It Stains the Sands Red |
Cooles Konzept, maue Umsetzung
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 04 Oktober 2017 |
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Kurzinhalt: Als eine Zombie-Epidemie über Las Vegas hereinbricht, gelingt Molly zusammen mit ihrem Freund Nick mit knapper Not die Flucht. Dann jedoch bleibt ihr Auto in der Wüste hängen, da sich der Reifen im Sand vergräbt. Kurz darauf kommt ein Zombie auf sie zu, der Nick tötet. Molly flieht daraufhin allein in die Wüste, wo sie hofft, ihn abhängen zu können – doch der Zombie folgt ihr unerbittlich. Molly kämpft nun einerseits ums Überleben, und andererseits darum, die Wüste so rasch als möglich zu durchqueren – da das Flugzeug von Nicks Freund, der in zwei Tagen abfliegen will, ihre letzte Chance sein könnte, der Zombie-Apokalypse zu entkommen… Review: ![]() Bedauerlicherweise ist das offenbar nicht der Film, den Colin Minihan und sein Co-Autor Stuart Ortiz hier machen wollten. Nun wäre das für sich genommen ja noch kein Problem. Und tatsächlich hatte das, worauf sie sich stattdessen konzentrieren, zugegebenermaßen ebenfalls durchaus seinen Reiz. Denn bei "It Stains the Sands Red" steht weniger der Terror als vielmehr Mollys Selbstfindung im Mittelpunkt. Smalls dient ihr in weiterer Folge als Pseudo-Ansprechpartner, von dem sie weiß, dass er eh nicht versteht, was sie ihm mitteilt – was es ihr erlaubt, ihm und damit auch sich selbst Dinge zu beichten, die sie sich bislang selbst nicht eingestehen wollte. Diese Art des äußeren inneren Monologs, mit dem Zombie als schlichtem Therapeuten-Ersatz, war schon nicht uninteressant, und im Genre auch definitiv mal was Neues. Gleiches gilt für die Art und Weise, wie auf Seiten von Molly durch eben diese (einseitigen) Gespräche eine gewisse Bindung zu Smalls entsteht. Was ich ihnen dann aber nicht mehr abkaufen konnte war, dass der Zombie dann scheinbar ebenfalls für sie zu empfinden scheint, und darauf verzichtet, sie zu beißen. Da konnte ich persönlich einfach nicht mehr mit. Auch mit ihren Gefühlen für Smalls hat man für meinen Geschmack mit der Zeit übertrieben. Dass sie ihn eine Weile mitschleift, gut und schön. Dass sie versucht, sein Leben zu retten, von mir aus. Aber dass sie ihn dann doch tatsächlich versucht, hinter sich herzuschleifen, war mir einfach zu viel. An diesem Punkt wirkte sie nicht einfach nur verzweifelt, sondern schon richtiggehend dämlich. Zumindest für mich war das jedenfalls nicht mehr nachvollziehbar. ![]() Fazit: Manche mögen den Film aufgrund seines Grundkonzepts von vornherein skeptisch betrachten, ich hatte mich eigentlich genau deshalb schon sehr auf ihn gefreut – und wurde dann doch eher enttäuscht. Mein Problem war dabei weniger, dass der Film nicht jene Richtung eingeschlagen hat, die ich mir aufgrund der Mini-Synopsis erwartet hätte, als vielmehr, dass ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr mitkonnte. Dies betrifft den vermeintlich Sympathie empfindenen Zombie ebenso wie die zu übertriebene Bindung, die Molly im Verlauf des Films zu ihm aufbaut. Zudem verpasst er den perfekten Moment, um abzublenden. Alles, was danach kam, war einfach völlig überflüssig. Dennoch konnte mir die Idee, auch wenn sie nicht dem entsprach was ich eigentlich erwartet hatte, grundsätzlich gut gefallen, gab es ein paar gute, witzige sowie spannende Momente, war der Film schön geschossen und vor allem von Brittany Allen phantastisch gespielt. Ich wünschte nur, er hätte aus der Grundidee der Frau, die durch die Wüste von einem unnachgiebigen Häscher verfolgt wird, der weder Wasser noch Rast braucht, spannungstechnisch mehr herausgeholt, bei der einen oder anderen Entwicklung nicht so übertrieben, und zehn Minuten früher abgeblendet. Denn so fand ich ihn leider doch eher mau. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 EuroVideo)
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