Ghostbusters |
Besser als befürchtet, schlechter als erhofft
Kategorie:
Filme -
Autor: Michael Spieler - Datum:
Mittwoch, 03 August 2016 |
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Kurzinhalt: Erin Gilbert hat es fast geschafft: Sie probt ihren ersten Tag als Professorin für Physik an der Uni von New York. Unverhofft holt sie jedoch die Vergangenheit ein, als ein gewisses Buch auftaucht, dass sie zusammen mit ihrer ehemaligen Kollegin Abby Yates geschrieben hatte und eigentlich vergessen wollte. Das Buch droht ihre wissenschaftliche Karriere zu bedrohen und so sucht sie Abby auf, um zu erfahren warum sie sich nicht an die Abmachung hält, das Buch zurückzuhalten. Bei ihrem Besuch wird sie unweigerlich in die Welt gesogen, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte, denn ein echter Geist taucht auf, woraufhin sich die Erscheinungen häufen… Review: ![]() Die Kritik am ungesehenen Film, egal aus welcher Richtung, war völlig überzogen und hat nichts mit dem Film zu tun. Es ist in Wahrheit weit davon entfernt, das Frauenbild Hollywoods zu revolutionieren. Einige bezeichnen "Ghostbusters" als unbekümmerte, fabelhaft besetzte Komödie, die auf eigenen Füßen steht und hier muss ich widersprechen. Leider wird zu oft versucht, die Verbindung zum Original herzustellen, was dann immer völlig deplatziert wirkt – ein Fan Service ohne echten Service. Hätte Regisseur Paul Feig ("Brautalarm") darauf verzichtet, auf Biegen und Brechen Personen und Orte der Originale einzubauen, hätte er wirklich auf eigenen Füßen stehen können. Andererseits vermitteln die Trailer durchaus den Eindruck, dass Abby (Melissa McCarthy, "Mike & Molly") die schlechten Sprüche hat und damit eher Stirnrunzeln als Lacher hervorruft, dabei war sie im Film diejenige, die alle zusammenhält und am normalsten auftritt. Sie ist nicht das Problem von "Ghostbusters". Erin (Kristen Wiig, "Zoolander 2") hingegen schon. Nicht nur trägt ihre episch ausgewalzte Vorgeschichte dazu bei, dass sich alles unnötig verzögert, bis die "Ghostbusters" endlich loslegen, nein, sie ist auch extrem unausstehlich angelegt. Insbesondere ihr Verhalten gegenüber Sekretär Kevin (Chris Hemsworth, "The Huntsman & the Ice Queen") wirft die Frauenbewegung nicht nur um Jahre zurück, es wird auch sehr sehr schnell alt und lässt einen peinlich berührt zurück. Jillian (Kate McKinnon, "Ted 2") die Bastlerin hat mir mit ihrer leichten Wahnsinnigkeit schon noch am Besten gefallen. Patty (Leslie Jones, "The Company We Keep") hingegen, die übergelaufene Metroangestellte, scheint nur dabei zu sein, um das Klischee der frechen schwarzen Diva zu erfüllen, die den Leichenwagen vom Onkel klaut, damit das Team dem Ectoplasma hinterherfahren kann. Man will ihr immer zurufen, sie solle doch ein Snickers essen. ![]() Fazit: "Ghostbusters" ist eine mäßig unterhaltsame Komödie, mit keiner schlechten Besetzung, aber einem mittelmäßigen Drehbuch, dass die vier Geisterjägerinnen mit einem geradezu lächerlich flachen Bösewicht zusammenbringt. Die ein oder andere Kürzung hätte auch ganz gut getan und das Werk wäre mit 90 statt 116 Minuten, eine flottere Affäre. Immerhin hätte man damit nicht vorgegeben, mehr Story zu haben, als tatsächlich da ist und sich auf die Geisterjagd konzentriert, die man bei "Ghostbusters" nun einmal erwartet. Auch fand ich es schade, dass es hier sofort ein "Alles oder Nichts"-Konzept sein musste, denn ganz New York muss mal wieder gerettet werden. Hätte man sich auf einige wenige, aber dafür ausgefallene Geistergegner konzentriert, wie es am Anfang noch den Anschein hat, hätte es der Gesamtqualität sicher genützt. So kann ich "Ghostbusters" jedoch leider nicht empfehlen. Er ist nicht so schlimm wie befürchtet, aber leider eben auch nicht so gut wie erhofft. Wertung:4 von 10 Punkten
Michael Spieler
(Bilder © 2016 Sony Pictures)
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