Krieg im Weltenraum |
Trashige SF mit damals imposanten Effekten
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 04 Dezember 2017 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Die Erde wird aus dem Weltall mit Kältestrahlen angegriffen, welche die Gravitation aufheben und auf der ganzen Welt Katastrophen wie Zugsunglücke usw. auslösen. Daraufhin trifft sich das Weltkonzil in Tokio, um zu beraten, wie man auf die Bedrohung aus dem Weltenraum reagieren soll. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich bei den Angreifern um die Bewohner des Planeten Natal handelt, die ein Auge auf die Erde gewonnen haben, und diese erobern wollen. Dafür haben sie auf dem Mond eine Basis eingerichtet, die ihnen als Brückenkopf dienen soll. Man beschließt, zwei Raumschiffe zum Mond zu schicken und diese auszuschalten. Doch die Nataler haben noch eine weitere Geheimwaffe in der Hinterhand: Mittels Signalen zur Gedankenmanipulation können die einzelne Personen kontrollieren und sie dazu zwingen, sich ihrem Willen zu beugen. Eben dies nutzen sie, um die Mission, die in den Weltenraum aufbricht um sich den Invasoren zu stellen, zu unterwandern… Review: ![]() Aber auch die Zerstörungsorgie, die am Ende auf der Erde losgelassen wird (wo der Film fast wie ein Vorgänger zu "Independence Day" wirkt), sticht hervor. Dass die Japaner das besonders gut drauf haben, hatten sie ja schon bei den "Godzilla"-Filmen bewiesen, wobei es hier neben Tokio u.a. auch New York und San Francisco erwischt. Auch hier wieder: Klar ist das alles eindeutig als Modelle zu erkennen, aber das Ganze ist mit einer solchen Liebe zum Detail umgesetzt, dass ich darüber nicht einfach nur wohlwollend hinwegsah, sondern sie vielmehr für mich viel vom Charme des Films ausmachten (ja selbst, wenn die Sterne simulierende Lichterkette zum Baumeln anfängt). Komplettiert wird der entsprechende positive Gesamteindruck durch die schön gemalten Hintergrundbilder. Was mir auch sehr gut gefiel: Während der überwiegende Teil der Hollywood-Konkurrenz erdgebunden war, trägt "Krieg im Weltenraum" den Kampf, wie der Titel auch schon andeutet, auch wirklich ins All hinaus. Vor allem die Mission auf dem Mond sticht dabei hervor. Natürlich entspricht die Mondoberfläche nicht dem, was wir mittlerweile über den Erdtrabanten wissen. Wie man was wissenschaftliche Akkuratesse betrifft generell gnädig mit ihm sein muss. Einer der köstlichsten Momente war ja für mich, wie der eine Astronaut sich abschnallt und plötzlich an die Decke fliegt, scheinbar überrascht von der Schwerelosigkeit. Die anderen ziehen ihn daraufhin herunter, schnallen sich ebenfalls ab, und gehen dann ganz normal im Raumschiff herum, so als wär' nichts. Das ist natürlich nicht ernst zu nehmen, ist aber mit dem dieser Szene beigefügten Kommentar "Ist dieses schwerelose Gefühl nicht eigenartig?" mit so viel panaché umgesetzt, dass ich dem Film deswegen einfach nicht böse sein konnte. Weil das musst' dich erst mal trauen! ![]() Fazit: "Krieg im Weltenraum" mag zwar kein unverzichtbarer Klassiker oder gar ein Meisterwerk sein, hätte sich jedoch gerade auch hierzulande unter Genre-Fans zweifellos mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Tricktechnik mag aus heutiger Sicht natürlich heillos veraltet sein, für die damalige Zeit war jedoch wirklich beachtlich, was Toho hier auf die Beine gestellt haben. Und wer mit den Serien von Gerry Anderson aufgewachsen ist, denen wird bei den Modellaufnahmen hier das Herz aufgehen. Natürlich ist das ganze teilweise ziemlich trashig, wobei neben der ja irgendwie noch recht charmanten wissenschaftlichen Fehler (wie die Umsetzung der Schwerkraft) vor allem die Munchkins-artigen Außerirdischen hervorstechen, die nach dem ganzen Spannungsaufbau doch eine ziemliche Enttäuschung sind. Zudem ist das Geschehen teilweise sehr melodramatisch (aufopfernder Heldentod inklusive), und da und dort (vor allem beim Einstieg) hätte man etwas mehr auf die Tube drücken können. Dennoch: Fans der Science Fiction-Filme aus dieser Periode, die bislang nur den entsprechenden US-Vertretern Beachtung schenkten, sollten sich "Krieg im Weltenraum" unbedingt vormerken. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1959 Toho Company)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2017
Kommentar schreiben
|