Saw II |
Etwas schwächere Fortsetzung zum Sägen-Horror
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 08 Oktober 2014 |
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Kurzinhalt: Der sogenannte Puzzlemörder Jigsaw treibt nach wie vor sein Unwesen, und setzt seinen Kreuzzug unerbittlich fort, um undankbare und unglückliche Menschen auf drastisch-brutale Art und Weise das Leben wieder schätzen zu lehren. Doch angesichts seines immer schlechter werdenden körperlichen Zustands droht ihm die Zeit davon zu laufen, weshalb er immer mehr Leute immer schneller zu belehren versucht. Die Polizei setzt indes ihre Ermittlungen fort. Detective Allison Kerry bittet ihren Kollegen Eric Matthews, einen Tatort genauer unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich möchte sich dieser in den Jigsaw-Fall nicht hineinziehen lassen, doch in der Nacht findet er als er über den Tatort nachgrübelt unweigerlich einen möglicherweise entscheidenden Hinweis. Fast scheint es so, als wäre Jigsaw ein schwerer Fehler unterlaufen, der die Polizei geradewegs zu ihm führt. Doch was die Polizisten für ein Missgeschick des Puzzlemörders hielten, entpuppt sich schon bald als seine bisher fieseste, größte und ausgeklügelste Falle… Review: ![]() "Saw II" profitiert auch von der größeren Präsenz von Tobin Bell. Im ersten Teil bekam er ja kaum Gelegenheit, zur Geltung zu kommen. Doch nun, da die Katze aus dem Sack ist, stellt man ihn in den Mittelpunkt des Geschehens, und schenkt ihm einige großartige Momente (allen voran natürlich seine Rede über Leben und Tod). Sein Gespräch mit Eric Matthews, wenn natürlich auch an den Klassenprimus "Das Schweigen der Lämmer" erinnernd (ohne diesen zu erreichen), halte ich für das Herzstück des Films, und für jene Momente mit der größten Intensität. Ich kannte Tobin Bell davor nicht, aber hier beweist er, dass er die Rolle des Bösewichts phänomenal auszufüllen vermag, dank einer bestechenden Leinwandpräsenz, sowie seiner großartigen Stimme (nicht dass Bodo "Monk" Wolf diesbezüglich hintanstehen würde). Jedenfalls halte ich seine größere Präsenz für eine der größten Stärken der Fortsetzung. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen konnte, war die Auflösung. Im ersten kam diese ja zwar (bei der Erstsichtung) fast völlig überraschend, zugleich schien sie aber wenn man etwas genauer darüber nachdenkt auch ziemlich haarsträubend und doch etwas weit hergeholt zu sein. Hier ergibt die Offenbarung am Ende absolut Sinn, und ist ein ziemlich cooler Moment. Der Nachteil wiederum ist, dass zumindest ich anno dazumal als ich den ersten Film gesehen habe schon eine Ahnung hatte, wo sich das hinbewegt und sowohl das mit der Verknüpfung beider Erzählebenen als auch den Verräter in den Reihen der "Spielfiguren" bereits im Vorfeld erraten hatte. Letztendlich ist mir das allerdings lieber, als zwar völlig überrascht zu werden, mich danach aber am Kopf zu kratzen und mich fragen zu müssen, ob das denn überhaupt Sinn ergibt. ![]() So sehr ich es grundsätzlich auch schätze, dass man bei der Fortsetzung eine andere Richtung einschlägt, als einfach nur den Vorgänger zu kopieren – es gab doch ein paar Sachen, die mir in "Saw" besser gefallen bzw. mir beim Sequel etwas negativ ins Auge gestochen sind. Hier ist in erster Linie die Tatsache zu nennen, dass ich den kammerspielartigen Aufbau doch etwas vermisst habe. Ich fand einfach das Setting bzw. die Ausgangssituation des ersten Teils packender und insgesamt besser. Es wirkte "realistischer", und lud dazu ein, sich zu fragen, wie man selbst in dieser Situation reagieren würde. Die Falle in Teil 2 wiederum ist letztendlich doch etwas zu kompliziert und ausgeklügelt, als dass ich ähnlich stark in die Handlung involviert gewesen wäre. Erschwerend kommt die Fülle an Figuren hinzu, die Jigsaw als potentielle Opfer erwählt hat. Diese sind in erster Linie dazu da, um in weiterer Folge möglichst grausame Tode zu sterben, werden jedoch allesamt nur rudimentärst charakterisiert, weshalb ich mit ihnen nicht einfach ansatzweise so sehr mitgefiebert habe, wie mit Lawrence und Adam im ersten Teil. So nett die Dynamik zwischen ihnen grundsätzlich auch war, letztendlich waren es zu viele von ihnen, und ich denke, weniger wäre hier mehr gewesen. Schade fand ich auch dass eine der fiesesten Szenen rückwirkend betrachtet enorm an Wirkung verliert, angesichts der Offenbarung am Ende. Deutlicher möchte ich aus Spoilergründen nicht darauf eingehen, aber ich hoffe, ihr könnt euch denken, was ich damit meine. Und wie gesagt, zumindest ich fand den Ausgang des Geschehens recht absehbar. Immerhin schafft man damit aber eine spannende, interessante und vielversprechende Ausgangsposition für die unweigerliche Fortsetzung. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2005 Kinowelt Filmverleih)
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