Anaconda |
Trashiges B-Movie mit mäßigen Effekten
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 06 Oktober 2017 |
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Kurzinhalt: Eine Dokumentarfilmcrew von National Geographic, angeführt von der Regisseurin Terri Flores, begibt sich in den Amazonas-Dschungel, um nach einem abgeschieden lebenden Stamm Eingeborener zu suchen. Auf ihrem Weg über den Fluss stoßen sie auf Paul Serone, der mit seinem Schiff stecken geblieben ist. Im Gegenzug für die Überfahrt bietet er ihnen Informationen darüber an, wo der Stamm den sie suchen zu finden ist, und weist ihnen den Weg. Doch Paul spielt falsch: Denn in Wahrheit handelt es sich um einen skrupellosen Jäger, der es auf eine sagenumwobene Riesenschlange abgesehen hat, die in diesem Teil des Dschungels ihr Unwesen treiben soll. Und um seine Trophäe zu bekommen, ist ihm jedes Mittel recht… Review: ![]() Das Problem ist halt: "Anaconda" teilt zwar viele der Schwächen, die man mit Horror-B-Movies (insbesondere im Tierhorror-Bereich) verbindet, allerdings fehlt ihm in Gegensatz zu vielen entsprechenden Produktionen der Charme, um dies zumindest ansatzweise auszugleichen. Er ist eine lieblose, glattgebügelte Hollywood-Fließbandproduktion, die sich letztendlich auch viel zu ernst nimmt, als dass ich sie als Persiflage oder Hommage an die B-Movie-Klassiker früherer Zeiten ansehen könnte. Es fehlen einfach die Ironie und das Augenzwinkern. Zugleich findet sich aber eben wie gesagt so manche typische Schwäche, die man in wesentlich billiger produzierten, trashigen Tierhorror-Filmen erwarten würde. Wie die überwiegend furchtbaren schauspielerischen Leistungen (ich war noch nie der größte Lopez-Fan, aber was sie hier aufführt, grenzt an Arbeitsverweigerung), oder auch die überaus durchwachsenen Effekte. Die mechanischen Schlangen sehen ja noch nicht einmal so schlecht aus (allerdings sind ihre Bewegungen zu "kontrolliert" und ihre Gesichter zu statisch), aber die CGI-Schlangen sind einfach nur furchtbar. Und das ist halt auch so ein Aspekt: Während ich altmodische, mechanische Effekte selbst wenn sie schlecht gemacht sind (aber man wenigstens erkennt, dass da echtes Herzblut eingeflossen ist – was uns im Zuge des heurigen Halloween-Specials noch das eine oder andere Mal unterkommen wird) akzeptieren kann (wobei ich mir auch damit in billigen B-Produktionen wesentlich leichter tue als bei vergleichsweise teuren Hochglanzprodukten wie hier), bin ich bei CGI weitaus weniger tolerant. Ich finde nun mal, schlechte CGI-Effekte sehen einfach nur billig aus – während schlechte "mechanische" Effekte doch noch diesen gewissen "hands-on"-Charme haben. Aus produktionstechnischer Sicht hat mich "Anaconda" demnach, abseits der coolen Location, nicht wirklich überzeugt. ![]() Fazit: Es gibt durchaus auch Hollywood-Hochglanz-Produktionen, die mit dem nötigen B-Movie-Charme ausgestattet sind, und entweder als Persiflage, Hommage oder auch "ernst" gemeinter Vertreter des Genres funktionieren – "Anaconda" zählt nur leider nicht dazu. Während er sich bestimmte Kritikpunkte – insbesondere die überwiegend schwachen darstellerischen Leistungen sowie die mäßig-durchwachsenen Effekte (mechanische Schlangen ok, wenn auch teilweise sehr statisch; aber die CGI-Schlangen waren überwiegend einfach nur furchtbar) – mit jenen Filmen teilt, in dessen Fußstapfen er zu treten scheint, fehlt ihm völlig der nötige (trashige) Charme, und auch das Augenzwinkern. Für ein B-Movie nimmt sich "Anaconda" viel zu ernst – und für ein ernstes bzw. ernstzunehmendes Tier-Horror-Feature ist er einfach bei weitem nicht gut genug. Jon Voight reißt mit seiner beherzten Performance einiges raus, und immerhin wird der Film zum Ende hin besser, wobei vor allem der recht launige Showdown hervorsticht. An der Stelle war's aber eigentlich schon zu spät. Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1997 Columbia Tristar)
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