Halloween V - Die Rache des Michael Myers |
Mäßige, einfallslose Slasher-Fortsetzung
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 31 Oktober 2014 |
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Kurzinhalt: Seit den Ereignissen aus "Halloween IV" ist ein Jahr vergangen – es ist demnach, wieder einmal, Halloween. Jamie hat nach den schockierenden Vorfällen ihre Stimme verloren, und wird seither in einem Kinderspital behandelt. Sie scheint über eine geheimnisvolle mentale Verbindung zu Michael Myers zu verfügen. Eigentlich dachte Dr. Loomis, die Polizei hätte ihn endgültig in die Hölle geschickt, doch in der Nacht auf Halloween hat Jamie einen Anfall, und schreibt mit Kreide auf eine Tafel die unheilverkündenden Worte "Er kommt zurück". Verzweifelt versucht Loomis, zu ihr durchzudringen, und über ihre Verbindung herauszufinden, wo sich Michael Myers befindet, um weitere Morde zu verhindern. Doch dieser zieht neuerlich eine blutige Spur des Grauens durch Haddonfield… Review: ![]() Generell hat mich die mentale Verbindung, die hier nun (nachdem sie im vierten Teil mit den Träumen "nur" zart angedeutet wurde) in den Fokus rückt, nicht wirklich überzeugt. Ich fand die ständigen Szenenwechsel zur auf Michael Myers Taten reagierenden Jamie eher irritierend und störend. Ca. zur Mitte des Films fragt Dr. Loomis Jamie, ob sie denn nicht wissen will, warum genau zwischen ihnen beiden eine derart starke Bindung besteht, und fast hätte ich dem Fernseher ein lautes "Jaaaaa, ich will! Entgegengerufen. Geholfen hätte es mir aber nichts, denn eine Erklärung bleibt man uns leider schuldig. Ihre mentale Verbindung zählt, wie Michael Myers Unverwüstlichkeit, einfach zu den übernatürlichen Phänomenen, von denen der Film erwartet, dass wir sie kommentarlos schlucken. Wer das nicht kann, wird mit ihm somit wohl wenig Freude haben – und leider muss ich mich hier dazuzählen. Die erste Szene mit der Verbindung war zwar noch durchaus Gänsehauterzeugend, mit der stummen Jamie, die die Worte "He's coming back" auf die Tafel kritzelt, aber in weiterer Folge nahm mit diese seltsame, unerklärliche Verbindung einfach zu viel Raum ein, wurde ihr zu viel Bedeutung zugemessen. Schade fand ich auch, dass Jamie in weiterer Folge ihre Stimme zurückgewonnen hat, hielt ich das mit ihrer (psychisch bedingten?) Stummheit doch für einen interessanten Einfall. Immerhin… Danielle Harris hatte es definitiv schon damals draus, das verängstigte Mädel zu spielen, und die besten Momente des Films gehen in meinen Augen auf das Konto von ihr bzw. Jamie und Michael. Vor allem jene Szene, als sie ihn dazu bewegt, seine Maske abzunehmen, war klasse. Kurzfristig hatte ich die Hoffnung, die beiden würden nun am Ende Hand in Hand von dannen ziehen – doch neuerlich wurde ich enttäuscht. Stattdessen bekamen wir einen ziemlich konventionellen und klischeehaften Showdown. ![]() Unplausibel auch, dass Tina so gar nicht erkennt, dass nicht ihr Freund neben ihr im Auto sitzt. Ja, ich weiß schon, Maske und so, aber man sollte meinen, dass man den Freund auch an anderen Merkmalen erkennen kann, wie Größe, Statur, ja vielleicht sogar Körpersprache. Jedenfalls: Dadurch, dass ich zu den vier jungen Teenagern keine Beziehung aufbauen konnte, hielt sich auch die Spannung in sehr argen Grenzen, weshalb ich dem Geschehen – und ihren Toden – letztendlich doch eher unbeteiligt verfolgt habe. Was mittlerweile ebenfalls langsam aber sicher etwas fad wird, ist Dr. Loomis' Rolle als Dauer-Cassandra. Wir sehen das immerhin inzwischen zum vierten Mal, und ich denke, es hätte der Reihe gut getan, wenn man ihn dann mal losgeworden wäre, weil er mit seinen Sprüchen (wie z.B. "In my heart, I know that hell won't have him") teilweise nur mehr unfreiwillig komisch ist. Zudem wirkte er teilweise auch sehr unsympathisch, in der Art und Weise, wie er Jamie dazu drängt, ihm zu helfen. Vor allem sein "Now are you willing to help me?" nachdem ihre gute Freundin grad erstochen wurde war ziemlich hart. Ein letzter kleiner Kritikpunkt: Soll ich wirklich glauben, dass die Polizei bei einer Hausdurchsuchung den Kleiderschrank übersieht bzw. auslässt? Wie sich die Cops in diesem Film überhaupt nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Ein paar gute Aspekte gab es dann aber auch noch: Die Verfolgungsjagd mit dem Auto war innerhalb der Reihe mal was Neues. Der Film ist kompetent und teilweise auch recht atmosphärisch inszeniert. Die Szene, wo Tina dazu bereit ist, sich für Jamie zu opfern, stach für mich als einer der Höhepunkte hervor. Und die Vorbereitung des Showdowns in seinem alten Haus (mit Jamie, die vor dem Spiegel sitzt und sich wie seine Schwester damals die Haare frisiert) war sehr stimmungsvoll. Und das Ende ist zwar ein billiger "Es ist noch nicht vorbei"-Cliffhanger, konnte aber mit der geheimnisvollen Figur mit Trenchcoat und Hut doch wenigstens mein Interesse für die Fortsetzung wecken. Fazit: ![]() Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 Tiberius Film)
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