Halloween: Resurrection
Schwach, aber nicht der Schlechteste der Reihe Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 31 Oktober 2017
 
Halloween-SPECiAL

 
Halloween: Resurrection
Originaltitel: Halloween: Resurrection
Produktionsland/jahr: USA 2002
Bewertung:
Studio/Verleih: Dimension Films/Highlight Film
Regie: Rick Rosenthal
Produzenten: U.a. Paul Freeman & Malek Akkad
Drehbuch: Larry Brand & Sean Hood
Filmmusik: Danny Lux
Kamera: David Geddes
Schnitt: Robert A. Ferretti
Genre: Horror
Kinostart Deutschland: 07. November 2002
Kinostart USA: 12. Juli 2002
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 18
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Jamie Lee Curtis, Brad Loree, Busta Rhymes, Bianca Kajlich, Sean Patrick Thomas, Daisy McCrackin, Katee Sackhoff, Luke Kirby, Thomas Ian Nicholas, Ryan Merrimen, Tyra Banks u.a.


Kurzinhalt: Nach den Ereignissen aus "Halloween H20" stellt sich heraus, dass Laurie Strode nicht etwa Michael Myers, sondern eine andere Person umgebracht hat, die unter der Maske steckte. Daraufhin wird sie in die Psychiatrie überwiesen. Drei Jahre vergehen, dann steht Michael Myers auf einmal vor ihrem Fenster. Es gelingt ihm, ins Gebäude einzudringen, und es kommt zum finalen Showdown zwischen den beiden. Kurz darauf in Haddonfield: Michael Myers ist mittlerweile nur mehr eine Legende. Die Firma Dangertainment, die sich darauf spezialisiert hat, junge Menschen in die Häuser von berühmten Serienkillern zu schicken, sucht nun sechs College-StudentInnen, um pünktlich zu Halloween das Geburtshaus von Michael Myers aufzusuchen. Ihre Erlebnisse sollen dann live im Internet übertragen werden. Sara lässt sich von ihren Freunden überreden, mitzumachen. Andere freuen sich schon auf die Gelegenheit, in der Show auftreten zu können, und hoffen, so Berühmtheit zu erlangen. Ein Traum, der sich dann tatsächlich erfüllen soll – wenn wohl auch nicht so, wie von ihnen gedacht. Denn Michael Myers kehrt in sein altes Haus zurück, und macht mit den ungeladenen Gästen nacheinander kurzen Prozess…

Review: Szenenbild. Wenn ich euch jetzt sage, dass mich der Film – trotz der nicht allzu hohen Wertung – positiv überrascht hat, dann wisst ihr in etwa, mit welch niedrigen Erwartungen ich in "Halloween: Resurrection" reingegangen bin. Und dafür war er dann in der Tat noch halbwegs ok. Am Zwiespältigsten stehe ich dabei dem Einstieg gegenüber. Zwar war ich wenigstens vorgewarnt und wusste schon, was dort passiert, ich weiß allerdings trotzdem nicht so recht, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite war es echt toll inszeniert, und spannungstechnisch gesehen der Höhepunkt des Films. Zudem knüpfte er als einziger wirklich schön an die Vorgänger an. Und grundsätzlich war die letzte Szene von Michael und Laurie halt schon echt stark. Auf der anderen Seite war die Begründung für Myers Rückkehr halt schon ziemlich haarsträubend (warum sollte der andere Typ mit seiner Maske herumgelaufen sein?) Vor allem aber: Laurie Strode ist halt innerhalb des Horrorgenres eine absolute Ikone, sie ist das Final Girl. Sie hier nun durch Michaels Hand sterben und damit ihn doch noch triumphieren zu lassen, ist halt doch ein ziemlicher Schlag in die Magengrube. Und auch wenn man jetzt sagen könnte, genau so soll es ja auch sein – nichts ist schlimmer als ein Figurentod, der einen am Arsch vorbeigeht – wäre es mir dennoch lieber gewesen, Laurie hätte die Begegnung überlegt, und wäre im Finale des Films (statt Freddie) zu Saras Rettung geeilt. Da hätte ich wohl echt einen Jubelschrei losgelassen.

So hingegen braucht "Halloween: Resurrection" nach dem viertelstündigen Quasi-Kurzfilm mit niederschmetterndem Ausgang erst mal wieder, um Fuß zu fassen. Die austauschbaren, klischeehaften Figuren werden uns in gröbsten Pinselstrichen vorgestellt, ohne nennenswerten Eindruck zu hinterlassen. Sara ist dabei von Anfang an klar und deutlich als neues Final Girl erkennbar, was dann auch dazu führt, dass man sobald sie das Haus dann endlich betreten nur darauf wartet, dass – bis auf sie – einer nach dem anderen von Michael Myers abgeschlachtet wird. Dementsprechend hielt sich die Spannung wie ich fand doch ziemlich in Grenzen. Dennoch muss ich gestehen: Wenn die sechs Kandidaten dann schließlich das Haus betreten, dreht "Halloween: Resurrection" doch langsam wieder auf. Das Konzept hinter dem Film, mit dieser Show, war nicht uninteressant. Zudem war ich froh, dass man danach nicht gänzlich auf die Perspektive der Kameras umgeschwenkt sondern die bis zuletzt nur immer wieder zwischendurch eingestreut hat, trotzdem aber bei einem "gewöhnlichen" Film geblieben ist. Es gab zudem ein paar Momente, die positiv hervorstachen, wie dem aus dem Spiegel hervorbrechenden Michael Myers, das Köpfen von Jen vor versammelter Mannschaft, oder auch die in der Kanalisation vor dem Gitter hilflos stehende Kandidatin. Genauso allerdings auch jene Szenen, die ich eher dämlich fand, wie die Begegnung der beiden Michaels, wo einfach von Anfang an klar ist, dass der echte Myers als reinen Gag-Gründen auf Freddie hören und abrauschen würde (auch wenn dieses Verhalten überhaupt keinen Sinn ergibt). Und auch seine Rückkehr am Ende um Sara zu retten fand ich ziemlich schwach. Jubelstimmung kam bei mir da jedenfalls keine auf. Und dennoch bleibe ich dabei: Das hätte ich mir schlimmer vorgestellt. Er hatte schon nette Ideen und gute Szenen, wobei ich vor allem die Meta-Ebene mit den Reaktionen der Zuschauer der Internet-Liveshow interessant und gelungen fand. Zumal dies den Showdown dann durchaus auch aufwertete, mit den Nachrichten an Sara, die ihr dabei helfen, Michael aus dem Weg zu gehen. Das war schon ein cooles Konzept. Letztendlich überwiegen aber die negativen Aspekte, wobei nicht zuletzt auch der klischeehafte Ausgang der dann auch endlich den Titel erklärt das Pendel in eben diese Richtung ausschlagen lässt.

Fazit: Szenenbild. Ich muss gestehen, mir "Halloween: Resurrection" schlimmer vorgestellt zu haben – wirklich gut war er aber natürlich trotzdem nicht. Vor allem dem Einstieg stehe ich extrem zwiespältig gegenüber. Einerseits war vor allem der Teil noch sehr packend inszeniert, und hat mich durchaus noch mitgerissen, den Ausgang der Konfrontation zwischen Michael und Laurie fand ich dann aber doch sehr enttäuschend. Danach wird aus dem Film ein sehr durchschnittlicher Slasher mit eindimensionalen, klischeehaften und nur sehr skizzenhaft ausgearbeiteten Figuren, die einem kaum sympathisch sind, weshalb man letztendlich nur darauf wartet, dass sie – mit Ausnahme des allzu offensichtlichen Final Girls – einem nach dem anderen durch Michaels Hand (oder Messer) das Zeitliche segnen. Und dennoch fand ich das Konzept eigentlich ganz interessant, und vor allem zum Ende hin, mit den Zuschauerreaktionen sowie der Hilfe durch Deckard, recht gelungen. Es hat jedenfalls zweifellos schon schlechtere "Halloween"-Sequels gegeben als "Resurrection" – eine eher unwürdige Wiederbelebung der Reihe ist und bleibt er aber dennoch.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2002 Dimension Films)


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Weiterführende Links:
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