Mörderspinnen |
Kultiger B-Movie-Horror mit William Shatner
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 19 Oktober 2016 |
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Kurzinhalt: Der plötzliche Tod einer Kuh gibt nicht nur dem betreffenden Farmer, sondern auch Rack Hansen, seines Zeichens Tierarzt von Verde Valley, Rätsel auf. Da er sich auf die Verendung des Tieres keinen Reim machen kann, schickt er eine Blutprobe an eine nahegelegene Universität. Wenige Tage später kommt die Arachnologin Diane Ashley in die Stadt, und offenbart Rack, dass die Kuh an einer hohen Dosis Spinnengift gestorben ist. Anfangs ist Rack noch überaus skeptisch, wäre doch eine große Anzahl Spinnen verantwortlich, um den Tod eines so großen Tieres auszulösen. Zumal Spinnen nicht dafür bekannt sind, derart große Beute anzugreifen. Dann jedoch findet man weitere Tiere, die auf die gleiche Weise verendet sind. In der Nähe der Farm stößt man zudem auf einen Hügel, auf dem es vor Taranteln nur so wimmelt. Diane findet schließlich heraus, dass deren Gift deutlich stärker ist, als das bisher von der Spezies bekannt war. Als ein erster Versuch, sich der gefährlichen Spinnen zu entledigen scheitert, stellt sich die Frage, wie Camp Verde gegen die Tarantel-Epidemie ankommen soll… Review: ![]() Dass man als filmerfahrenerer Erwachsener deutlich kritischer auf ihn blickt, wird dabei wohl kaum überraschen. Als Kind stört man sich einfach an gewissen Dingen nicht, gerade auch was bestimmte billige und/oder trashige Aspekte betrifft. Wobei man diesbezüglich auch gleich sagen muss, dass sich "Mörderspinnen" angesichts des niedrigen Budgets ausgesprochen wacker schlägt. Störender fand ich da schon die klischeehafte Liebesdreiecks-Geschichte, sowie den Mittelteil, in dem sich der Film dann doch ordentlich zu ziehen begann. Grundsätzlich weiß ich ja einen langsamen, gemächlichen Aufbau durchaus zu schätzen, und fand diesbezüglich auch das erste Drittel von "Mörderspinnen" durchaus gelungen, mit dem ersten Spinnen-Angriff (inkl. Einsatz einer Spinnen-Cam), der nachfolgenden Szene mit den Spinnweben in der Tankstelle, die Tarantel im Hotelzimmer, und so weiter. Im Mittelteil rückt dann nur halt leider die sehr klischeehafte Love-Story zwischen Rack und Diane in den Mittelpunkt, und man wähnt sich kurzzeitig in einer Seifenopfer und/oder einer Romanze. Da die Beziehung zwischen den beiden ohnehin nie glaubhaft ist, hätte man das wenn schon nicht streichen doch zumindest wesentlich kürzen können. Schauspielerisch ist "Mörderspinnen" auch nicht unbedingt ein Highlight. Selbst William Shatner scheint seine Rolle eher nur routiniert herunterzuleiern. Der Titelsong ist auch eher peinlich als sonst etwas. Und aus Tierschützer-Sicht ist zweifellos auch bedenklich, dass bei den Dreharbeiten unverkennbar ein paar der Titelhelden für dieses trotz allen Unterhaltungswerts künstlerisch jetzt nicht übermäßig anspruchsvolle Werk unfreiwillig ihr Leben gaben. ![]() Fazit: Mit "Mörderspinnen" hat John Cardos eine gelungene Hommage an Monster-B-Movies der 50er Jahre geschaffen, der sich gerade auch angesichts des – bemerkbar – geringen Budgets absolut sehen lassen kann. Ja, das Drehbuch, die platten Figuren und die mittelmäßigen bis maximal soliden schauspielerischen Leistungen werden wohl kaum Preise gewinnen, die Romanze könnte klischeehafter nicht sein (und kann insgesamt nicht wirklich überzeugend), der Mittelteil ist doch ein wenig zäh, und dass beim Dreh damals tatsächlich einige Spinnen dran glauben mussten, ist aus Tierschutz-Sicht bedenklich. Aber der nette, sich zuspitzende Aufbau der Handlung, Cardos' sehr gute Inszenierung, die beeindruckende Anzahl an echten und Attrappen-Taranteln (die plausibel den Eindruck einer Spinnen-Epidemie vermitteln), das packende letzte Drittel, vereinzelte denkwürdige Momente, ein paar clevere Einfälle und nette Kamera-Einstellungen, sowie vor allem das düstere Ende sorgten dafür, dass mir "Mörderspinnen" auch nach all den Jahren immer noch sehr gut gefallen konnte – wenn ich auch zweifellos als Kind von ihm noch eine Spur beeindruckter und verstörter war. Die kleine Kult-Gemeinde, die das "Königreich der Spinnen" (so der englische Original-Titel) in den knapp 40 Jahren seit seiner Veröffentlichung um sich scharren konnte, hat er sich aber redlich verdient. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Koch Media)
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