ("Hail to the king, baby!"). Insofern ist es schade, dass letzteres – auch nicht als separates Extra (in den USA wurde sie ja als Bonusszene nach dem Abspann eingefügt) – auf der deutschen (Director's Cut) Blu-Ray zu finden ist. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1992 Universal Pictures)
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