Crimson Peak |
Gothik-Romanze mit Gruselelementen
Kategorie:
Filme -
Autor: Marcel Wetzel - Datum:
Donnerstag, 15 Oktober 2015 |
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Kurzinhalt: Geister sind real. Das weiß die Schriftstellerin Edith Cushing bereits seit ihrer frühen Kindheit. Damals verstarb ihre Mutter an Cholera, nur um sie kurz darauf als Geist heimzusuchen und sie vor Crimson Peak zu warnen. Der Sinn ihrer Botschaft erschließt sich Edith allerdings erst Jahre später, nachdem sie sich in Baronet Sir Thomas Sharpe verliebt, sodann heiratet und kurz darauf mit ihm in seine Heimat zieht, um fortan mit dessen unnahbarer Schwester auf deren heruntergekommenen Anwesen ihr Dasein zu fristen. Zwar lebt sich Edith mit der Zeit ein, jedoch lassen sie merkwürdige Geistererscheinungen sowie die Warnung der Schwester, einige Bereiche des Hauses zu meiden, bald an den wahren Absichten der beiden Geschwister zweifeln. Unbemerkt von den beiden versucht sie, den düsteren Geheimnissen von Crimson Peak auf die Spur zu kommen… Review: ![]() Die Besetzung der Rollen hätte ebenfalls passender nicht sein können. Genannt seien hier der in seiner Rolle als Loki in "The Avengers" zu Ruhm und Ehre gelangte Tom Hiddleston ("Thor", "Only Lovers Left Alive"), der den erfolglosen Unternehmer Sir Baronette Thomas Sharpe ebenso souverän verkörpert wie Jessica Chastain ("Der Marsianer - Rettet Mark Watney", "Interstellar") ihre Rolle als unterkühlte Schwester, die sichtbar damit kämpft, ihre Wutausbrüche unter Kontrolle zu halten. Mia Wasikowska ("Alice im Wunderland", "Madame Bovary"), die die Hauptfigur Edith Cushing wunderbar als naives Blondchen spielt, was erst im Laufe der Geschichte hinter die Geheimnisse des Anwesens kommt, tut ihr Übriges. Unterstrichen wird das stimmige Gesamtbild zusätzlich durch die musikalische Untermalung von Fernando Velázquez, der in der Vergangenheit schon den Score zu gute Laune Filmen wie "Mama" oder "Das Waisenhaus" geliefert hat. Leider haben die Trailer im Vorfeld aber zumindest bei mir eine etwas andere Erwartungshaltung hervorgerufen, da durch sie der Eindruck erweckt wird, der Fokus des Films läge hier vor allem auf den Gruselelementen, gewisserweise im Stile eines Haunted-House Horrorstreifens. Dem ist jedoch leider nicht so. Edith wird zwar durchaus das ein oder andere Mal von finster bis garstig aussehenden Geistern heimgesucht, der Sinn des Ganzen besteht dabei aber nicht etwa, den Zuschauern das Gruseln zu lehren. Vielmehr wird durch diese Begegnungen die Story vorangetrieben, die sich vornehmlich um Edith und ihren Mann Thomas dreht, mit der unterkühlten Schwester Lucille als störendes Element. Vielfach wird der Film deshalb mittlerweile als Gothik-Romanze beworben, was meiner Meinung nach das passende Vokabular für Filme dieser Art ist. Kurz zusammengefasst: Wer Horror á la Haunted-House, Slasher, Found-Footage-Spukerei oder eine gruselige Geister-Story erwartet, der wird am Ende des Films enttäuscht sein. ![]() Fazit: Crimson Peak hält, für mich, nicht das, was die Trailer versprechen. Man bekommt in dem Film zwar eine durchweg stimmige Atmosphäre im Setting des 19. Jahrhunderts geboten, weil Del Toro es einfach versteht, Bilder und Soundkulisse zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen zu lassen, allerdings ließen die Trailer auf einiges mehr an Grusel hoffen als es letztendlich dann der Fall war. Wer also zünftigen Horror erwartet wird enttäuscht, der Rest bekomme eine anständige "Gothik-Romanze" mit Gruselelementen, bei dem das Ende mit dem übrigen Film leider nicht mithalten kann. Trotz allem ein solider Del Toro und wem das nicht reicht, der kann immer noch Tom Hiddleston anschmachten. Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2015 UPI)
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