Halloween 6 - Der Fluch des Michael Myers |
Review zum "Unrated Producer's Cut" des Films
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 31 Oktober 2015 |
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Kurzinhalt: Vor sechs Jahren sind Jamie Lloyd und Michael Myers spurlos verschwunden. Seitdem ist in Haddonfield Ruhe eingekehrt, und die Menschen sind davon überzeugt, dass Michael ein für allemal besiegt wurde und sie daher an Halloween nichts mehr zu befürchten haben – weshalb das beliebte Fest heuer auch endlich wieder einmal gefeiert werden soll. Doch am Vorabend von Halloween taucht Jamie dann plötzlich mit ihrem neugeborenen Baby im Arm im Krankenhaus von Haddonfield auf, unnachgiebig verfolgt von Michael, der ihr nach dem Leben trachtet. Doch ehe er sie angreift, gelingt es ihr noch, ihr Kind zu verstecken. Da sie zuvor in einer örtlichen Radioshow angerufen hat und auf Sendung war, erfährt Dr. Loomis von ihrer – und auch Michaels – Rückkehr, und bereitet sich darauf vor, dem schwarzen Mann ein weiteres Mal entgegenzutreten. Doch auch der mittlerweile erwachsene Tommy Doyle, auf den Laurie Strode einst aufgepasst hat, hat die Sendung gehört, und beschließt, sich dem Schrecken aus seiner Kindheit zu stellen. Neben Jamies Kind sind vor allem auch die Strodes, darunter Kara und ihr Sohn Tim, in Gefahr – nicht zuletzt, da sie in Michael Myers Elternhaus eingezogen sind. Doch schon bald müssen sie alle erkennen, dass sie es nicht nur mit Michael selbst, sondern vielmehr einen ganzen Satanisten-Kult aufnehmen müssen… Review: ![]() Einer meiner Hauptkritikpunkte an den Teilen 4 und 5 der Reihe war ja, dass sie typische Sequels nach dem "Mehr vom selben"-Schema waren. Zumindest diesen Vorwurf kann ich "Halloween 6" (ein letztes Mal weise ich jetzt noch einmal darauf hin: In der Producer's Cut-Fassung!) nicht machen. Dies dürfte wohl auch einer der Hauptgründe sein, warum sich so viele damals bei den Testscreenings negativ über ihn geäußert haben; sie hatten wohl einfach einen weiteren klassischen "Halloween"-Film mit einem Teenager mordenden Michael Myers erwartet, während "Der Fluch des Michael Myers" doch in eine andere Richtung geht. Ob mir diese gefällt, da bin ich mir offen gestanden selbst nicht 100%ig sicher. Aber ich kann zumindest den Mut der Filmemacher, in eine etwas andere Richtung zu gehen, anerkennen. Mein Lieblingsteil des Films war dabei sein Beginn. Der Einstieg im Sanatorium, dem neugeborenen Baby, und dem Ritual, das war alles sehr düster, und zudem fand ich gerade auch diesen Teil sehr gut inszeniert, mit einigen netten (Steadi-Cam, bei der es sich damals noch um eine recht junge Technologie gehalten hat; siehe auch "Alien³") Kamerafahrten durch die Korridore etc. Generell fand ich Jamies Flucht mit ihren Baby sehr spannend. Wie sie ins – wenn auch unglaubwürdig verlassene – Krankenhaus in Haddonfield flieht, dort einige der Protagonisten über ihren Anruf beim Radiosender (eine clevere Idee!) auf sowohl ihre Rückkehr als auch jene von Michael aufmerksam macht, und wie sie schließlich ihr Kind versteckt und Michael auf eine falsche Fährte lockt, und letztendlich ihr Leben für ihr Kind gibt… ich glaube, seit dem Original-Halloween habe ich mit einer Figur nicht mehr so mitgefühlt und -gezittert, wie mit Jamie hier an dieser Stelle. ![]() Dass "Halloween 6" trotz dieser positiven Aspekte bei mir nicht besser abschneidet, hat mehrere Gründe. So kann ich wie gesagt auf objektiver Ebene anerkennen, was man hier versucht hat – subjektiv betrachtet hat mir jedoch die eine oder andere Idee nicht wirklich gefallen. So hat mich z.B. alles rund um den Fluch, und die Stimmen, die nur kleine Kinder hören können, nicht wirklich überzeugt hat. Ziemlich dämlich war auch alles rund um die Sternenkonstellation. Dass diese just immer an Halloween und dann noch dazu in so unregelmäßigen Abständen auftritt, war schon sehr unplausibel. Auch dass der Kult just Dr. Loomis als ihren neuen Anführer erwählt hat, machte leider nicht wirklich Sinn, immerhin scheint der um keinen Tag jünger zu sein als ihr derzeitiger Anführer. Und so gut er mir grundsätzlich auch gefallen hat, war auch der Einstieg insofern nicht perfekt, als sich hier für mich die Neubesetzung von Jamie (nachdem man Danielle Harris die gewünschte Gage nicht zahlen wollte) doch sehr negativ bemerkbar machte. Nicht nur, dass ihr die Schauspielerin kaum ähnlich sieht, sie ist zudem in meinen Augen dann doch schon zu alt bzw. sieht zu erwachsen aus, um noch als 14- oder 15-jährige Jamie durchzugehen. Jedenfalls war zumindest mir am Anfang überhaupt nicht klar, um wen es sich bei ihr handelt, bzw. dass das auch wirklich die Jamie aus den Teilen 4 und 5 der Reihe sein soll. Am kritischsten sehe ich aber den Versuch, Michael Myers Verhalten – bis hin zu seinem ersten Mord zu Beginn des ersten Teils – mit den Satanisten und dem Thorne-Fluch zu erklären. Einen psychisch gestörten Jungen, der halt "einfach so" tötet, finde zumindest ich erschreckender, als diese – doch ziemlich weit hergeholte – Erklärung. Aber he, zumindest haben sie versucht das eine oder andere (wie seine Jagd auf seine Familienmitglieder, seine Unsterblichkeit, usw.) zu erklären. Die zweite "Halloween"-Trilogie, wenn man so will (also die Teile 4-6) schließt "Der Fluch des Michael Myers" jedenfalls auf durchaus schlüssige und stimmige Art und Weise ab. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1995 Dimension Films)
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