Wie schmeckt das Blut von Dracula? |
Schwach inszeniertes und billig aussehendes Sequel
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 09 Oktober 2017 |
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Kurzinhalt: Neuerlich wurde Dracula besiegt. Sein Blut verwandelt sich in roten Staub – mehr bleibt vom Vampir nicht übrig. Ein Händler der zufällig vorbeikommt nimmt dieses allerdings mit. Ein paar Monate später werden drei distinguierte, jedoch von ihrem Leben gelangweilte englische Gentlemen auf Lord Courtley aufmerksam. Dieser bietet ihnen das Abenteuer ihres Lebens an – sie müssten nur dem Händler die Überreste von Draculas Blut kaufen. Dann könnte er zusammen mit ihnen ein Ritual durchführen, dass ihr Leben wieder interessant machen und sie mit dem Okkulten bekannt machen würde. Ursprünglich sind die drei sehr angetan, dann bekommen sie jedoch Muffensausen und wollen das ekelhafte Blut nicht trinken. Beim nachfolgenden Gerangel stirbt Lord Courtley – jedoch nicht, ohne zuvor Graf Dracula wieder ins Leben zurückzuholen. Dieser schwört den Mördern seines Dieners bittere Rache – und nutzt dafür ihre Töchter, die er in seinen Bann zieht, auf dass sie die Morde für ihn ausführen… Review: ![]() Die Story selbst ist auch kein Reißer. Ich fand die drei älteren britischen Gentlemen alles andere als interessant, und auch das junge Pärchen riss mich nicht wirklich mit (zumal wir so etwas erst unmittelbar davor in "Draculas Rückkehr" hatten). Es dauert auch wieder einmal viel zu lange, ehe Dracula endlich wiederbelebt wurde. Zugegeben, Ralph Bates macht seine Sache als Quasi-Ersatz auch alles andere als schlecht (und wäre als solcher für "Draculas Bräute" wohl die weitaus bessere Wahl gewesen), aber Lee ist er halt trotzdem keiner. Ebenfalls ein altbekannter Fehler, der auch hier wieder mal zu Tage tritt: Einige vermeintliche Nachtszenen wurden eindeutig unter Tags aufgenommen, wobei man sich bei der Kutschenfahrt von Alice und Lucy zum Schloss gar nicht mal mehr die Mühe macht, das groß zu kaschieren, weshalb es so wirkt, als wären die in der Nacht losgefahren, dann einen ganzen Tag unterwegs gewesen, um schließlich in der Abenddämmerung anzukommen. Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann das Ende. Bei den vorangegangenen Filmen hat man sich ja meist coole Sachen ausgedacht, wie Dracula dann schließlich besiegt wurde. Aber das Ende war ja wohl einfach nur bescheuert. Ich kapiere immer noch nicht, wo diese Visionen der früheren Kirche herkamen, und wie ihn dies töten konnte. Auf der IMDB findet man den spöttischen Kommentar "Death by Holiness". Das triffts ganz gut – kann jedoch die Schrägheit der Szene auch nicht vollständig vermitteln. You have to see it to believe it. ![]() Fazit: "Wie schmeckt das Blut von Dracula?" war aus meiner Sicht der bisher schwächste aus der "Dracula"-Reihe von Hammer Films. Dies liegt weniger am Drehbuch, welches zwar ebenfalls kein Reißer ist, aber zumindest einige nette Ideen (das ausgefeilte Ritual zu seiner Wiederbelebung, oder auch die Art und Weise, wie Dracula für den Tod seines Dieners an den Gentlemen Rache nimmt) in petto hat. Die Sympathiewerte der Figuren – und damit mein Mitleid, wenn sie der Tod ereilte – schwankte zwar mitunter recht stark, aber zumindest mit dem einen oder anderen von ihnen habe ich doch mitgefiebert. Ralph Bates beweist sich als gar nicht mal so schlechter Dracula-Ersatz; aber natürlich profitiert der Film auch wieder enorm von Christopher Lees Leinwandpräsenz. Umso bedauerlicher, dass er erst sehr spät in Erscheinung tritt, und sich auch danach sein Auftritt auf einige wenige Szenen beschränkt (man könnte meinen, Lee hätte seine Szenen an einem einzigen Wochenende abgedreht). Generell braucht der Film etwas, ehe er wirklich Fahrt aufnimmt, wobei mich halt vor allem alles rund um die drei Gentlemen nicht wirklich interessiert hat. Die Art und Weise, wie Dracula am Ende vernichtet wird, hat mich ebenfalls überhaupt nicht überzeugt, und wirkte sehr unfreiwillig komisch. Der mit Abstand größte Kritikpunkt ist aber die enorm schwache Inszenierung. Vor allem was diesen Punkt betrifft, fällt "Wie schmeckt das Blut von Dracula?" im Vergleich zu den früheren Dracula-Hammer-Filmen deutlich ab – was sich dann eben auch in der Wertung niederschlägt. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1970 Hammer Films)
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