Jason Bourne |
Enttäuschende Fortsetzung der Bourne-Reihe
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Freitag, 12 August 2016 |
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Kurzinhalt: Jahre sind vergangen, seit Jason Bourne ein geheimes Programm der CIA öffentlich machte, das auch ihn zu dem Killer gemacht hat, der er ist. Seitdem ist er untergetaucht und lebt nomadisch. Eines Tages jedoch kontaktiert ihn Nicky Parsons, die nicht aufgehört hat, Geheiminformationen zu sammeln, die sie mit Hilfe eines Hackers veröffentlichen will. Sie hat neue, persönliche Informationen, die das Black-Ops-Programm "Treadstone" in ein neues Licht rücken. Aus der Deckung gelockt, wird Bourne schnell erneut zur Zielscheibe seiner alten Arbeitgeber… Review: ![]() Schaut man von diesem technischen Aspekt auf die Action ist sie zwar gut choreografiert und brutal wie eh und je, sie lässt jedoch Abwechslung vermissen. Man reist in Windeseile von einer Stadt zur nächsten und erlebt dort immer wieder den ungefähr selben Ablauf. Bourne kommt an und hat x Minuten Zeit bevor er entdeckt wird. Dann wird verfolgt und nach einem Handgemenge kommt es zur Verfolgungsjagd. Nach dem dritten Mal verlässt mich da dann auch die Begeisterungsfähigkeit. Da können in Las Vegas 170 Autos geschrottet werden und der Hass auf Vincent Cassels Figur Asset (ein weiterer Superagent ohne Namen) stetig ansteigen, es hat mich nicht an den Rand des Kinosessels getrieben. In vielerlei Hinsicht spiegelt sich in "Jason Bourne" der zweite Teil der Originaltrilogie ("Die Bourne Verschwörung") wieder. Jedenfalls werden Eckpunkte der Geschichte ähnlich umgesetzt - Berlinbesuch inklusive. Das ist nur ein Grund, warum ich ihn auch nicht für sehr originell halte. Nach vier Vorgängern ist in der eigentlichen Geschichte jegliches Überraschungsmoment verflogen. Dass nach der Einstellung eines Black-Ops-Programmes gleich das nächste aus der Taufe gehoben wurde, ist eben nicht erst jetzt klar. Der eine neue "Twist" an der Sache ist am Ende nur ein schwacher Aufmacher. Er wirkt zu konstruiert und hat nur die Wirkung, dass Bourne sich überhaupt blicken lässt. Tiefer wird hier nicht gebohrt. Andererseits verknüpft man Bournes Auftauchen mit einer Geschichte um Überwachung an sich. Geheimdienste, Internetkonzerne, Hacker und ihre Verflechtungen, werden hier – recht vereinfacht, aber verständlich – zusammengebracht. In einem Szenario, dass nach Snowden nicht mehr nur den größten Paranoikern als nicht unwahrscheinlich erscheinen dürfte, wird tatsächlich versucht, dem durchschnittlichen Actionfilm-Kinogänger eine Message mitzugeben. Im einfachsten Falle hieße das, Medienkompetenz zu entwickeln und nicht alles und jedem willentlich seine Daten hinterher zu werfen. Riz Ahmed ("Nightcrawler") sieht als Aaron Kalloor wohl nicht zufällig aus wie der aktuelle CEO eines großen Konzerns, der im Netz zu Hause ist. In "Jason Bourne" geht es somit auch um die Beziehung seines Unternehmens zum Geheimdienst und der sich daraus entwickelnden Gefahr für die Bürger. ![]() Fazit: "Jason Bourne" hat keine wirklich greifende Erklärung für die Frage nach dem "Warum?". Als einzelner Gedanke bleibt nur die Erkenntnis, dass sich selbst nach dem öffentlichen Auffliegen von Regierungsprogrammen, recht wenig ändert. Nach einer gewissen Ruhephase und ein paar Personalwechseln wird an selber Stelle einfach weiter gemacht und der nächste Angriffspunkt für mehr Überwachung gesucht. Dazu brauchte es nicht unbedingt einen weiteren Bourne-Film, aber schaden wird er wohl auch nicht. Wer Fan der Originale (oder von Matt Damon als Bourne) ist, kann hier schon ohne Bedenken ins Kino gehen. Es fehlen nur leider echte Überraschungen und ein Ausbrechen aus seiner Geradlinigkeit. Wertung:5 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2016 Universal Pictures)
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