Und wieder ist Freitag der 13. |
Das Morden am Crystal Lake geht weiter…
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 17 Oktober 2015 |
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Kurzinhalt: Die jüngste Mordserie im Camp Crystal Lake erschüttert Polizei und Einwohner gleichermaßen. Doch das Morden geht weiter: In der darauffolgenden Nacht greift Jason ein Ehepaar an, dass ebenfalls am See lebt. Am nächsten Morgen trifft schließlich Chris mit ein paar Freunden ein. Vor rund einem Jahr hat sie Crystal Lake nach einer grauenvollen Begegnung eines Nachts im Wald verlassen. Nun möchte sie ihre eigene Angst bekämpfen, und mit ihren Freunden ein gemütliches Wochenende in ihrem alten Haus verbringen, und den Schrecken hinter sich lassen. Doch dazu kommt es nicht: Denn nach wie vor treibt Jason Vorhees rund um den See sein Unwesen, und tötet jeden, der ihm unter die Augen kommt… Review: ![]() Eine der hervorstechendsten Eigenschaften des Films (höhö) ist, dass er in und für 3D gedreht wurde. Zwar hat man auf der DVD davon nicht viel, bemerkbar ist es aber dennoch. Einerseits bei Szenen, wo etwas – und sei es nur ein Jojo – in Richtung Kamera fliegt, und andererseits durch einige stark perspektivische Einstellungen, wie z.B. wenn eine in einem Opfer steckende Heugabel in Richtung Kamera zeigt. Diese und ähnliche Momente, die im typischen Stil der 3D-Welle der frühen 80er Jahre (wo man in erster Linie auf Gimmick-3D setzte) gehalten sind, verliehen "Und wieder ist Freitag der 13." teilweise einen ziemlich campygen Touch. Wo wir schon beim deutschen Titel sind: Der ergibt ja angesichts der Tatsache, dass Teil 3 direkt an Teil 2 anknüpft (und in den ersten fünf Minuten nochmal dessen Finale nacherzählt), ja mal überhaupt keinen Sinn. Nicht, dass der englische Titel so viel passender wäre. Immerhin müssten wir nach der Titelsequenz (mit grauenhaft-trashigem Titelsong. The 80s at their worst!) eigentlich schon Samstag, den 14., haben – während der überwiegende Teil der Handlung dann Sonntag, dem 15. spielen dürfte. Aber gut, Randnotiz. Viel schwerer wiegt, dass der Film in einzelnen Szenen ungemein vorhersehbar war. So operiert Regisseur Steve Miner in der ersten Hälfte ganz falsch mit falschen Alarmen, also Schockeffekte, die sich dann als harmlos herausstellen. Leider bin ich ihm auf keinen einzigen davon hereingefallen. Auch anderes, wie z.B. das plötzliche Verschwinden der Frau auf dem Seil, Jasons tritt vor die Kamera als die beiden schon etwas älteren Freunde von Chris die Scheune verließen, oder der Leichenwurf durchs Fenster, waren ungemein vorhersehbar. Vom Ende, wo einfach nur der Abschlussgag aus dem ersten kopiert wurde (etwas, dass ich sobald ich das Boot sah schon stark vermutete), ganz zu schweigen. Überhaupt, hat sie sich Jason am Ende nur eingebildet, oder warum lag der dann danach erst recht wieder in der Scheune? Und wo wir schon bei offenen Fragen sind, was passierte damals vor einem Jahr genau? Wie kam Chris wieder ins Haus ihrer Eltern zurück? Am schwersten wiegt aber wohl, dass es dem Film in den ersten zwei Dritteln kaum mal gelang, mich zu unterhalten. Ich fand die Handlung hier einfach nur öde, und sehe vor allem auch die Nebenhandlung rund um die Bikergang kritisch. Ehrlich, anstatt auf diese überflüssige Story Zeit zu verschwenden, hätte man uns lieber mal die Figuren besser vorstellen sollen, damit wir dann auch wirklich mit ihren mitfiebern und –leiden, wenn ihr Leben in Gefahr ist. Eben dies war bei mir nämlich, vielleicht mit Ausnahme von Chris, überhaupt nicht der Fall. ![]() Fazit: "Und wieder ist Freitag der 13." war leider der erste, wo mein Urteil in etwa meiner verhaltenen Erwartungshaltung gegenüber der kompletten Filmreihe entsprach – und das immerhin schon bei Teil 3! Dass die Handlung unmittelbar an den zweiten anknüpft, erweist sich mangels nennenswerter Verbindungen als reines Gimmick. Auch, dass man die letzten fünf Minuten des letzten Films nochmal aufrollte, hielt ich für überflüssig. Grauenhaft war dann die Titelmusik – schlimmer waren die 80er selten. Auch die Inszenierung von Steve Miner fand ich wieder so überragend nicht. Leider konnte ich sowohl jeden falschen Alarm als auch jeden "echten" Schockeffekt genau vorhersehen, und auch auf einen ähnlich gelungenen Abschlussgag wie beim ersten muss man diesmal verzichten – stattdessen wird einfach jener aus dem ersten kopiert. Einfallsloser geht’s ja wohl nicht mehr. Generell leidet der Film darunter, dass ich die erste Stunde noch wenig unterhaltsam fand. Weder dem Drehbuch noch den Darstellern gelang es, die Figuren vorzustellen und halbwegs sympathisch zu machen, damit man wenn das große Schlachten beginnt dann mit ihnen mitfiebert. Stattdessen gibt's völlig überflüssige Einlagen wie alles rund um die Biker-Gang. Das einzige, was "Und wieder ist Freitag der 13." ansatzweise rettet, ist das großartige letzte Drittel, welches mir sogar von allen bisherigen Filmen der Reihe knapp aber doch am besten gefallen hat, sowie die Tatsache, dass dank der Hockeymaske die Jason im Verlauf des Films aufsetzt sein ikonisches Erscheinungsbild nun endlich komplett ist. In Erwartung noch schlechterer Fortsetzungen, gegenüber denen ich den dritten Teil aufgrund der gerade erwähnten Stärken ausreichend abgrenzen werde müssen, vergebe ich gnädige 4/10. Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1981 Paramount Pictures)
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