Blut für Dracula |
Unvorsichtige Touristen tappen in Draculas Falle
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 11 Oktober 2015 |
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Kurzinhalt: Zehn Jahre lang hatte die deutsche Stadt Karlsbad Ruhe vor jenem Schrecken, der sich aus dem nahegelegenen Schloss in regelmäßigen Abständen auf sie herabgesenkt hatte. Doch eine Gruppe von unvorsichtigen englischen Touristen, die sämtliche Warnungen der Einheimischen in den Wind schlagen, verschlägt es in Draculas Schloss – wo dessen treuer Diener Klove schon auf "Gäste" wartet, mit deren Hilfe er seinen Meister wieder zum Leben erwecken kann. Dementsprechend werden sie von ihm freundlich empfangen, aufgenommen und versorgt. Einzig Helen ist die Sache nicht geheuer, und sie fleht die anderen an, zu gehen – doch weder ihr Mann noch ihre Schwester und ihr Schwager wollen davon etwas hören. In der darauffolgenden Nacht kommt es dann so, wie es kommen musste, und Klove erweckt Dracula zum Leben. Die restlichen Gäste kämpfen nun nicht nur ums Überleben, sondern versuchen zudem, ihren Fehler wieder gutzumachen und Dracula wieder ins Reich der Toten zu schicken… Review: ![]() Für eher ungünstig halte ich auch die Entscheidung, Dracula im Film kein einziges Wort sprechen zu lassen, und damit freiwillig auf eine von Christopher Lees hervorstechendsten Eigenschaften – seine eindrucksvolle Stimme – zu verzichten. Stattdessen darf er fleißig in die Kamera fauchen, was zumindest im meinem Fall – als Katzenbesitzer, der dieses Geräusch in erster Linie mit ansonsten süßen Miezekatzen in Verbindung bringt – seiner Bedrohlichkeit jetzt nicht unbedingt zuträglich war. Nicht falsch verstehen, seine bedrohliche Ausstrahlung und dominante Leinwandpräsenz war nichtsdestotrotz das Beste am Film, und wertete diesen ungemein auf. Ohne Christopher Lee würde er von mir eine deutlich schlechtere Wertung erhalten. Dennoch fand ich Dracula im ersten Film der Hammer-Reihe eindrucksvoller, bedrohlicher und ganz einfach auch besser umgesetzt. Und dann ist da noch das Problem, dass man Christopher Lee in diesem Film keinen ähnlich charismatischen Gegenspieler zur Seite stellt. Weder Andrew Keir noch Francis Matthews erweisen sich als adäquater Ersatz für den von mir hier leider schmerzlich vermissten Peter Cushing. Auch hier wieder: Mir ist schon klar, dass es a) handlungstechnisch wenig Sinn gemacht hätte, wenn Van Helsing grade zufällig in der Stadt gewesen wäre, oder so, und b) es ziemlich schnell ziemlich fad wäre, wenn Dracula und Van Helsing nun in jedem einzelnen Film der Reihe aufeinandertreffen würden. Es braucht auch mal andere Gegenspieler, um etwas Abwechslung reinzubringen. Nur hätte man in meinen Augen die Lücke halt durch interessantere Rollen und/oder charismatischere Darsteller füllen sollen bzw. müssen. Denn so ist Christopher Lee schauspielerisch teilweise in einem Vakuum gestrandet, ohne würdigen Gegenspieler, mit dem er sich matchen könnte. ![]() Fazit: "Blut für Dracula" leidet einerseits darunter, dass die Titelfigur erst ab der Hälfte des Films in Erscheinung trifft, und andererseits, dass diesmal ein ähnlich charismatischer Gegenspieler wie Peter Cushing fehlt. Für die falsche Entscheidung halte ich es auch, Dracula kein Wort sprechen sondern nur fauchen zu lassen – und damit auf Christopher Lees eindrucksvolle Stimme zu verzichten. Dennoch ist er dank seiner neuerlich eindrucksvollen Leinwandpräsenz wieder einmal mit das Beste am Film, und sorgt dafür, dass der Film ab der Halbzeitmarke nach etwas gemächlich-unaufregendem Einstieg doch noch gefallen konnte. Auch die Inszenierung von Terrence Fisher kann wieder absolut überzeugen – im Vergleich zu "Dracula" lässt ihn diesmal halt einfach das Drehbuch ein bisschen im Stich, da es zu lange dauert, ehe der Film so recht in Schwung kommt. Und neben einzelnen starken Momenten und Höhepunkten zwischendurch stach für mich dann vor allem auch der Showdown hervor, wo im Vergleich zum ersten Film eine originell(er)e Lösung gefunden wird, um Dracula doch noch zu besiegen. Insgesamt fand ich also auch "Blut für Dracula" durchaus ok – nur mit dem großartigen ersten Teil kann er sich in meinen Augen halt nicht messen. Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1966 Hammer Films)
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