Get Out |
Einer der besten Horror-Filme des Jahres
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 28 Oktober 2017 |
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Kurzinhalt: Chris fährt mit seiner Freundin Rose übers Wochenende aufs Land, um ihre Eltern kennenzulernen. Da es sich bei ihnen um ein gemischtes Pärchen handelt, und ihre Eltern reiche weiße Leute sind, ist Chris deshalb ein wenig nervös. Sowohl eine Begegnung mit einem Polizisten auf dem Weg dorthin, als auch die afroamerikanischen Bediensteten, welche die Armitages beschäftigen, tragen nicht gerade dazu bei, seine Bedenken zu zerstreuen. Und doch geben sich Roses Eltern erst noch sehr freundlich und zuvorkommend. Dann jedoch mehren sich die seltsamen Vorkommnisse, und Chris ist zunehmend davon überzeugt, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Doch trotz aller Warnungen und Vorzeichen – auf jenen Alptraum, der ihn dann schließlich erwartet, konnte ihn nichts und niemand vorbereiten… Review: ![]() Angefangen von Chris Bedenken ob des bevorstehenden Treffens mit ihrer Eltern (denn auch wenn sich die Situation in den letzten Jahren und Jahrzehnten gebessert hat, gibt es immer noch Gesellschaftsschichten oder auch einfach nur Individuen, die solche Paarungen mit einem kritischen bis ablehnenden Auge betrachten), über die Szene mit dem Cop (wo dem Zuschauer sehr schön vermittelt ist, dass selbst so eine eigentlich ja harmlose Begegnung für schwarze Mitbürger in den USA mit deutlich mehr Anspannung verbunden ist, als dies bei Weißen der Fall ist; da man nun mal nie weiß, an welchen Polizisten man gerade kommt, und ihm als Zivilist bis zu einem gewissen Grad schutzlos ausgeliefert ist), bis hin zu den afroamerikanischen Bediensteten, welche die Armitages beschäftigen, und die dann natürlich auch Chris bedienen (müssen). Das allein wäre als Situation schon unangenehm genug, und man kann Chris Unbehagen als Zuschauer sehr gut nachfühlen. Der wahre Horror folgt aber natürlich erst später. Ich will an dieser Stelle nicht verraten, was genau danach passiert, und worin die Absichten der Armitages genau liegen. Es sei erwähnt, dass in diesen insofern mein größter Kritikpunkt am Film liegt, als dies zugegebenermaßen doch etwas schwer zu schlucken war, und ich kann's verstehen, wenn man sich als Zuschauer darauf nicht einlassen kann. In gewisser Weise fällt auch mir dies schwerer, als selbst übernatürliche Phänomene wie Geister, Monster usw. – nicht zuletzt, da der Film abseits dessen sowie vielleicht der überzogen dargestellten Hypnose-Einlagen eindeutig in der Realität verwurzelt ist und aus eben dieser Bodenständigkeit ja auch einen Großteil seines Reizes bezieht. Das spießt sich dann somit doch ein wenig. Zugleich war es aber immerhin mal was anderes, und eine originelle Idee. Zumindest das muss ich dem Film zugutehalten. ![]() Fazit: Ich halte "Get Out" für einen der interessantesten, intelligentesten und insgesamt auch besten Horrorfilme der letzten Jahre. Und das weniger, weil er so wahnsinnig gruselig, spannend oder packend wäre (ist er zwar – in Maßen – auch, aber an andere Filme kommt er diesbezüglich zugegebenermaßen nicht ganz heran), sondern aufgrund der cleveren, aufschlussreichen und offenbarenden Art und Weise, wie er die Rassenproblematik (nicht nur) in den USA aufgreift und zum Fokus der von ihm erzählten Geschichte macht. In eben diesen Momenten, die den Alltagsrassismus thematisierten, lag für mich letztendlich auch die größte Stärke des Films. Darüber hinaus besticht er mit einer phänomenalen Performance von Daniel Kaluuya in der Hauptrolle, der hochkarätigen Besetzung, Jordan Peeles wunderbare Regie, sowie dem feiner Humor, der den Film durchzieht, und ihm trotz aller bedrückender Momente auch eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Ja, die Erklärung was genau hier vor sich geht ist nicht leicht zu schlucken, und der Film in Teilbereichen etwas arg vorhersehbar. Meinem Filmgenuss tat beides jedoch kaum einen Abbruch. Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Universal Pictures)
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