Mandela: Der lange Weg zur Freiheit |
Sensibles Heldendrama mit einem begeisternden Idris Elba
Kategorie:
Filme -
Autor: Björn Flügel - Datum:
Freitag, 05 September 2014 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Schon im jungen Alter beginnt Nelson Mandela, die Politik und die Apartheid in seinem Heimatland kritisch zu betrachten. Er schließt sich der Protestbewegung ANC an und wird schließlich zum Anführer deren bewaffneten Flügels. 1964 wird er zu lebenslanger Haft auf der Gefängnisinsel Robben Island verurteilt. Er widersteht den strengen Haftbedingungen und beginnt, seine Autobiographie zu verfassen. 1990 wird Mandela aus der Haft entlassen und nimmt seine Friedenspolitik mit dem Ziel auf, das Apartheid-System abzuschaffen. 1994 wird er in den ersten demokratischen Wahlen Südafrikas zum Staatspräsidenten gewählt… Review: Der Tod von Nelson Mandela am 05. Dezember 2013 hat die ganze Welt erschüttert und sein politisches Wirken und sein Vermächtnis noch einmal in Erinnerung gerufen. Mit "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" setzt ihm der noch relativ unerfahrene Regisseur Justin Chadwick ein filmisches Denkmal. Dabei bezieht er sich in erster Linie auf Mandelas 1994 erschienene, gleichnamige Autobiographie, das Drehbuch stammt aus der Feder von William Nicholson, der vor allem durch "Gladiator" zu verdientem Ruhm kam. Für die Hauptrolle konnte Idris Elba gewonnen werden, der in den letzten Jahren gleich an mehreren namhaften Hollywood-Großproduktionen ("Prometheus", "Pacific Rim", "Thor - The Dark Kingdom") beteiligt war. Mit einem Budget von 35 Mio. Dollar ist "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" der bis dato teuerste Spielfilm Südafrikas. Die Weltpremiere fand noch zu Lebzeiten Mandelas am 07. September 2013 statt. Ein Fakt, den man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man die vorliegende monumentale Filmbiographie sichtet. ![]() Auch die inhaltlichen Schwerpunkte sind exzellent gesetzt. Während sich der Film in der ersten Stunde im Wesentlichen mit Hintergründen und Fakten auseinandersetzt, indem er die einzelnen Kapitel der Biographie Mandelas abarbeitet, entwickelt er sich im weiteren Verlauf zu einem fesselnden Drama, in dem gänzlich der Charakter Mandelas und dessen Wandlung im Mittelpunkt steht. Es erweist sich dabei als immense Bereicherung, dass Produzent Anant Singh ein persönlicher Bekannter Mandelas war und dementsprechend das Drehbuch beeinflusste. So ist ein authentisches und ausgesprochen feinfühliges Portrait entstanden, das weit über die bloße Abhandlung von Fakten hinausgeht. Natürlich schwingen eine gewisse Heldenverehrung und Legendenbildung mit, jedoch gelingt es dem Film mühelos, sein Gleichgewicht zu halten. Ein Mindestmaß an Pathos halte ich ohnehin für unentbehrlich, um das Vermächtnis dieses beeindruckenden Menschen angemessen zu würdigen. Fazit: "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" ist ein sensibles Heldendrama, das mit seiner historischen Authenzität und zum Teil sehr persönlichen, vertraulichen Perspektive überzeugt. Idris Elba liefert seine bislang beste Performance in der Rolle des Titelhelden. Der Film ist grundsolide inszeniert und verzichtet auf unnötige Effekthaschereien und Taschenspielertricks. Es ist nicht die erste Mandela-Filmbiographie, und sicher wird es auch nicht die letzte sein, jedoch legt sie die Messlatte sehr hoch. Und eigentlich macht sie auch jeden weiteren Versuch, das Leben Mandelas zu verfilmen, überflüssig. Wertung:9 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2014 Senator Film)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub!
Kommentar schreiben
|