Chappie |
Nummer 22 lebt!
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 15 Dezember 2015 |
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Kurzinhalt: Im Johannesburg der nahen Zukunft sorgen Polizeiroboter auf der Straße für Recht und Ordnung. Deren Entwickler Deon Wilson würde ihnen gerne eine künstliche Intelligenz verleihen, doch Michelle Bradley, ihres Zeichens CEO der Firma, erteilt diesem Bestreben eine Absage. Immerhin funktionieren die Polizeiroboter so wie sie sind gut genug. Wilson lässt sich jedoch nicht beirren, und stiehlt kurzerhand den Polizeiroboter 22, der aufgrund irreparabler Schäden zur Verschrottung vorgesehen war. Just als er diesen nach Hause bringen will, wird er von zwei Gangstern, Yo-Landi und Ninja, überfallen. Diese schulden einem anderen Gangster Geld, und müssen innerhalb einer Woche zwanzig Millionen Dollar besorgen. Sie wollen von Deon wissen, wie sich die Polizeiroboter abschalten lassen. Als er meint, ihnen diesbezüglich nicht helfen zu können, zwingen sie ihn dazu, den Roboter Nr. 22 – der von Yo-Landi schließlich Chappie getauft wird – mit seinem KI-Programm zu versehen, so dass sie ihn dazu bringen können, für sie zu stehlen. Widerwillig stimmt Deon zu – woraufhin zwischen ihm und den verbrecherischen Einflüssen durch die Gangster ein Kampf um Chappies Seele beginnt… Review: ![]() Viel schwerer wiegt jedoch, dass Chappie zwar ganz klar als der Protagonist angelegt ist, mit dem wir uns bis zu einem gewissen Grad identifizieren, vor allem aber, mit dem wir mitfühlen sollen – eben dies jedoch in meinem Fall leider überhaupt nicht funktioniert hat. Ja, ich weiß, Chappie ist letztendlich geistig auf der Entwicklungsstufe eines Kleinkindes. Wie könnte ich das denn auch nicht wissen, wo sie uns der Film im Minutentakt darauf hinweist und immer wieder daran erinnert? Aber mir persönlich war er einfach zu naiv, als dass er als Figur für mich funktioniert hätte. Auch zu den anderen Protagonisten konnte ich leider kaum eine Verbindung aufbauen. Vincent Moore ist ein absolut klischeehafter und unbeeindruckender Bösewicht Marke Dick Jones (siehe "Robocop"), der zudem darunter leidet, dass selbst Hugh Jackman mit einem Vokuhila dämlich aussieht. Dev Patel ergeht es als junges Technik-Genie und gutmütiger "Vater" von Chappie nur unwesentlich besser. Das schlimmste an "Chappie" sind aber ohnehin Die Antwoord. Wer auch immer die Idee hatte, diese Rapper oder was auch immer für diese Rollen zu besetzen, sollte nie wieder im Filmgeschäft arbeiten dürfen – und sollte darüber hinaus mit einer Dauerbeschallung ihrer Musik nicht unter drei Alben bestraft werden. Das einzige, was ich an ihnen bemerkenswert fand, ist die Chuzpe, mit ihren eigenen Band-Shirts herumzulaufen – wobei ich selbst das im vorliegenden Fall insofern widersinnig fand, als ihr Auftritt zumindest in meinen Augen keine werbewirksame, sondern vielmehr eine abschreckende Wirkung hatte. Wobei ich auch gleich offen zugebe, dass das zugegebenermaßen überhaupt nicht meine Musik ist; ihre Fans mögen das anders sehen. ![]() Fazit: War ich bereits nach "District 9" und vor allem "Elysium" nicht der größte Fan von Neill Blomkamp, hoffe ich spätestens nach "Chappie", dass 20th Century Fox ihm nie den Schlüssel zum "Alien"-Universum geben werden – bin ich seine immer gleiche Optik doch mittlerweile leid; und auch die Filme an sich offenbaren von Mal zu Mal immer mehr und größere Schwächen. Zugegeben, effekt- und designtechnisch kann man dem Film nichts vorwerfen, die Action war soweit ganz solide, und zumindest eine emotional wirkungsvolle Szene gab es in diesem filmischen Schlamassel dann doch noch. Davon abgesehen hat es "Chappie" aber leider geschafft, meine ohnehin schon nicht hohen Erwartungen noch einmal deutlich zu unterbieten. Unoriginell bis teilweise richtiggehend zusammengeklaut, ungemein vorhersehbar, mit zahlreichen dämlichen Ideen, Momenten und Dialogen, klischeehaften Figuren, einem für meinen Geschmack einfach deutlich zu kindisch-naiven Hauptprotagonisten, sowie einem absolut grauenhaften Auftritt von Die Antwoord, hat mich "Chappie" abwechselnd gelangweilt, verdutzt und genervt. Vielleicht trifft er euren Geschmack ja eher, keine Ahnung, aber ich würde lieber das gleichnamige Hundefutter fressen, als mir diese filmische Ausschussware noch einmal anzuschauen. Wertung:2 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Sony Pictures)
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