Brooklyn - Eine Liebe zwischen zwei Welten |
Gelungener Mix aus Einwanderer- und Liebesdrama
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 23 Februar 2016 |
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Kurzinhalt: Das junge Mädchen Eilis ist mit ihrem Leben in Irland nicht wirklich glücklich. Ihrer großen Schwester Rose gelang es nun, ihr die Überfahrt nach Amerika zu ermöglichen, so dass sie in Brooklyn ein neues Leben beginnen kann. Die ersten Wochen nach ihrer Ankunft fallen Eilis jedoch überaus schwer, fühlt sie sich in ihrer neuen Heimat doch nicht wirklich wohl, und wird zudem von Heimweh geplagt. Dann lernt sie jedoch den charmanten italienischen Einwanderer Tony kennen, in den sie sich schon bald verliebt. Als sie eine familiäre Krise dazu zwingt, für ein paar Wochen nach Irland zu reisen, ist Tony in Sorge, dass sie vielleicht nie wieder nach Brooklyn – und damit auch zu ihm – zurückkehren wird. Eine Befürchtung, die sich zu bestätigen scheint, als Eilis kurz nach ihrer Rückkehr den attraktiven Junggesellen Jim Farrell kennenlernt, der sie zunehmend umschwärmt. Zerrissen zwischen ihrem alten und ihrem neuen Leben, steht Eilis die schwerste Entscheidung ihres noch jungen Lebens bevor… Review: ![]() "Brooklyn" ist aber weitaus mehr als nur eine Liebesgeschichte. Er ist darüber hinaus das Portrait einer mutigen jungen Frau, die das ihr bekannte Leben und alle, die sie kennt, hinter sich lässt, um sich "in der Ferne" ein neues Leben aufzubauen. Das daraus resultierende Aus- bzw. Einwandererdrama verstand es, ganz abseits der Love Story, mich so richtig zu packen. Für mich persönlich wäre selbst heutzutage solch ein Schritt unvorstellbar – und heute haben wir immerhin Handys, Internet, und so weiter. Aber damals, wo die "Heimat" mehrere Wochen, welche die Briefe für den Weg hin und zurück brauchten, entfernt war? Es fiel mir jedenfalls leicht, ihr Heimweh nachzufühlen und somit auch mit ihr zu sympathisieren. Davon abgesehen wirft "Brooklyn" aber natürlich auch einen Blick auf die damalige Zeit, die damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen, die Rolle der Frau, und so weiter. Auch diesen Teil des Films fand ich sehr interessant. Zumal die Umsetzung des alten Brooklyn, was Kostüme, Sets, digitale Hintergründe etc. betrifft, sehr gut gelungen ist, und überaus stimmig, glaubwürdig und mühelos erscheint. Und auch die schauspielerischen Leistungen stachen für mich überaus positiv hervor. Auf Saoirse Ronan ist ja ohnehin Verlass, und auch hier erwies sie sich wieder als großes, junges Talent, stellte sie Eilis doch sehr überzeugend und gefühlvoll dar, und schaffte es mühelos, den Film zu tragen. Domhnall Gleeson sowie der mir bislang gänzlich unbekannte (mich jedoch vom Aussehen her enorm an einen anderen Schauspieler erinnernde) Emory Cohen machten ihre Sache auch sehr gut, und auch sonst gab sich niemand aus dem Ensemble eine Blöße. Mein einziger Kritikpunkt ist eine zufällige Begegnung zum Ende des Films hin. Dabei geht es mir weniger um den Zufall an sich – denn a) solche passieren nun mal, und b) konnte man es sich zuvor schon fast denken – als darum, dass Eilis dadurch praktisch sofort zu einer Entscheidung gezwungen wird, statt diese von selbst – und in ihrem eigenen Tempo – zu treffen. Davon abgesehen erwies sich "Brooklyn" jedoch als überaus gelungenes und teilweise überaus berührendes Drama. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2016 20th Century Fox)
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