Tremors - Im Land der Raketenwürmer |
Nette Hommage an die B-Movies der 50er
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 04 Oktober 2018 |
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Kurzinhalt: Valentine McKee und Earl Boss gehen der wenig glorreichen Tätigkeit nach, die Kläranlagen der Farmen in ihrer Heimatstadt Perfection zu reinigen. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Scheißjob, den sie eigentlich schon lange hinter sich lassen wollen. Doch gerade als sie aus der Laune heraus beschließen, ihren Plan endlich in die Tat umzusetzen und nach Las Vegas aufzubrechen, stolpern sie auf eine riesige, wurmartige Kreatur, die sich unter der Erdoberfläche bewegt – und sie fast getötet hätte. Die Bewohner der Kleinstadt geben dem Monster schließlich den Namen Graboid – und wie sich herausstellt, war dieses nicht allein. Mehrere weitere Raketenwürmer bewegen sich auf Perfection zu, und terrorisieren die Bewohner der Stadt. Diese verschanzen sich daraufhin auf den Dächern ihrer Häuser, wo sie die Würmer nicht erreichen können – die nicht nur von Vibrationen, wie Schritten, sondern auch von Geräuschen angezogen werden. Da die Telefonleitungen gekappt wurden, und man somit nicht einfach den Nachbarort um Hilfe rufen kann, ist guter Rat teuer. Zusammen mit der Geologin Rhonda LeBeck und dem waffenverrückten Pärchen Burt und Heather Gummer entwickeln Valentine und Earl schließlich einen Plan, um die Bewohner von Perfection in Sicherheit zu bringen… Review: ![]() Nichtsdestotrotz fand ich ihn durchaus charmant und unterhaltsam. Viel zum Gelingen des Films tragen dabei u.a. die Schauspieler bei. Aus heutiger Sicht sticht dabei natürlich vor allem Kevin Bacon heraus. In den weiteren Filmen konnte oder wollte man ihn sich dann nicht mehr leisten (und die TV-Serie, in der er wieder zurückkehren sollte, wurde ja nach der Produktion des Pilotfilms, ohne diesen überhaupt auszustrahlen, eingestampft), hier jedoch ist der das bekannteste Gesicht in einer Riege gut aufgelegter Darsteller – die sich jedoch, abseits des Bekanntheitsgrades, vor diesem nicht verstecken müssen. Vor allem Fred Ward (der zumindest noch für einen weiteren Film gewonnen werden konnte; danach lag es an Michael Goss, die Fahne der "Tremors"-Veteranen hochzuhalten) besticht mit einer charmanten Performance. Finn Carter füllt ihre etwas dünne, aber zumindest nicht auf ein Fräulein in Nöten reduzierte Rolle des love interests für Valentine ebenfalls gut aus. Der Standout-Charakter des Films ist aber eindeutig Waffennarr Burt Gummer, dargestellt von Michael Goss (der hier noch von seiner Film-Frau Reba McEntire Unterstützung erhält). Im echten Leben würde zumindest ich ihm nicht unbedingt begegnen wollen, aber in einem Horrorfilm, wo du von unnachgiebigen Raketenwürmern terrorisiert wirst, hast du ihn zweifellos gerne an deiner Seite. Auffällig darüber hinaus noch der Auftritt von Ariana Richards, die später in "Jurassic Park" dann von Dinosauriern gejagt wurde. Die Regie von Ron Underwood würde ich hingegen nur als solide bezeichnen. Er inszeniert mit sicherer Hand, jedoch ohne große Raffinesse. Immerhin waren die Locations nett gewählt. Und die Musik von Ernest Troost fing die Stimmung des Films ebenfalls gekonnt ein. ![]() Fazit: "Tremors" ist eine spaßige und unterhaltsame Hommage an die Monster-B-Filme der 50er, die für mich vor allem mit ihren schönen, altmodischen, animatronischen Effekten der Graboids bestach. Heutzutage setzt man sowas – gerade auch bei günstig entstandenen Filmen mit bewusstem trashigen Einschlag – ja ausschließlich mittels billiger CGI-Effekte um, was halt längst nicht diesen Charme besitzt. Aber auch die Idee der Graboids als kleinere Dune-Würmer bzw. Haie an Land konnte mir gefallen, und ihr Gehör bzw. Gespür für Vibrationen sorgte für so manch nette Szene, wo sich die Protagonisten auf einem Felsen oder einem Häuserdach verschanzen, und von den Würmern belagert werden. Und auch die schauspielerischen Leistungen, die Inszenierung und die Musik bewegen sich durchwegs auf einem guten Niveau. Jedoch: Wirklich spannend fand ich "Tremors" leider selten, und auch die ganz großen Höhepunkte haben mir ein bisschen gefehlt. Er hat schon ein paar coole Momente, aber kaum etwas, das mir wirklich lange in Erinnerung bleiben würde. Um sich mal mit einem amüsanten und unterhaltsamen Monsterfilm eineinhalb Stunden die Zeit zu vertreiben, kann man es aber zweifellos auch wesentlich schlechter treffen, als mit "Tremors" – z.B. mit dessen Sequels. Aber das ist eine andere Geschichte… Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1990 UPI)
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