X-Men: Apocalypse |
Der erste Mutant läutet das Ende der Welt ein
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 31 Mai 2016 |
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Kurzinhalt: Vor tausenden von Jahren rebellierten die Ägypter gegen ihren "Gott", gerade als dieser sein Bewusstsein in einen neuen, unsterblichen Mutanten übertragen wurde. Seine treuen Gefolgsleute retten ihm zwar das Leben, jedoch wird er in den Ruinen seiner Pyramide begraben. Im Jahr 1983 gibt es immer noch einen Kult, der ihn verehrt, und auf seine Rückkehr hofft. Als Sonnenstrahlen auf sein Grab fallen, ist es dann schließlich so weit, und Apocalypse erwacht wieder zum Leben. Er scharrt vier mächtige Mutanten, die Reiter der Apokalypse – Magneto, Psylocke, Angel und Storm – um sich, um gemeinsam mit ihnen die Welt zu vernichten. Aus der Asche soll dann ein neues Reich unter seiner Führung entstehen. Die Hoffnungen der Menschheit ruhen nun auf den X-Men. Professor X, Hank McCoy und Raven führen eine Gruppe von jungen Mutanten – darunter u.a. Jean Grey (Phoenix), Scott Summers (Cyclops), Kurt Wagner (Nightcrawler) und Peter Maximoff (Quicksilver) – in den Kampf, um Apocalpyse aufzuhalten… Review: ![]() Was für mich dabei besonders hervorstach, und Bryan Singer im Vergleich zu einigen anderen Regisseuren von der Konkurrenz sehr gut gelingt ist, trotz allen Spektakels, dem drohenden Untergang der Welt und der damit einhergehenden CGI-Vernichtungsorgie nie die Figuren aus den Augen zu verlieren, und selbst beim (etwas gar generisch wirkenden) bombastischen Finale immer wieder kurze, stille, langsame und vor allem emotionale Momente einzubauen. Eben dadurch verhindert er, im Vergleich zu anderen Filmen, den Eindruck eines seelenlosen Effektspektakels, dass mit der Zeit ermüdend wirkt. Daran sollten sich jedenfalls einige andere ein Beispiel nehmen. Sehr gut gemacht und eingesetzt fand ich zudem das 3D, welches für mich hier – auch z.B. im Gegensatz zum insgesamt natürlich überlegenen "Civil War", wo dieses sehr unnötig schien – nach langer Zeit einen solchen, klassischen Blockbuster wieder aufwertete. Da waren einige nette Kamerafahrten und/oder Szenen drin, die sich die zusätzliche Dimension effektsteigernd zunutze machten. Eines der Highlights des Films war auch wieder die Quicksilver-Sequenz, wo man meinem Empfinden nach sogar im Vergleich zu "Zukunft ist Vergangenheit" noch einmal eins draufsetzen konnte. Diese Szene war einfach nur wundervoll inszeniert, und sprudelte nur so über vor Witz und originellen Einfällen. Das war wirklich phantastisch – und brachte vor allem auch einiges an Humor in einen ansonsten doch eher ernsten Film. Und auch die Besetzung muss an dieser Stelle lobend erwähnt werden, wobei für mich vor allem auch wieder Michael Fassbender und Jennifer Lawrence hervorstachen – während James McAvoy diesmal nicht ganz so viel zu tun bekam. Auch der größte und wichtigste Neuzugang Sophie Turner schlug sich wacker; zwar verfügt sie längst nicht über die unvergleichliche und unwiderstehliche Ausstrahlung einer Famke Janssen, macht ihre Sache rein schauspielerisch betrachtet aber sehr gut. Generell ist beachtlich, wie viele mehr oder weniger bekannte Gesichter sich hier mittlerweile tummeln. ![]() Zugegeben, an den unmittelbaren Vorgänger, der mit dem Treffen der X-Men-Generationen aufwarten konnte, kommt "Apocalypse" nicht ganz heran. Zudem muss man ihm, wie schon erwähnt, definitiv vorwerfen, eher nur Genre-Standardkost zu bieten. Wem die ganzen Superheldenfilme langsam eh schon zu viel werden, der dürfte mit ihm somit wenig Freude haben. Zudem gelang es den "Avengers"-Filmen bzw. auch "Civil War" in meinen Augen etwas besser, so viele Figuren bzw. Superhelden zu schultern, und ihnen allen dennoch eine wichtige Rolle im Geschehen zukommen zu lassen. Ein Schwachpunk ist auch Apocalypse selbst, der sich als überaus uninspirierter und einfallsloser Bösewicht der Marke "Die Welt vernichten!" erweist. Schon schade, wie der überaus talentierte Oscar Isaac (wie übrigens schon bei "Das Erwachen der Macht") hier verheizt wird. Besser keine Gedanken machen sollte man sich zudem darüber, wie die beiden Zeitlinien denn eigentlich genau zusammenpassen, bzw. inwiefern sie sich voneinander unterscheiden. Wurde Apocalypse in der alten etwa auch erweckt? Wenn ja, wie ist es dort gelungen, ihn aufzuhalten, und wenn nein, warum nicht? Auch das Alter der Figuren passt teilweise nicht wirklich zusammen. Sie wirken definitiv keine 10 Jahre älter im Vergleich zum letzten Film, und vor allem im Vergleich zu ihren Alter Egos aus der alten Trilogie will ihre Darstellung hier nicht immer zusammenpassen. So wirken Jean, Scott und Ororo in diesem Film, der in etwa 20 Jahre davor angesiedelt ist, fast schon wieder etwas zu alt, und Erik und Charles im Vergleich zu Patrick Stewart und Ian McKellen zu jung. Und lasst mich erst gar nicht mit Nightcrawler anfangen, der in "X-Men 2" kaum weniger jugendlich wirkte, als hier. Und dann ist da natürlich noch der Kritikpunkt, dass wir es am Ende mit einem typischen CGI-Overkill zu tun bekommen, wo die x-te Stadt in Schutt und Asche gelegt wird, ohne das einen dies sonderlich kümmern würde. Derartiges bekamen wir in den letzten Jahren definitiv zu oft zu sehen. Zuletzt kann ich mich nicht entscheiden, ob der Kommentar bezüglich der schlechten dritten Teile einer Trilogie selbstironisch oder vielmehr als weiterer diss von Ratners "Der letzte Widerstand" gemeint war. Ersteres wäre charmant, letzteres eher weniger. Das aber nur als Randnotiz. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 20th Century Fox)
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