High Tension |
Review zum umstrittenen Thriller aus Frankreich
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 07 Oktober 2016 |
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Kurzinhalt: Marie begleitet ihre Freundin Alex zum Haus derer Eltern, wo die beiden ein paar Tage Urlaub machen wollen. Bereits in der ersten Nacht nach ihrer Ankunft sucht ein unbekannter Killer das Anwesen heim, und schlachtet ein Familienmitglied nach dem anderen, dass ihm vor die Klinge kommt, ab. Einzig Alex wird von ihm vorerst noch verschont, und in seinen Truck gepackt und entführt. Marie gelang es indes, sich zu verstecken und das Massaker unbeschadet zu überstehen. Nun nimmt sie die Verfolgung auf… Review: ![]() In besagten rund 70 Minuten bewegte sich "High Tension" nämlich schon fast auf Meisterwerk-Kurs. Ok, zugegeben, selbst in diesen war er nicht 100%ig perfekt. So bin ich z.B. kein großer Freund von Szenen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie aus reinem Selbstzweck enthalten sind, sei es um beim Zuschauer eine gewisse Schockwirkung auszulösen, oder auch um unbedingt aufzufallen. Ein Vorwurf, den sich "High Tension" in meinen Augen zumindest mal in Bezug auf die anfängliche Masturbationsszene im LKW (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten) gefallen lassen muss. Die nachfolgende knappe Stunde ließ mich diesen doch etwas unrühmlichen Moment jedoch rasch vergessen. Die Vorstellung der Figuren ist kurz und knapp, aber effektiv, und sobald die Nacht dann mal hereinbricht, wird "High Tension" seinem Titel voll und ganz gerecht. Das nachfolgende Segment mit der Home Invasion ist für mich ganz klar der Höhepunkt des Films. Ungemein spannend umgesetzt, und darüber hinaus in seiner Darstellung der Gewaltszenen schonungslos und überaus brutal, hat mich "High Tension" an dieser Stelle richtiggehend an den TV-Schirm gefesselt. Ich fieberte und litt mit Marie, Alex, jedoch auch ihren Eltern, so richtig mit. Auch danach geht es erst mal noch spannend weiter, mit Alexias Entführung, und wie sich Marie in den Truck schleicht, in der Hoffnung, eine Gelegenheit zu bekommen, ihre Freundin zu retten. Auch die nachfolgenden Szenen, sei es an der Tankstelle oder dann das Finale an der Farm, waren noch einmal sehr spannend. Ehe wir zum Ende kommen seien, um die positiven Aspekte abzuschließen, noch die schauspielerischen Leistungen (insbesondere von Cécile de France), die uns einige schaurig-schöne Bilder bescherende Kameraarbeit von Maxime Alexandre, sowie die fesselnde Inszenierung von Alexandre Aja erwähnt. Achtung, im nachfolgenden Absatz bespreche ich – wenn auch möglichst vage – das Ende des Films! ![]() Fazit: Ich zähle mich leider zu jenen, die von finalen Twist bei "High Tension" enorm enttäuscht und verärgert frustriert waren. Insbesondere auch deshalb, da mir der Film bis zu diesem Zeitpunkt wirklich ungemein gut gefallen konnte – was das Ende für mich nur um so frustrierender machte. Zugegeben, bereits die ersten 70 Minuten waren nicht ganz perfekt. Zwar bin ich strikt gegen Zensur und habe grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Filmen, bei der einen oder anderen Szene schien diese jedoch etwas zum Selbstzweck zu verkommen, bzw. in erster Linie dafür da zu sein, um ja zu schockieren und/oder aufzufallen. Die Gewalt während dem Einbruch im Haus war dann jedoch angemessen und schonungslos brutal. Generell war dieser Teil des Films für mich der Beste, wobei auch das Nachspiel in der Tankstelle oder der vermeintliche Showdown bei der Farm ebenfalls noch sehr packend waren. Mit dem Twist konnte ich persönlich nur halt leider nichts anfangen. User fatpie42 brachte es in den IMDB-Message-Boards in meinen Augen, im direkten Vergleich zwischen "High Tension" und "Die üblichen Verdächtigen", auf den Punkt: "Der Twist bedeutet nicht einfach, dass sie jemanden angelogen hat, sondern vielmehr, dass der Film uns angelogen hat." Und eben die Art und Weise, wie "High Tension" das tut, führt die rund 75 Minuten zuvor praktisch ad absurdum. Wie fatpie42 weiter ausführt: Am Ende des Films haben wir keinen blassen Schimmer, was darin denn eigentlich vorgefallen ist. Andere mögen das clever finden. Mir hingegen hat es "High Tension" rückwirkend leider ziemlich verdorben. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2004 MC-One)
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