What Keeps You Alive |
Interessante Idee, dürftige Umsetzung
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 09 Oktober 2018 |
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Kurzinhalt: Ein frisch verheiratetes, lesbisches Pärchen zieht sich in jenes abgelegene Haus im Wald zurück, in dem Jackie aufgewachsen ist. Schon bald beschleicht Jules aufgrund des Verhaltens ihrer Frau ein zunehmend schlechtes Gefühl. Auch, dass eine alte Jugendfreundin sie mit einem ganz anderen Namen anspricht, kommt ihr seltsam vor. Und doch ist sie auf den Angriff, als er dann plötzlich und unerwartet erfolgt, nicht vorbereitet. Die vermeintliche Liebe ihres Lebens stellt sich als waschechte Soziopathin heraus – und aus den vermeintlich romantischen Flitterwochen wird ein bitterer Kampf auf Leben und Tod… Spoiler-Warnung! Ich fürchte, auch bei "What Keeps You Alive" werde ich wieder einmal nicht ohne Spoiler auskommen, da eben gerade in der weiteren Entwicklung des Films all jene Dinge versteckt sind, die mir sauer aufstießen. Wer den Film noch nicht kennt und sich nicht spoilern will, sollte sich daher nur aufs Fazit beschränken. Review: ![]() Danach fiel der Film aber leider, abseits einzelner netter Momente (wie dem Schwarzlicht) zunehmend in sich zusammen. Einer der Hauptgründe war dabei für mich, dass ich schon bald Jackie anzufeuern begann, da sie einfach die wesentlich spannendere und interessantere Figur war. Ihr Schock und ihre generell eher passiv-pazifistische Natur in allen Ehren, aber Jules war mir mit der Zeit doch etwas zu schwach, hilflos, unterwürfig, naiv und teilweise sogar richtiggehend dämlich. Was Letzteres betrifft, stach für mich vor allem ein Moment hervor, der mich an den Rand der Verzweiflung trieb: Den ganzen Film über zeigt uns Minihan in bester "Chekov's gun"-Manier immer wieder das Gewehr an der Wand. Dann, wenn Jules allein ist, während Jackie sich darauf vorbereitet, ihren Plan in die Tat umzusetzen, fällt ihr Blick auf die Wand, und ich dachte schon: Endlich! Doch halt! Denn Jules schaut in Wahrheit gar nicht auf das Gewehr, sondern vielmehr den Bärenkopf darüber, von dem dahinter eine kleine Schatulle hervorblitzt. Schon klar, diese bzw. deren Inhalt ist in der Situation natürlich viel wichtiger, als sich eine Waffe zu schnappen! Aber selbst daraus hätte sich noch etwas machen lassen. Dann nämlich, wenn Jules eingesehen hätte, dass sie wenn sie offen gegen Jackie kämpft chancenlos ist, und die Medaillons eingesteckt hätte – in der Hoffnung, dass die Polizei dann misstrauisch wird und all die Todesfälle genauer zu untersuchen beginnt. So hätte sie quasi aus dem Grab noch an ihr Rache nehmen können. Aber nein! Stattdessen gelingt es ihr zwar tatsächlich, Jackie auszutricksen und zu überwältigen, doch statt die Gelegenheit zu nutzen und sie einfach zu ermorden fahren wir lieber mal drauflos. Nur um dann, weil sie eine Krähe sieht ("Kra! Kra!"), wieder zurückzukehren – nur ist die Chance mittlerweile natürlich vertan und Jackie verschwunden. Was danach entbrennt, war ein absolut nerviger Showdown, neuerlich gespickt mit vielen schlechten und frustrierenden Entscheidungen, sowie saublöden Einfällen wie dem Bären, sowie dem (dermaßen vorhersehbaren) allerletzten Aufatmen – bis ich als der Abspann über die Kinoleinwand zu Flimmern begann einfach nur mehr froh war, dass es vorbei ist. Schade drum! Fazit: ![]() Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 IFC Midnight)
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