Lion: Der lange Weg nach Hause |
Ein junger Mann sucht nach seiner Heimat
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 25 Februar 2017 |
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Kurzinhalt: Der kleine Saroo lebt mit seiner Mutter, seinem großen Bruder sowie seiner kleinen Schwester in einem kleinen, abgelegenen Dorf in Indien. Eines Tages besteht er darauf, seinen Bruder zur Arbeit in der Nacht zu begleiten, ist dann jedoch zu müde, mit ihm mitzukommen, woraufhin ihn dieser am Bahnhof zurücklässt. Nachdem er eine Weile auf ihn gewartet hat, begibt sich Saroo in einen leerstehenden Zug, wo er dann schließlich einschläft. Als er wieder erwacht, ist dieser unterwegs – und da es sich um einen Zug handelt, der außer Betrieb genommen werden soll, hält dieser auch nirgends an, und reist mehrere Tage lang ohne Pause, ehe sie dann schließlich Kalkutta erreichen. Doch Saroo spricht die dortige Sprache nicht, und gerät deshalb nach einigen unerfreulichen Begegnungen in ein Waisenhaus. Ein paar Wochen später, und nachdem die dortigen Behörden alles versucht haben, um seine Familie aufzuspüren, gibt man ihn zur Adoption frei. Ein australisches Ehepaar meldet sich, um ihn bei sich aufzunehmen. Zwanzig Jahre später ist aus dem kleinen Buben ein junger Erwachsener geworden. Doch seine Vergangenheit lässt ihn immer noch nicht los, und er wird immer wieder an Erinnerungen an seine alte Familie in Indien geplagt. Als seine Studenten-Kollegen vorschlagen, mit Hilfe des Internets und Google Earth nach seinem Heimatdorf zu suchen, werden seine entsprechenden Bemühungen schon bald zu einer Obsession… Review: ![]() Dennoch begann dann für mich einer der stärksten Abschnitte des Films. Dev Patel spielt den erwachsenen Saroo sehr gut, und auch die Chemie zwischen ihm und Rooney Mara stimmt. Und Anfangs konnte ich mit ihm durchaus noch mitfühlen. Jeder von uns wird bis zu einem gewissen Grad von seiner Vergangenheit, Herkunft und Heimat geprägt. Sie sind Teil unserer Identität. Und eben dies zu verlieren muss ungemein hart und schwierig sein. Auch seine Überlegungen, wie sein Bruder und seine Mutter jahrelang nach ihm gesucht haben, und sich auch nach all der Zeit noch wundern werden, was mit ihm passiert ist, war absolut nachfühlbar. Leider aber zog man dann seine fast schon zur Obsession werdende Suche nach seinem Heimatdort für meinen Geschmack doch zu sehr hinaus. Zumal mir persönlich recht früh klar war, wie das ganze ausgehen würde, und tatsächlich konnte ich die Ereignisse bzw. Erkenntnisse nach seiner Rückkehr nach Indien 1:1 vorhersagen. Insofern wartete ich an diesem Punkt einfach nur mehr darauf, dass der Film endlich dort ankommt, und fand den betreffenden Mittelteil doch recht zäh und mühsam. Was ihn dann zumindest teilweise wieder herausreißt, ist dann aber das Ende, das – obwohl es genauso verlief wie ich das kommen sah (und das, obwohl ich mich im Vorfeld nicht im Geringsten über den Film informiert hatte) die gewünschte emotionale Wirkung bei mir nicht verfehlte. Wobei, ganz ehrlich: Bei dieser Ausgangssituation müsste, damit das der Fall wäre, entweder ich ein herzloser Bastard oder die Filmemacher völlig inkompetente Idioten sein – was beides nicht der Fall war. Wobei ich auch das Ende leider nicht ganz ungetrübt genießen konnte. So war mir die letzte Szene auf den Schienen wiederum zu aufgesetzt (und auch diese konnte ich vorhersagen), und die Realaufnahmen zerstören zusammen mit dem tonal sehr unpassenden Lied die zuvor vom Film mühselig aufgebaute Stimmung leider völlig. Insgesamt halte ich "Lion" jedenfalls für einen fehlerbehafteten, jedoch wenn einen die Story anspricht nichtsdestotrotz durchaus sehenswerten Film. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Universum Film)
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