Synchronicity |
Solider, jedoch nicht ganz schlüssiger Zeitreise-Thriller
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 15 Dezember 2016 |
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Kurzinhalt: Eigentlich wollten der junge Erfindet Jim Beale und sein Team, bestehend aus seinen Wissenschaftler-Kollegen Chuck und Matty, nur ein künstliches Wurmloch erschaffen. Doch bei ihrem ersten Experiment mit der fertigen Maschine stellt sich heraus, dass sie vielmehr eine Zeitmaschine entwickelt haben. So steht im Fach auf einmal eine seltene Blume. Unmittelbar nach dem Experiment trifft er auf die geheimnisvolle und verführerische Abby. In deren Appartement findet er dann auch das Original genau jener Blume, die durch die Zeit zurückgeschickt wurde. In einer Woche will Kim das Experiment wiederholen, die Blume zurückschicken und so den Kreis schließen. Dann kommen ihm jedoch zunehmend Zweifel, was Abbys Absichten betrifft. Arbeitet sie etwa mit seinem Geldgeber Klaus Meisner zusammen, um sich seine Erfindung unter den Nagel zu reißen? Doch was würde passieren, wenn er die Blume nicht zurückschickt? Ist er nicht quasi dazu verpflichtet, um die Integrität des Raum-Zeit-Kontinuums zu wahren? Während des zweiten Experiments trifft Jim dann schließlich eine impulsive, folgenschwere Entscheidung… Review: ![]() Inszenatorisch fällt vor allem auch, wie stark "Synchronicity" von SF-Klassikern wie z.B. "Blade Runner" beeinflusst. Dies zeigt sich nicht nur im altmodischen Synthie-Score, sondern auch bei der Kameraarbeit, wie z.B. der Ausleuchtung von Abbys Apartment, welches mit den durchs Fenster scheinenden Lichtstrahlen automatisch an Deckards Apartment aus "Blade Runner" erinnert. Bei einer späteren Szene, die hier nicht vorweggenommen werden soll, musste ich zudem unweigerlich an "2001 – Odyssee im Weltraum" denken. Inszenatorisch kann man dem Film jedenfalls absolut nichts vorwerfen. Letztendlich stehen und fallen aber gerade auch solche Zeitreise-Thriller mit dem Drehbuch. Und was das betrifft, fällt er gerade auch im Vergleich zum zuvor genannten, grandiosen "Predestination" doch etwas ab. So bin ich mir rückwirkend betrachtet wirklich nicht sicher, wie genau das funktionieren soll, haben wir in meinen Augen doch einen klassischen Fall des Henne-Ei-Paradoxons vor uns. Kritisch fällt dabei vor allem auch auf, dass man die zuvor vehement vertretene Regel zu Zeitreisen am Ende völlig auf den Kopf stellt und sagt "Halt, ne, da haben wir uns geirrt, war wohl doch anders". Sehr kritisch sehe ich zudem die Hotel-Szene zuvor. Man wollte an dieser Stelle halt scheinbar unbedingt und auf Teufel komm raus einen Twist einbauen, ich fand die betreffende Szene bzw. Wendung aber sehr entbehrlich, und finde nicht, dass man irgendetwas wichtiges verlieren würde, wenn man sie hinausnimmt. Und generell bin ich mir nicht sicher, ob es nicht besser gewesen wäre, doch bei der ursprünglichen Interpretation zu bleiben. Zuletzt wirken die Hauptfiguren teilweise nicht sonderlich intelligent, und brauchen da und dort ein bisschen, um Sachen zu kapieren, die mir selbst zu diesem Zeitpunkt schon lange bewusst waren. Was den Film, abseits der Wendung am Ende, teilweise auch ziemlich vorhersehbar macht. Bitte nicht falsch verstehen: Das Drehbuch ist weitaus besser und schlüssiger als der grauenhafte "Project Almanac" – aber irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass "Synchronicity" nur halb so clever ist, wie er denkt. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 Pandastorm Pictures)
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