Die Karte meiner Träume |
Fantasievolles Roadmovie im Tim Burton-Stil
Kategorie:
Filme -
Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum:
Donnerstag, 10 Juli 2014 |
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Kurzinhalt: Tecumseh Sparrow "T.S." Spivet lebt mit seiner Familie auf einer Farm irgendwo in der Wüste Montanas. Nicht nur ist T.S. ein außergewöhnlicher 10-jähriger, auch seine Familie ist sehr speziell. So lebt er zusammen mit einem sprechenden Hund, einem schießwütigen Zwillingsbruder, einer von Ruhm und Schönheitswettbewerben besessenen Schwester sowie einem Whiskey trinkenden "Lonesome Cowboy" als Vater und einer Insektenkundlerin als Mutter. T.S. liebt es Sachverhalte zu skizzieren, Statistiken anzufertigen und Geräte zu erfinden, darunter auch das weltbekannte Perpetuum mobile. Diese Erfindung qualifiziert ihn den Baird Award zu erhalten. Es besteht nur ein Problem: Das Komitee hat keine Kenntnis über das Alter des Erfinders. Da T.S. Familienmitglieder mit sich selbst viel zu beschäftigt scheinen und seine Belange nach dem Tod seines Zwillingsbruder offenbar nicht mehr von Bedeutung sind, macht sich T.S. allein auf den Weg quer durch Amerika zum Smithsonian Institute in Washington, D.C. Auf seiner Reise lernt er viele skurrile Menschen kennen, deren verquere Eigenschaften und Weisheiten, aber auch dass er doch nicht der ausgestoßene Sohn ist, wie er anfänglich vermutet hat… Review: ![]() Während dieser Reise ist mir aufgefallen, dass der clevere T.S. Fremdwörter, wie "Embargo" oder "Entomologe", verwendet, die eventuell nicht nur dem jungen Zuschauer Kopfzerbrechen bereiten. Allerdings ist das weniger störend, wie der harsche Schnitt zwischen dem farbenfrohen Roadmovie und den Ereignissen nach der Ankunft im Smithsonian Institute. Hier verliert sich die Faszination am Film, da keine weitere Entwicklung von Charakteren und Handlung stattfindet. Ersteres hat mich bereits bei den wenigen Nebenhandlungen gestört, denn die Charaktere sind austauschbar, nichts verbindet sie tatsächlich mit T.S. Reise durch Amerika. Und auch die Handlung dreht sich bis zum Ende hin nur noch um sich selbst, ohne wirklich einen Schritt voranzumachen. So klingt "Die Karte meiner Träume" fast da aus, wo sie begonnen hat, nämlich mit der Tatsache, dass man zwar offener innerhalb der Familie reden sollte, aber es dann doch nicht tut. Mit "Die Karte meiner Träume" feiert Kyle Catlett sein Kinodebüt. In einigen TV-Serien durfte er in kleineren Nebenrollen bereits Filmerfahrung sammeln, doch ich bin überrascht, wie er mit der geringen Erfahrung auf der großen Leinwand überzeugen kann. Seine Darbietung ist nie überemotional oder phlegmatisch, er schauspielert kontrolliert aber natürlich. Zudem harmoniert er hervorragend mit der gesamten Crew, welche ebenfalls ihr Bestes gegeben hat. An erster Stelle wäre Helena Bonham Carter zu erwähnen, die mit ihren weit aufgerissenen Augen, der Jagd nach dem einem Insekt, die verrückt trauernde Mutter glanzvoll in Szene setzt. Und auch wenn Callum Keith Rennie als T.S. Vater den sehnsüchtigen Cowboy, welcher hätte 100 Jahre früher geboren werden sollen, wunderbar spielt, hatte ich aufgrund eben dieser Eigenschaften, doch Probleme seine Leistung in "Die Karte meiner Träume" zu würdigen. ![]() Fazit: "Die Karte meiner Träume" ist eigentlich eine wunderbare Roadmovie-Geschichte eines kleinen Jungen, der sich auf ein Abenteuer quer durch Amerika begibt. Die gesättigten Farben geben der Reise einen surrealen Touch, der sich in den Charakteren fortsetzt. Zwar sind viele der Nebencharaktere austauschbar, so wirken sie aber dennoch charmant und ehrlich. Leider endet der Film nicht mit der Ankunft im Smithsonian Institute und der damit verbundenen Preisverleihung, sondern eiert noch weitere 45 Minuten um die Tatsache herum, dass miteinander reden mehr wert ist, als Probleme zu verschweigen. Zwar ist die Moral ein essenzieller Bestandteil jedes guten Familienfilms, doch hätte ich mir an dieser Stelle mehr skurriles Amerika mit weiteren fabelhaften 3D-Pop-ups gewünscht, als das Gedüdel ohne wirklichen Ausklang belauschen zu dürfen. Wertung:6 von 10 Punkten
Bettina Schwarzkopf
(Bilder © 2014 Universum Film)
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