THX 1138 |
George Lucas beachtliches Regie-Debüt
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 16 Dezember 2016 |
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Kurzinhalt: In einer düsteren Zukunft haben Menschen keine Namen mehr, sondern Nummern, und werden auf ihre Arbeitsleistung reduziert. In überbevölkerten Betonwüsten vor sich hinvegetierend und teils extrem gefährliche Arbeiten ausführend, leben sie eine trost- und freudlose Existenz. Zudem werden sie praktisch ständig überwacht, und müssen Tabletten einnehmen, um ihre Gefühle zu unterdrücken. Emotionen, Liebe, und Sex… all dies ist ihnen streng untersagt. Nun haben sich jedoch die beiden Zimmergenossen THX 1138 und LUH 3417 ineinander verliebt. Sie glauben, in ihren eigenen vier Wänden sicher zu sein, doch auch dort werden sie beim Liebesspiel ertappt und verhaftet. Im Gefängnis trifft THX 1138 auf SEN 5241, der versucht hat, auf die Programmierung Einfluss zu nehmen. Statt sich ihrem Schicksal einfach so zu ergeben, wagen die beiden die Flucht… Review: ![]() Auch die Sets sind überaus nett gestaltet, und verorten den Film eindeutig als Produkt seiner Zeit, waren diese sterilen weißen Umgebungen im SF-Genre doch gerade in den späten 60ern und frühen 70ern sehr beliebt. Auch einzelne Szenen bleiben in Erinnerung, wie z.B. wie sich THX und LUH in Gefangenschaft innig umarmen, während sie nackt in dieser sterilen, kargen Umgebung liegen, oder auch jener Moment, der die Überbevölkerung veranschaulicht, und in dem sich die Menschenmassen fast wie fließendes, unaufhaltsames Wasser durch den Korridor bewegt. Und auch abseits des großen, zentralen Konzepts gab es ein paar nette Ideen, wie z.B. das für die Ergreifung Flüchtiger festgesetzte Budget, und wie dieses ständig mitgetrackt wird – bis es sich aus finanzieller Sicht nicht mehr lohnt, sie noch weiterzuverfolgen. Die schauspielerischen Leistungen stechen ebenfalls positiv hervor, wobei für mich Donald Pleasance den Film in jener Sekunde in der er zu sehen war an sich riss. Aber auch Duvall und McOmie waren gut. Und nachdem die Handlung für lange Zeit eher so dahinplätschert, gibt's dann doch nochmal einen recht packenden Showdown – und vor allem das letzte Bild war wunderschön und absolut perfekt. Leider aber ist es mir, so interessant ich das Konzept auch fand, nie so recht gelungen, in die Geschichte einzutauchen. Es fehlte mir an Kontext und Hintergrundinformationen. Wir werden sehr unvorbereitet und ohne große Erklärung in diese Welt hineingeworfen, und zumindest ich hatte teilweise mein Problem damit, mich in dieser zurecht zu finden. Aber nicht nur zwischen mir und der Welt, sondern – noch kritischer – auch den Figuren gab es da diese unüberbrückbare Distanz. Ich fühlte mich THX nie so recht verbunden. Zudem gab es neben den wirklich guten und gelungenen Szenen auch ein paar, die ich eher anstrengend fand, wie z.B. alles rund ums "Irrenhaus". Und auch die im Director's Cut neu hinzugefügten Effekte stechen negativ hervor, da sie sich überhaupt nicht stimmig in die Optik des restlichen Films einfügen, und einen so zwischendurch immer wieder aus der Illusion herausreißen. Da fügten sich ja selbst die Erweiterungen bei der originalen "Star Wars"-Trilogie harmonischer ins Gesamtgefüge ein. Schade, dass auch hier die alte, ursprüngliche Fassung auf Wunsch des Regisseurs nicht mehr verfügbar ist. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1971/2004 Warner Bros.)
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