The Infiltrator |
Thrillervergnügen für graue Herbsttage
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Donnerstag, 27 Oktober 2016 |
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Kurzinhalt: 1986. Der Zollbeamte Robert Mazur geht undercover, um als angeblicher Geldwäscher das Medellín-Kartell zu infiltrieren und hochzunehmen. Er begibt sich in eine Welt, in der Loyalität alles bedeutet und Zweifel den sicheren und oft grausamen Tod. Er und seine Kollegin kommen dem Kartell schnell sehr nah, vielleicht zu nah… Review: ![]() Die Geschichte ist komplex, aber man konnte ihr in den 127 Minuten sehr gut folgen, weder langweilt man sich, noch wird man verwirrt. Gut genutzte Zeit. Die "fehlende" Action wird durch die Anspannung wett gemacht. Der psychische Druck, unter den Mazur, seine Kollegen und und seine Familie geraten, dringt quasi durch die Leinwand. "The Infiltrator" ist das Gegenteil von lautem Actionkino und doch fehlt ihm nichts an Spannung. Dadurch, dass er und seine gespielte Verlobte eine Beziehung zu den Bösewichten aufnehmen, tut man das zu einem bestimmten Grad auch als Zuschauer. So wird das unabwendbare Ende, bei dem er seine Freunde verraten muss, unerwartet zwiespältig. Mir hat "The Infiltrator" sehr gut gefallen - so als Abweichung von der reinen Straßenkriminalität hin zu den Hintermännern. Dazu kommt ein klein wenig der politische Aspekt des ganzen "War on Drugs" in der Reagan-Ära, wie sich die US-Dienste gegenseitig das Leben schwer machen und welcher Fall für den Bundesstaatsanwalt wohl am prestigeträchtigsten wäre. "The Infiltrator" bietet eine grandiose Besetzung und eine beklemmende Geschichte, die zusammen für Hochspannung sorgen. Die Bilder sind angenehm ruhig eingefangen und es ist insgesamt ein sehr gutes Werk von einem vergleichsweise jungen Team, dem noch Feature-Film-Cred fehlt. Das verworrene Geäst aus Regierungsbehörden, Mazurs Familie, der Hierarchie im Kartell, den korrupten Bänkern und der kleinen Spezialeinheit der Zollbehörde zeigen sehr deutlich, wie schwer verdeckte Ermittlungen sein können und vermutlich immer sind. Außerdem ist es den Filmemachern anzurechnen, dass sie das relativ gut haben aufdröseln können, um es dem Zuschauer zu erklären ohne dokumentarisch zu werden. Fazit: Wer intelligente und spannende Undercover-Filme mag, wird seine Freude an "The Infiltrator" haben. Bryan Cranston und Diana Kruger, aber auch John Leguizamo und Benjamin Bratt spielen hervorragend, mitreißend, beängstigend. Vielleicht genau das richtige Thrillervergnügen an einem grauen Herbsttag. Wertung:9 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2016 Paramount Pictures)
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