Starman |
Eine Witwe erhält Besuch von einem anderen Stern
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 12 Dezember 2015 |
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Kurzinhalt: 1977 wurden von der NASA die Voyager-Sonden ins All geschickt, die einige Informationen über die Menschheit beinhalten, und eine allfällige über sie stolpernde Zivilisation dazu einlädt, der Erde einen Besuch abzustatten. Als eine der beiden Sonden ein fremdes Sonnensystem erreicht, nehmen die dortigen außerirdischen Lebensformen diese Einladung an, und schicken einen Vorboten zur Erde. Doch dessen Raumschiff wird vom US-Militär kurzerhand abgeschossen. Der darin befindliche Sternenmensch rettet sich daraufhin ins Haus von Jenny Hayden, die kürzlich ihren Mann verloren hat – dessen Erscheinungsbild dieser nun annimmt, in der Hoffnung, damit bei ihr einen freundlichen Eindruck zu machen. Vielmehr reagiert sie jedoch verständlicherweise schockiert, ängstlich und feindselig. Als sie versucht, mit dem Auto abzuhauen, wird sie jedoch von ihm aufgehalten und entführt. Nun da sein Raumschiff abgestürzt ist, muss er es auf anderem Weg binnen drei Tagen zum Abholpunkt in einem Krater in Arizona schaffen – sonst muss er auf der Erde zurückbleiben, was seinen Tod bedeuten würde. Mit der Zeit beginnt Jenny, ihre Angst und ihre Abneigung zu überwinden, und ihn aus freien Stücken zum Treffpunkt zu begleiten. Während ihrer Fahrt kommen sich die beiden dabei immer näher. Doch die US-Regierung hat es auf den Mann von den Sternen abgesehen, und verfolgt sie unerbittlich… Review: ![]() Sehr gut gefallen (mit einem Haken an der Sache, aber dazu gleich) hat mir auch der Bezug auf die Voyager-Sonde, inklusive der Nachricht von Kurt Waldheim sowie den darauf enthaltenen Informationen über die Erde und die Menschheit. "Starman" zeigt auch sehr schön den Zwiespalt der Menschheit in Bezug auf mögliches außerirdisches Leben auf, der sich zwischen Hoffen und Bangen bewegt. So laden wir sie in unserer Nachricht auf der Sonde quasi ein, uns einen Besuch abzustatten – das entsprechende unbekannte Flugobjekt wird dann jedoch abgeschossen. Von der nachfolgenden Jagd auf den Außerirdischen, um ihn sezieren und analysieren zu können, ganz zu schweigen. Der Film zieht dabei auch eine recht starke Trennlinie zwischen Organisationen – die eher skeptisch beäugt bzw. negativ dargestellt werden – und Individuen, wie eben z.B. Jenny oder auch den Mitarbeiter des SETI-Instituts, die dem gestrandeten Außerirdischen vielmehr helfen wollen. Generell lobt "Starman" unsere Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, und verbreitet trotz des kriegerischen US-Militärs letztendlich eine positive und hoffnungsvolle Message – die vor allem auch in Starmans wunderschöner Aussage über die Menschheit ("You are at your very best when things are worst.") zur Geltung kommt. Gut gefallen hat mir auch John Carpenters Inszenierung, der "Starman" mit einigen wunderschönen Bildern spickt. Die Musik hat es mir ebenfalls durchaus angetan – weshalb ich hoffe, dass die mittlerweile heillos vergriffene Soundtrack-CD eines Tages neu aufgelegt wird. Und auch die Effekte können sich – gerade auch für damalige Zeiten – durchaus sehen lassen. ![]() Fazit: "Starman" hat mich sowohl vom Inhalt als auch dem Ton her an "E.T. – Der Außerirdische" erinnert – und ja, das ist als Kompliment gemeint. Jeff Bridges spielt den Außerirdischen sehr überzeugend, und macht ihn uns in seiner Verwirrtheit und kindlichen Naivität schnell sympathisch. Auch Karen Allen überzeugt mit einer sehr gefühlvollen Performance, und die beiden vermitteln auch die langsam zwischen ihnen entstehenden romantischen Gefühle sehr überzeugend. Sehr gut gefallen haben mir darüber hinaus der trotz aller Kritik an US-Militär und -Regierungsbehörden optimistisch-hoffungsvolle Grundton, einzelne starke Momente (wobei für mich vor allem Einstieg und Finale hervorstechen), John Carpenters mit einigen schönen Bildern aufwartende Inszenierung, sowie die wundervolle Filmmusik von Jack Nitzsche. Kritik gibt es in erster Linie für die weit hergeholte Ausgangssituation, die etwas gar klischeehaft-böse Darstellung der US-Regierung, den etwas schleppend verlaufenden ersten Teil des Roadtrips, sowie den Showdown mit den Hubschraubern, auf den ich hätte verzichten können. Davon abgesehen ist "Starman" aber ein wundervoller, charmanter und ungemein warmherziger Eintrag ins Science Fiction-Genre. Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1984 Columbia Pictures)
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