Runaway - Spinnen des Todes |
Tom Selleck jagt mordlüsterne Roboter
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 08 Dezember 2015 |
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Kurzinhalt: In naher Zukunft haben intelligente Roboter Einzug in praktisch alle Bereiche des Lebens erhalten. Allerdings kommt es immer wieder zu Fehlfunktionen. In diesem Fall rückt eine eigens eingerichtete Abteilung der Polizei aus, um die Maschinen aus dem Verkehr zu ziehen. Jack Ramsay ist mittlerweile ein Experte auf diesem Gebiet, Nun bekommt er eine junge, neue Partnerin, Thompson, zur Seite gestellt. Gemeinsam rücken sie auf, um außer Kontrolle geratene Roboter auszuschalten. Nach einem besonders blutrünstigen Fall in einem Familienhaus entdeckt man in der durchdrehenden Maschine einen seltsamen roten Chip. Man geht davon aus, dass das mordlüsterne Verhalten auf eben diesen zurückgeht. Doch wer würde so einen solchen Chip herstellen, um handelsübliche Roboter in Killermaschinen umzurüsten, und aus welchem Grund? Ihre Nachforschungen führen Ramsay und Thompson nicht nur zur verführerischen Jackie, sondern auch zum wahnsinnigen Wissenschaftler Luther, der neben den Chips auch noch mit weiteren gefährlichen technologischen Errungenschaften wie Zielsuchpatronen und Killer-Spinnen aufwarten kann… Review: ![]() Eines seiner Hauptprobleme bei der Erstveröffentlichung war sicherlich das schlechte Timing – kam doch erst kurz zuvor mit "Terminator" ein ähnlich gelagerter und ungleich besserer (und auch effekttechnisch wesentlich beeindruckenderer) Film in die Kinos, der mit ihm den Boden aufwischt. "Runaway" wirkt im direkten Vergleich doch eher billig und teilweise richtiggehend trashig. Schafft man es, darüber – sowie über den einen oder anderen zusätzlichen Kritikpunkt, denen ich mich gleich widmen werde – hinwegzusehen, lässt sich mit diesen "Spinnen des Todes" aber durchaus einiges an Spaß haben. Gut gefallen hat mir dabei in erster Linie die Grundidee rund um eine Roboterpolizei, die in einer solchen Zukunft nicht unplausibel erscheint (auch wenn man darüber diskutieren könnte, ob man dafür nicht eher Kundendiensttechniker ausschicken würde). Gelegenheits-Regisseur Michael Crichton, der hier sein eigenes Drehbuch verfilmt, spickt "Runaway" zudem mit einigen packenden und atmosphärisch dichten Szenen, wie dem Einsatz im Haus, der im Arm steckenden explosiven Patrone, dem Angriff mit den "Spurraketen", oder auch dem Showdown im Hochhaus – wobei vor allem alles rund um den ganz oben ankommenden Aufzug besticht (die betreffenden Szenen vermittelten die Höhe sehr plausibel). Jerry Goldsmith steuert zum Film zudem einen seiner ungewöhnlicheren, stark Synthesizer-geprägten Soundtrack bei, der den Film auch akustisch hervorstechen lässt. Auch der eine oder andere nette Einfall, wie rund um die Zielsuchpatronen, sticht hervor. Und auch wenn das Design der Roboter teilweise etwas altbacken wirkt (mit Ausnahme der Spinnen, der wie ich finde auch heute noch sehr gut aussehen) und sich die Effekte insgesamt weitem nicht mit "Terminator" messen können, sind sie insgesamt durchaus solide. ![]() Womit wir auch schon bei den weniger gelungenen Aspekten angelangt wären. Hier stechen in erster Linie die Angriffe der titelspendenden Spinnen des Todes hervor. Zwar grundsätzlich toll designt, und mit einprägsamen Geräuschen, laden jene Szenen, in denen sie ihre Beute anspringen, doch eher zum Lachen als zum Fürchten ein. Eine gewisse Trash-Toleranz sollte man somit unbedingt mitbringen, wenn man vor hat, sich "Runaway" nach all der Zeit wieder einmal anzuschauen. Überaus schade – und teils sehr irritierend – fand ich auch, dass Tom Selleck hier nicht von seiner deutschen Standardstimme Norbert Langer, sondern vielmehr von Hans-Werner Bussinger gesprochen wird (Anmerkung: Obwohl grundsätzlich O-Ton-Verfechter gab ich aufgrund der dort teils schwer verständlichen Dialoge hier ausnahmsweise der deutschen Synchronfassung den Vorzug), der zwar seinen Job grundsätzlich auch gut macht, aber ich bin Langer einfach derart auf Selleck gewohnt, dass es mich doch herausgerissen hat. Der größte Kritikpunkt ist aber zweifellos, wie formelhaft und daher vorhersehbar er teilweise ist. So weiß man, wenn man von seiner Höhenangst hört einfach schon gen au, dass er sich dieser beim Showdown dann stellen wird müssen. Dann ist er natürlich Witwer, und bekommt nun eine hübsche junge Kollegin an die Seite gestellt. Ich frag mich, ob sie sich wohl ineinander verlieben werden? Auch die Entführung seines Sohnes war sehr vorhersehbar und klischeehaft. Und auch auf das klassische letzte Aufbäumen des Killers muss man hier nicht verzichten (wenigstens das Klischee, dass es sich beim jetzigen Killer um jenen handelt, den er damals aufgrund seiner Höhenangst bei seinem letzten Einsatz als Streifenpolizist entwischen ließ, hat man uns erspart – wofür ich sehr dankbar bin). Und der Kuss im Funkenregen am Ende war natürlich völlig kitschig (und was sollte das mit dem ständigen Berühren der Nasenspitze? Ist Jack etwa Nasenfetischist?). Last but not least: War Jack zur Mitte des Films etwa wirklich bei einer Hellseherin?!?! Das war nun wirklich ein überaus schräger Einfall. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1985 Warner-Columbia Filmverleih)
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