Der Mann, der vom Himmel fiel |
Überaus eigenwillige "Space Oddity" mit David Bowie
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 04 Dezember 2016 |
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Kurzinhalt: Ein humanoider Außerirdischer kommt auf die Erde. Er hat seiner Heimat – und seiner Familie – den Rücken gekehrt, um nach Wasser zu suchen, welches auf seinem Planeten Mangelware ist. Allerdings wird sein Schiff bei der Landung schwer beschädigt, weshalb er vorerst auf der Erde gestrandet ist. Er macht das Beste daraus, legt sich einen unverdächtigen Namen – Thomas Jerome Newton – zu, und verändert sein Aussehen, um sich menschlicher zu machen. Er mischt sich unter die Leute, und meldet aufgrund seines Wissens ob fortschrittlicher Technologie ein Patent nach dem anderen an, gründet eine Firma, und ist schon bald ein reicher Mann. Alles dient dabei dem Ziel, sein Schiff wieder herzustellen und die Erde hinter sich zu lassen. Doch als ihm die Konkurrenz auf die Pelle rückt und sein Geheimnis ans Licht kommt, rückt sein Traum von der Rückkehr in seine Heimat in weite Ferne… Review: ![]() Den Einstieg fand ich ja soweit noch recht gelungen und ganz interessant. Allerdings erzählt "The Man Who Fell to Earth" seine Geschichte mit einer Laufzeit von 140 Minuten jetzt nicht unbedingt sonderlich ökonomisch, was sich auch alsbald bemerkbar macht. Zahlreiche Szenen ziehen sich sehr in die Länge, und der ganze Film begann in meinen Augen schon sehr bald einzuschlafen und sich stark zu ziehen. Zwischendurch mag es immer wieder vereinzelte gute Momente geben, aber in meinen Augen hatten die überflüssigen Szenen die man ersatzlos hätte rausstreichen können, ohne wesentliches bzw. wichtiges zu verlieren, die Oberhand. Im weiteren Verlauf des Films wird dieser auch zunehmend extrem schräg – und für mich persönlich eben leider auch zu schräg. So wichtig Stimmung für einen Film auch sein mag, letztendlich bin ich doch eher ein narrativer Mensch, der sich in einer Geschichte verbeißt. "The Man Who Fell to Earth" lebt hingegen weniger von der Geschichte als seiner Stimmung und Atmosphäre, und suhlt sich im weiteren Verlauf zunehmend in seiner eigenen Schrägheit und Andersartigkeit. Das kann man schätzen und lieben – muss man aber nicht. Vor allem das letzte Drittel fand ich diesbezüglich enttäuschend. Irgendwann hab ich nur mehr darauf gewartet, dass der Film endlich aus ist, und dementsprechend weder mit Thomas mitgefühlt noch mich über die mitschwingende Kritik, wie wir Menschen mit dem Fremden umgehen, erfreuen können. Besonders schade wird dies dadurch, dass ich in der Geschichte selbst viel Potential gesehen hätte. Interessant wäre es eventuell auch gewesen, zu zeigen, wie Thomas von seinem Erfolg und Reichtum derart angezogen, besessen und süchtig wird, dass er schließlich selbst nicht mehr nach Hause will. Aber so wie es hier erzählt wurde vermochte mich die Story leider nicht wirklich zu packen. ![]() Fazit: Auch wenn ich – zu meinem eigenen Bedauern – mit "Der Mann, der vom Himmel fiel" nicht viel anfangen konnte, würde ich anderen nicht davon abraten, ihm bei Gelegenheit eine Chance zu geben und sich selbst ein Bild zu machen. Der Film ist einfach derart eigenwillig, dass ich es für fast unmöglich halte, vorauszusehen, wie er einem gefallen wird. Mir persönlich war er mit stolzen 140 Minuten leider einfach viel zu lang und -weilig, mit zu vielen unnötigen, zu ausgedehnten sowie teilweise auch viel zu schrägen Szenen, die für mich die grundsätzlich interessante Aussage bzw. Gesellschaftskritik des Films förmlich ertränkten. Positiv stach in erster Linie die visuell bestechende Inszenierung, das überzeugende Alien-Makeup sowie David Bowie in der Hauptrolle hervor, der den Film mit seiner ganz eigenen Präsenz zweifellos aufwertete. Insgesamt war das ein Film, wo ich persönlich gern ein Remake sehen würde, das mehr auf die Geschichte eingeht und so aus dieser mehr herausholt. So wie es ist, war "The Man Who Fell to Earth" für mich letztendlich nicht mehr – oder weniger – als eine Kuriosität, die sich anzuschauen zwar trotz allem gelohnt hat, ich jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit in meinem Leben nicht noch einmal beehren werde. Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1976 Cinema 5)
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