The Shallows - Gefahr aus der Tiefe |
Überlebenskampf gegen einen weißen Hai
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 04 Oktober 2016 |
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Kurzinhalt: Nach dem Tod ihrer Mutter reist Nancy zu genau jenem abgelegenen, einsiedlerischen Strand, den sie als Kind sehr oft mit ihr besucht hat, und der eigentlich nur den Einheimischen – als lokaler Geheimtipp – bekannt ist. Dort will sie sich zu Ehren ihrer verstorbenen Mutter in die Fluten schmeißen und durch die hohen Wellen surfen – und sich zugleich über ihre Zukunft im Klaren werden. Auf ihrem Weg zurück zum Strand, kurz vor Sonnenuntergang, als bereits die anderen beiden einheimischen Surfer diesen verlassen haben, wird sie dann von einem weißen Hai angegriffen. Mit letzter Not gelingt es ihr, sich auf einen kleinen Felsen zu flüchten, wo sie ihre Wunden versorgt – während der Hai um diesen herumzirkelt. Jedoch: In wenigen Stunden, wenn die Flut über den Strand hereinbricht, wird der Felsen auf den sie sich gerettet hat vollständig im Meer versinken. Bis dahin muss sie also einen Weg finden, um entweder den Strand zu erreichen, oder sich zu einem anderen Zufluchtsort zu retten… Review: ![]() Als wesentliche Stärke erweist sich auch die überschaubare Laufzeit. Ein Film, der auf ein derartiges Konzept und einen entsprechenden eingeschränkten Figurenkreis setzt, läuft schnell Gefahr, langweilig zu werden. Mit rund 80 Minuten Handlung, wo natürlich schon mal rund eine Viertelstunde für die Etablierung des Settings und der Hauptfigur draufgehen, ist "The Shallows" aber kurz genug, um nie zu langweilen (wenn man auch zugegebenermaßen wohl noch einmal 10-15 Minuten hätte streichen können, ohne essentielles zu verlieren). Zumal sich die Macher auch einige Ideen einfallen ließen, damit wir nicht Blake Lively eine gute Stunde dabei zusehen, wie sie auf einem Felsen hockt. Apropos Blake Lively: Diese ist mir in den wenigen Rollen in denen ich sie bislang sah nicht unbedingt positiv aufgefallen, zeigt hier jedoch eine wirklich gute Leistung, und fängt sowohl Nancys zunehmende Verzweiflung als auch ihre Entschlossenheit perfekt ein. Ein Lob muss auch dem Regisseur Jaume Collet-Serra gemacht werden, der den Film nicht nur um zahlreiche beeindruckende und teils wunderschöne Landschaftsaufnahmen anreichert, sondern es auch versteht, zwischendurch immer wieder die Spannungsschraube anzuziehen. Sehr gut gefallen hat mir auch die Art und Weise, wie neben Text wie SMS und ähnliche Nachrichten (was sich ja zuletzt auch in Filmen – nachdem zumindest ich das erste Mal in "Sherlock" auf dieses Stilmittel aufmerksam wurde – zunehmend durchgesetzt hat) auch Videoeinblendungen präsentiert wurden, was es erlaubte, uns sowohl Nancy als auch ihren Gesprächspartner zu zeigen. Mittlerweile mag dies keine sonderlich neue Idee mehr sein, aber mir gefällt die Art und Weise, wie man dabei das visuelle Medium Film nutzt. Was die Effekte betrifft: Etwas schade fand ich es zwar schon, dass auch hier wieder auf einen CGI-Hai gesetzt wurde, abseits sehr vereinzelter Szenen – wie beim Feuer – war dieser aber wenigstens gut getrickst. Und auch wenn ich mir vorstellen kann, dass andere dies vielleicht kritisch(er) sehen, gefiel mir, wie der Film – nach doch eher bodenständigem Setting – immer alberner und übertriebener wurde, wobei vor allem der letzte Kampf zwischen Nancy und dem Hai hervorstach. Der möglicherweise beste Teil des Films war jedoch alles rund um Steven Seagull, der Blake Lively regelmäßig die Show stahl. ![]() Fazit: Meine hohen (überzogenen?) Erwartungen konnte "The Shallows" zwar leider nicht ganz erfüllen, dennoch hat mir dieser Hai-Thriller mit Blake Lively in der Hauptrolle insgesamt gut gefallen. Als sowohl größte Stärke als auch größtes Problem erwies sich dabei das Grundkonzept, Nancy allein auf einem kleinen Felsen stranden zu lassen, der von einem Hai umkreist wird. Zwar sorgte dies einerseits für eine packende Ausgangssituation und für so manch spannenden Moment, zwang sie aber andererseits dazu, immer wieder mit sich selbst zu reden, was teilweise etwas konstruiert wirkte. Vor allem auch ihre Erklärungen, was genau sie da denn eigentlich tut, wirkten sehr verkrampft. Einige mögen sich zudem daran stören, dass der Film nach bodenständigem Beginn zunehmend over-the-top wird, aber mir persönlich hat dieser Richtungswechsel eigentlich sehr gut gefallen. Zumal sich der Film auch nicht so bierernst nahm, als dass es störend hervorstechen würde. Das Ende an sich hat mich dann zwar wiederum nicht 100%ig überzeugt, und trotz der überschaubaren Länge hätte man wohl noch da und dort die Schere ansetzen können, ohne wesentliches zu verlieren. Die interessante Grundidee, Blake Livelys sehr gute Performance, Collet-Serras hochwertige Inszenierung sowie einzige packende Momente machen "The Shallows" aber insgesamt zu einem empfehlenswerten Hai-Thriller, der "Der weiße Hai" zwar nicht das Wasser reichen mag (aber welchem Film gelingt das schon?), dessen Tradition aber durchaus würdig fortführt. Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 Sony Pictures)
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